Seit dem 5. und 6. Jahrhundert ist die Säuglingstaufe die vorherrschende Tradition im Christentum, sie markiert somit den Anfang des christlichen Lebens und gehört – wie auch Erstkommunion und Firmung – zu den Eingliederungssakramenten. Bei der Taufe erhält der Täufling die unverlierbare Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche.
Das Wort „Taufe“ kommt vom Eintauchen – „getauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Gespendet wird die Taufe durch Eintauchen in Wasser oder durch Übergießen mit Wasser. Der Taufe selbst geht ein Taufgespräch mit dem zuständigen Pfarrer voraus. In diesem Gespräch informiert der Pfarrer über die Bedeutung und Voraussetzungen für die Taufe. Idealerweise sind die Taufpaten bei diesem Gespräch anwesend. Beim Taufgespräch wird darüber hinaus der Ablauf der Taufe besprochen. Die Anmeldung zur Taufe geschieht für gewöhnlich in der Wohnpfarre.
Diözesen & Pfarren
In den meisten Pfarren wird geraten ca. 4-6 Wochen vor dem geplanten Termin mit der Pfarre Kontakt aufzunehmen. Um die genauen Anforderungen zu erfahren wenden sie sich direkt an die Pfarre.
Allgemein bedarf es folgender Dokumente bei der Anmeldung zur Taufe:
Geburtsurkunde des Täuflings
Meldezettel des Täuflings
Taufschein der Eltern
Heiratsurkunde und Trauungsschein der Eltern (falls verheiratet)
Wenn die Taufe nicht in der Wohnpfarre (Wohnsitz des Täuflings) vorgenommen wird, ist eine schriftliche Einverständniserklärung von der Wohnpfarre einzuholen.
Wer kann Pate, Patin sein?
Wer das Patenamt übernimmt,
muss getauft und gefirmt sein und die Eucharistie empfangen haben
darf nicht aus der katholischen Kirche ausgetreten sein
soll das 16. Lebensjahr vollendet haben
soll ein Leben führen, das dem Glauben entspricht, und die christlichen Erziehung des Patenkindes unterstützen.
Angehörige einer orthodoxen Kirche dürfen das Patenamt übernehmen - zusammen mit einem/einer katholischen Paten/Patin. Angehörige einer evangelischen Gemeinschaft dürfen Taufzeugen sein - zusammen mit einem/einer katholischen Paten/Patin. Wenn zwei Personen das Patenamt übernehmen, dann sollten es eine Patin und ein Pate sein.
Ablauf der Taufe
Empfang der Eltern und des Täuflings - vor der Kirche Der Priester / Diakon empfängt die Eltern mit dem Kind und die Paten und begrüßt sie im Namen der Kirchengemeinde – gewöhnlich beim Eingang der Kirche. Die Eltern stellen ihr Kind mit Namen vor und bitten um die Taufe. Sie erklären sich bereit, das Kind im Glauben und Lieben zu begleiten. Das Kind wird von den Eltern in die Kirche getragen. Gemeinsam ziehen alle in die Kirche ein. Das Kind wird durch die Taufe Teil der Gemeinschaft der Getauften. Die gesamte Tauffeier kann durch Lieder und gemeinsames Beten und Antworten eine wahre Feier des Glaubens werden.
Wortgottesfeier Lesung aus der Bibel, dem Wort Gottes an uns: durch die Verkündigung und Auslegung von Gottes Wort soll der Glaube der Eltern und der Gemeinde gestärkt werden.
Kreuzzeichen als Segenszeichen für das Kind Der Priester / Diakon und die Eltern (und die Paten, Geschwister, Kinder, Gemeindemitglieder) bezeichnen das Kind mit dem Kreuzzeichen. Sie segnen das Kind.
Anrufung der Heiligen und Gebete Durch die Taufe wird das Kind in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen. Paulus nennt alle, die zu Gott gehören und von Gott so geheiligt sind, „Heilige“. Diese Gemeinschaft reicht über den Tod hinaus. Die Heiligen im Himmel, vor allem die Namenspatrone, werden angerufen; wir vertrauen auf ihre Fürbitten für den Täufling.
Spendung der Taufe
Taufwasserweihe Gott hat das Wasser geschaffen. Es ist Zeichen für Leben und Reinigung. Deshalb lobt die Gemeinde den Schöpfergott und ruft seinen Segen auf das Wasser herab. In der Taufe will Gott die Fülle des Lebens zusagen - ein Leben, das nicht mehr „totzukriegen“ ist. Dieses Leben Gottes, das ewige Leben ist stärker als Sünde und Tod.
Absage an das Böse und Bekenntnis des Glaubens Das Kleinkind kann noch keine Glaubensaussage und keine Entscheidung treffen. Die Eltern, die um die Taufe bitten, und die Paten bekennen ihren Glauben und übernehmen es, das Kind in diese Lebensweise einer Christin / eines Christen hineinzuführen. Daher erklären die Eltern, Paten und die anwesenden Gläubigen, dass sie dem Bösen widerstehen wollen („Ich / wir widersagen!“) und bekennen, dass sie ihr Leben auf den dreieinigen Gott bauen wollen („Ich / wir glaube/n!“ – Gebet des Glaubensbekenntnisses / Credo)
Spendung der Taufe Ursprünglich tauchten die Täuflinge in einem Wasserbecken dreimal unter. Heute gießt der Priester / Diakon dreimal Wasser über den Kopf.
