Franziskus will beim Besuch vom 6. bis 11. September auch zwei ermordete katholische Geistliche als Märtyrer seligsprechen.
Papst Franziskus besucht derzeit Kolumbien. Im Mittelpunkt der bis 11. September dauernden Reise steht die Versöhnung nach Jahrzehnten des blutigen Konflikts mit der FARC-Guerilla. Weiter will Franziskus zwei ermordete katholische Geistliche als Märtyrer seligsprechen. Neben großen Messen in der Hauptstadt Bogota, in Villavicencio, Medellin und Cartagena sind auch Begegnungen mit der Staatsspitze und mit Vertretern des Lateinamerikanischen Bischofsrats geplant. Zusätzliche Spannung birgt die Visite angesichts der Spannungen in Kolumbiens Nachbarland Venezuela.
Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos sagte im Vorfeld, der Papst komme "mit einer Botschaft der Versöhnung". Nach 53 Jahren Konflikt werde es Zeit brauchen, Frieden zu schaffen. "Kolumbien ist nach dem Frieden mit der FARC kein Paradies auf Erden", so der Friedensnobelpreisträger in einem Interview Ende Juli. Seine Regierung verhandle derzeit mit der Guerilla-Bewegung ELN.
Am 8. September nimmt Franziskus laut Programm an einem nationalen Gebetstreffen für die Versöhnung Kolumbiens in Villavicencio teil. Zuvor feiert er ebenfalls in Villavicencio eine Messe unter freiem Himmel. Es wird erwartet, dass er bei dieser Gelegenheit Bischof Jesus Emilio Jaramillo Monsalve (1916-1989) und den Priester Pedro Maria Ramirez Ramos (1899-1948) seligspricht.
Weitere Stationen sind Kolumbiens zweitgrößte Stadt Medellin, die mit dem Bekenntnis lateinamerikanischer Kirchenführer zu einer "Option für die Armen" verbunden ist, und die Touristenmetropole Cartagena am Karibischen Meer, wo Franziskus mit Obdachlosen und Armen zusammentreffen und die Kirche des Jesuiten-Missionars und Nationalheiligen Petrus Claver (1580-1654) besuchen will.
Franziskus hatte eine Visite in Kolumbien für den Fall zugesagt, dass der Friedensprozess mit der Guerilla-Organisation FARC zu einem glücklichen Ende käme. Das entsprechende Abkommen passierte am 30. November vergangenen Jahres das Parlament in Bogota.
Es ist die fünfte Lateinamerika-Reise des aus Argentinien stammenden Kirchenoberhaupts. Vor Franziskus reisten Paul VI. (1968) und Johannes Paul II. (1986) nach Kolumbien.
Quelle: kathpress