Stift Kremsmünster
Ordensgemeinschaften im Portrait
Stift Kremsmünster
Ordensgemeinschaften im Portrait
Als eines der ältesten Klöster Österreichs erhebt sich das Benediktinerstift Kremsmünster über dem Tal der Krems. Es ist jener Ort, an dem Bayernherzog Tassilo III. 777 der Legende nach seinen Sohn Günther bei einer Eberjagd verloren und daraufhin den Grundstein des Kloster legte. Seither lebten und leben, mit Ausnahme einer vierjährigen Unterbrechung während des zweiten Weltkriegs, Benediktinermönche in dem Kloster. Heute zählt der Konvent 49 Mönche, die 26 Pfarren betreuen. Der Stiftertag fällt auf den 11. Dezember.
Das gesamte Mittelalter hindurch galt Kremsmünster als Hort wirtschaftlicher Prosperität und der Wissensbewahrung- und vermittlung. Besonders die Schreibschulen und die bedeutende Bibliothek machten das Stift über seine Klostermauern hinaus bekannt. In der frühen Neuzeit wirkten zahlreiche Mönche als Professoren an der Benediktineruniversität in Salzburg. 1549 machte Abt Gregor Lechner die Kremsmünsterer Klosterschule für die Öffentlichkeit zugänglich. Heute werden im Stiftsgymnasium 19 Klassen von 50 Lehrkräften unterrichtet.
Die heutige Gestalt des Stiftes ist vor allem von den großen Architekturschöpfungen des 17. und 18. Jahrhunderts dominiert. In der Barockzeit erfolgte neben der Erneuerung der Stiftskirche und dem Neubau des Klosters durch Carlo Antonio Carlone und Jakob Prandtauer unter Abt Alexander Fixlmillner III. auch der Bau einer Sternwarte. Die als Turm angelegte Warte diente als klösterliche Forschungsstätte für Naturwissenschaften und als Universalmuseum. Heute umfasst das Museum der Sternwarte umfangreiche naturhistorische und physikalisch-astronomische Sammlungen. Als wichtigster Teil des Observatoriums wird seit 1762 eine Klimastation betrieben. Daneben verfügt die Warte über eine eigene Fachbibliothek und ihr eigenes Archiv.
Auf historisch gesichertem Boden stehen die Angaben über das Stift seit der Wiederrichtung nach den Ungarnstürmen im zehnten Jahrhundert durch Heinrich II. Seit seiner Zeit bestehen die Archive des Stiftes ohne historischen Bruch bis heute. Im 13. Jahrhundert schrieb Bernardus Noricus die Geschichte des Klosters erstmals nieder. In dieselbe Zeit fällt auch der Neubau der Stiftskirche. Im 15. Jahrhundert dürfte die Klosteranlage ihre heutige Ausdehnung erreicht haben. Es folgten Um- und Neubauten, die nach der Reformation und der Abwehr der Türkengefahr entstanden.
1941 hob die nationalsozialistische Herrschaft das Kloster auf, das klösterliche Leben gelangte aber auch während dieser vier Jahre nicht zum Erliegen. Nach Ende des zweiten Weltkriegs kehrten Abt Ignaz Schachermair und seine Mitbrüder wieder ins Kloster zurück. 1964 wurde Albert II. Bruckmayr zum Abt geweiht. In seine Amtszeit fallen umfangreiche Renovierungsarbeiten und Feierlichkeiten zum 1200-Jahr-Jubiläum des Stiftes. Zu seinem Nachfolger wurde Oddo Bergmair bestimmt, der das Kloster bis 2007 leitetet. Seit 2. März 2007 leitet Ambros Ebhart das Kloster.
Kontakt Abt KR Mag. Ambros Ebhart OSB Adresse: 4550 Kremsmünster Telefon: +43 / 7583 / 5275 Telefax: +43 / 7583 / 5275 / 18 E-Mail: abtei@stift-kremsmuenster.atInternet: www.stift-kremsmuenster.at |
Ordens-/Gedenktag
11. Dezember |