Dazu spricht er das Taufwort:
N. (Vornamen), ICH TAUFE DICH
IM NAMEN DES VATERS (+),
UND
DES SOHNES (+)
UND
DES HEILIGEN GEISTES (+).
Getauft = eingetaucht: von Gott geliebt, als sein Kind angenommen, mit starkem, ewigen Leben beschenkt. Einem liebenden, treuen Gott im Leben anvertraut - für immer, unwiderruflich!
Salbung mit Chrisam Salben, um zu stärken, gesund zu erhalten. Früher wurde für wichtige Ämter „gesalbt“ wie Priester, Profeten, Könige. Auch Jesus war ein Gesalbter, griech.: Christos.
Das weiße Taufkleid Nach dem Untertauchen im Wasser wurde ein neues, weißes Kleid angelegt. Dieses soll ein Zeichen der Reinheit, des Lebens, der Unschuld und der Freude sein.
Die Taufkerze Wie in der Osterfeier eine Kerze entzündet wird, als Symbol für den auferstandenen Jesus Christus, so erhält jetzt der Täufling – beziehungsweise der Pate – eine Kerze überreicht. Nach Möglichkeit wird sie jeweils an der Osterkerze entzündet. Das Licht des Auferstandenen möge im Leben des Kindes leuchten.
Abschluss der Tauffeier Wenn die Taufspendung beim Taufbecken erfolgte, zieht die Taufgemeinde zum Altar. Hier werden die Neugetauften einmal in der Kraft der Taufe an der Feier der Eucharistie, am Herrenmahl teilnehmen. Gemeinsam beten alle – mit dem Kind und für das Kind – das Gebet des Jesu „Vater unser“. Zum Abschluss segnet der Priester / Diakon die Eltern und die Paten; gestärkt mit Gottes Segen sollen sie für das neugetaufte Kind zum Segen werden.
Mit dem Entschluss zur Taufe verpflichten sich die Eltern oder Erziehungsberechtigten sich zum katholischen Glauben zu bekennen und dem getauften Kind eine christliche Erziehung angedeihen zu lassen. Die Taufe ist nicht nur das erste Sakrament, das einem Kind gespendet wird, sondern gleichsam "Zugangstor" zu den übrigen Sakramenten der Kirche. Das Bekenntnis zum Glauben an den dreieinigen Gott und der Empfang der Taufe sind das Fundament, auf dem das persönliche christliche Leben und das Leben der Kirche als Gemeinschaft weiterbauen.
Im Falle eines erwachsenen Menschen erfolgt die Vorbereitung zum Christsein, die als "Katechumenat" bezeichnet wird, in Begleitung eines erfahrenen Seelsorgers und sollte möglichst zusammen mit anderen in einer Gruppe gegangen werden. In der Regel dauert die Vorbereitungszeit von Erwachsenen mehrere Monate bis ein Jahr. Dies deshalb, da ausreichend Raum für eine reifliche Entscheidung und einen persönlichen Wachstumsprozess sein soll. Nach mehreren Phasen des Katechumenats geschieht Ihre persönliche Initiation - die Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche durch die Sakramente der Taufe, der Eucharistie und der Firmung - für gewöhnlich in der Osternacht.
Sie möchten Tauf- bzw. Firmpate/in werden?
Glaube ist eine konkrete Erfahrung der Gemeinschaft mit Gott und den Menschen. Damit ein Mensch seinen persönlichen Glauben leben und wichtige Grundlagen dafür erlernen kann, braucht er/sie Vorbilder und WeggefährtInnen. Diese Rolle übernehmen Sie mit der Aufgabe als Tauf- bzw. FirmpatIn: Sie werden Ihrem Patenkind zum Vorbild im Glauben und zu einer/m WeggefährtIn in den konkreten Situationen des Lebens.
Um das Patenamt übernehmen zu können, ist es notwendig, dass Sie selbst aus dem Glauben an Jesus Christus leben und in der Gemeinschaft der Kirche stehen:
Voraussetzungen sind, dass Sie das 16. Lebensjahr vollendet haben, selbst katholisch sind und voll in die Gemeinschaft der Kirche eingegliedert, das heißt getauft, gefirmt und falls verheiratet auch kirchlich verheiratet sind. Sie sollen aktiv an der Entwicklung des Glaubenslebens des Ihnen anvertrauten Menschen mitwirken und können daher nicht aus der Kirche ausgetreten (oder ausgeschlossen) sein. Wo es möglich ist, erscheint es außerdem sinnvoll, dass der/die TaufpatIn ebenfalls die Rolle der/des FirmpatIn übernimmt.