Säkularinstitut Madonna della Strada
Ordensgemeinschaften im Portrait
Säkularinstitut Madonna della Strada
Ordensgemeinschaften im Portrait
Dem auf drei Kontinenten tätigen Säkularinstitut "Madonna della Strada" - vormals "Gemeinschaft unserer lieben Frau vom Wege" - gehören unverheiratete Frauen an, die als Einzelpersonen in ihrem jeweiligen Lebensumfeld Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam praktizieren. Ihr Name geht auf eine seit dem 5. Jahrhundert verbreitete Mariendarstellung zurück, deren heute bekanntestes Fresko aus dem 16. Jahrhundert in der römischen Jesuitenkirche "Il Gesú" zu sehen ist. Sie wurde vom Jesuiten-Gründer Ignatius von Loyola besonders verehrt, an dessen Satzungen sich das in Österreich gegründete Säkularinstitut orientiert.
Weder leben die Mitglieder gemeinsam noch verfolgen sie gemeinsame oder gesellschaftliche Aufgaben. Im Vordergrund steht vielmehr die persönliche Beziehung zu Gott, bei der Hingabe und Leben in der Welt eine Einheit bilden sollen. Viele der Frauen des Instituts engagieren sich in Pfarren, die eigentliche Aufgabe ist jedoch das Apostolat im jeweiligen Beruf: Im Alltag sollen die Mitglieder wachsam sein für Gottes Anruf - gemäß dem Lebensentwurf der Jesuiten, der oft unter dem Schlagwort "Gott suchen und finden in allen Dingen" zusammengefasst wird.
Bis auf eine Ausnahme sind in Österreich derzeit alle 36 Frauen des Instituts bereits im Pensionsalter und ehrenamtlich u.a. im Nachhilfeunterricht für Flüchtlinge, im Hochhausapostolat gegen die Vereinsamung von Bewohnern, in der pfarrlichen Sozialarbeit, Krankenpflege oder in Sozialeinrichtungen tätig. Jedes Mitglied hat ihre "Ratioverantwortliche", mit der sie Entscheidungen für ihr Leben bespricht und auch gemeinsam regelmäßig den Alltag reflektiert.
Gegründet wurde die Gemeinschaft 1936 in Steyr vom Jesuiten Carl Dinkhauser und Maria Elisabeth Strachotinsky, wobei die ersten Mitglieder - allesamt berufstätige, unverheiratete Frauen - vorwiegend aus der Marianischen Kongregation stammten. Schon kurz nach der Anerkennung als "Fromme Vereinigung" durch den Wiener Kardinal Theodor Innitzer 1939 wirkte die erste Gruppe in den Kriegsjahren nur noch im Untergrund weiter, da im Nationalsozialismus öffentliches Auftreten untersagt war. 1948 wurde die Gemeinschaft eine der nunmehr möglichen Säkularinstitute, zunächst diözesanen und 1953 päpstlichen Rechts, dessen Mitglieder nun erstmals auch die Gelübde Ehelosigkeit, Gehorsam und Armut ablegten.
Die Zentrale des Säkularinstituts ist in Wien, wo auch die Generalleiterin Maria Christine Hochleitner tätig ist. Das Institut ist außerdem auch in Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Belgien, Italien und Irland, sowie in den USA, Jamaika, St. Kitts, Indien, Taiwan, Korea und auf den Philippinen vertreten. Die Mitglieder organisieren sich in Gruppen, die wiederum "Gebieten" - in Österreich gibt es mit St. Pölten/Graz, Linz und Salzburg drei davon - aufgliedern. Je nach Gebietsgröße gibt es Zentren für monatliche Treffen, die zu Austausch, Einkehr, Besinnung, Arbeitskreisen oder Tagungen genutzt werden.“