Säkularinstitut "Ancillae Christi Regis"
Ordensgemeinschaften im Portrait
Säkularinstitut "Ancillae Christi Regis"
Ordensgemeinschaften im Portrait
"Das Säkularinstitut "Ancillae Christi Regis" (zu Deutsch etwa: "Dienerinnen Christi des Königs) wurde 1926 vom Geistlichen Leopold Engelhart (1892-1950) in Wien gegründet. Gab es anfangs sechs der mitten in der Welt tätigen "Laienapostel", leben heute Mitglieder des lnstitutes in ganz Österreich, Deutschland und Südtirol, sowie auch in Ostungarn und Tanzania.
Der lnstitutsgründer Engelhart gilt als einer der Wegbereiter der modernen Großstadtseelsorge. Als Domkurat und Domprediger im Wiener Stephansdom, war er auch Mitbegründer der Katholischen Aktion ab 1932 und danach bis zu seinem Tod 1950 Pfarrer in Neu-Ottakring. Er hatte ein besonderes Charisma, Situationen und Nöte zu erkennen, nach Lösungen zu suchen und neue Wege zu gehen. Dafür suchte er Laien, die - in einer Gemeinschaft, aber dennoch "mitten in der Welt" - die Priester in den Großstadtpfarren unterstützen und zusätzlich in einer Bindung an Christus ehelos leben.
Konkrete Form nahm Engelharts seelsorgliches Anliegen am 16. Dezember 1926 an, als er sechs Frauen seine Vision vorstellte und ihr freudiges Ja erhielt. Von ihm angeleitet begannen sie als "Laienapostel" zu wirken. Bald wurden erste "Seelsorgehelferinnen" in Pfarren eingesetzt. Weitere Frauen schlossen sich in Österreich und über die Landesgrenzen hinaus an, deren Gemeinschaft den Namen "Ancillae Christi Regis" annahm. Während des Nazi-Regimes wirkten kleine familiäre Gruppen der Gemeinschaft im Verborgenen.
Nach der Vertreibung der Schlesier nach Deutschland entstanden ab 1945 die Kollegien in Deutschland und in Österreich verbreitete sich die Gemeinschaft der "Ancillae" in Tirol, Vorarlberg, Südtirol, Oberösterreich und Salzburg. Einige Mitschwestern spürten den Ruf zur Mission und gingen nach Korea, Tanzania und Ungarn.
Säkularinstitute stellen eine Besonderheit innerhalb der Kirche dar: Mitglieder eines Säkularinstituts leben nicht in einer klösterlichen Gemeinschaft, sondern "mitten in der Welt" nach den evangelischen Räten der Armut, der gottgeweihten Ehelosigkeit und des Gehorsams. Regelmäßige Kontakte untereinander, in den Kollegien, bei Exerzitien und Gemeinschaftswochen verbinden und stärken die Mitglieder auf ihrem Berufungsweg "mitten in der Welt".
Die Säkularinstitute wurden 1947 durch Papst Pius Xll' als eigene Form der geistlichen Berufung in der Kirche errichtet, auch wenn es sie schon - wie etwa im Fall von "Ancillae Christi Regis" - weltweit einige Zeit davor inoffiziell gegeben hat."