Stift Reichersberg
Ordensgemeinschaften im Portrait
Stift Reichersberg
Ordensgemeinschaften im Portrait
Die Augustiner Chorherren betreiben einen Klosterladen, in dem Nahrungsmittel, Liköre und Edelbrände aus eigener Erzeugung, Bücher, Karten, Billets und Souvenirs verkauft werden. In der Stiftsvinothek werden Weinverkostungen angeboten. Es gibt ein Stifts-Braustüberl und eine Stiftskellerei. Im Stift Reichersberg ist auch ein Bildungszentrum, dessen Programm von Musik und Malerei über Kunsthandwerk und Textiles bis hin zum Selbermachen von Likören und Geisten reicht.
Das Stiftsarchiv Reichersberg bewahrt unter anderem Urkunden, Akten, Nachlässe und Musikalien auf. Ein Teil des Archivs ist 1624 einem Brand zum Opfer gefallen, so wie der Mittelalterbestand der Stiftsbibliothek. Heute umfasst die Bibliothek rund 25.000 Bände, 60 Inkunabeln und 40 Handschriften. 1951 wurde ein kleines Museum eingerichtet, in dem Porträts von Chorherren und Bilder der Stiftspfarren gezeigt wurden. 1966 wurde ein neues Stiftsmuseum mit Barocksammlungen eröffnet.
1084 stiftete der Edle Wernher und dessenGattin Dietburga die Burganlage und wandelten sie in ein Kloster für Chorherren um. Eine erste Blütezeit erlebte das Stift unter der Leitung des Theologen und 3. Propheten Gerhoch (1132-1169). Die Salzburger Erzbischöfe übertrugen damals dem Stift ein Seelsorgegebiet an der damals ungarischen Grenze, in dem die Chorherren bis heute tätig sind. Die relativ kleine usprünglich romanisch-gotische Klosteranalge fiel 1624 einem Brand zum Opfer und wurde im Laufe des 17. Jahrhunderts durch einen großen barocken Neubau ersetzt. 1779 entging das bis dahin bayerische Stift der Säkularisation, hatte aber in den folgenden Franzosenkriegen schwer um seinen Bestand zu ringen. 1816 konnte wieder ein reguläres klösterliches Leben geführt werden.