Benediktinerstift Michaelbeuern
Ordensgemeinschaften im Portrait
Benediktinerstift Michaelbeuern
Ordensgemeinschaften im Portrait
Im hohen Mittelalter wurde die Abtei von den bedeutendsten Familien des Landes betrieben. 1072 war Michaelbeuern ein adeliges Doppelkloster, das jedoch bald wieder erloschen ist. Werigand ist der erste namentlich bekannte Abt des Klosters, unter ihm erlebte Michaelbeuern eine Blüte. Er erwarb eine nach ihm benannte Riesenbibel, die um 1140 geschrieben wurde. Die Mönche übernahmen den Seelsorgedienst in den umliegenden Gemeinden, sowie im 18. Wiener Gemeindebezirk, wo noch heute der Bezirksteil am Gürtel nach dem Kloster benannt ist. Krisenzeiten, verursacht durch den Brand 1364, durch Misswirtschaft und Reformation, führten dazu, dass nur mehr drei Mönche im Konvent waren. Erst im 17. Jahrhundert wurde Michaelbeuern wieder langfristig belebt.
Der Benediktinerorden von Michaelbeuern besteht aus zwölf Mönchen, acht Priestern und vier Laienmönchen. Die Benediktiner leben nach drei geistlichen Grundhaltungen: Beständigkeit, klösterlicher Lebensstil und Gehorsam. Sie suchen Gott im Gottesdienst, in der Lesung, aber auch in der alltäglichen Arbeit. Die Mönche von Michaelbeuern sind in vier Pfarren in Salzburg und Oberösterreich in der Seelsorge, in der Erziehungs- und Bildungsarbeit und in den hauseigenen Betrieben tätig. Die Betriebe ermöglichen es den Mönchen auch, sich selber zu erhalten und Seelsorge, Bildung und Kultur zu finanzieren. Neben einem Exerzitienhaus und der Schule verfügen die Mönche über Grün- und Ackerland, Wälder, ein Hackschnitzelheizwerk, eine Biogasnalge und eine Photovoltaikanalge. Sie betreiben Fischerei und eine Brauerei sowie ein Gasthaus.
Schon im 13. Jahrhundert lässt sich die Konventschule nachweisen, die später auch Sängerknaben ausbildete. 1963 wurde eine Internatshauptschule für Knabengegründet, die 1984 auch für Mädchen geöffnet wurde. Heute besuchen ca. 290 Schüler die Neue Mittelschule der Benediktinerabtei Michaelbeuern. Einige davon werden während der Freizeit und Lernzeit im Tagesheim betreut.
Die Abtei beherbergt viele religiöse Kunstschätze, die teilweise im Museum den Besuchern zugänglich gemacht werden. Beispielsweise befinden sich in der Stiftsbibliothek der Abtei ca. 100.000 Bände.