Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf
Ordensgemeinschaften im Portrait
Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf
Ordensgemeinschaften im Portrait
Der Dienst an Alten, Kranken und besonders auch an Kindern steht im Zentrum der "Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf", die in Österreich in Vorarlberg vertreten sind und bei der Bevölkerung "Gaißauer Schwestern" heißen. Als ein Zweig des Franziskusordens breitete sich der Orden zunächst in mehreren Ländern Südamerikas aus und kehrte daraufhin wieder zu seinen Wurzeln nach Mitteleuropa zurück. Das Generalat befindet sich in Bogotá. Das Grab der Gründerin Maria Bernarda Bütler in Cartagena.
Gegründet wurde der Orden von der heiligen Maria Bernarda Bütler (1848-1924). Die Schweizerin trat 1867 in das beschauliche Kapuzinerinnenkloster Maria Hilf in Altstätten (Kanton St. Gallen) ein. Schwester Maria Bernarda Bütler entschloss sich auf Bitten des damaligen Bischofs von Portoviejo, Peter Schumacher, 1888 gemeinsam mit sechs anderen Ordensschwestern zur Auswanderung nach Ecuador, wo sie in der Krankenpflege und im Schulwesen wirkten.
Nach der Machtergreifung der antiklerikalen ecuadorianischen Radikalliberalen unter Präsident Jose Eloy Alfaro Delgado im Jahr 1895 floh Sr. Bernarda Bütler mit ihren Mitschwestern ins kolumbianische Cartagena de Indias, wo sie die Kongregation der Missionsfranziskanerinnen von Maria Hilf gründete und deren Generaloberin bis 1920 war. Der spanische Name der 1938 vom Papst anerkannten franziskanischen Drittordenskongregation lautet "Hermanas Franciscanas Misioneras de María Auxiliadora". Die 1924 verstorbene Gründerin wurde nach ihrer Seligsprechung 1995, im Jahre 2008 heiliggesprochen - als erster Schweizerin. Papst Benedikt XVI. bezeichnete die Bauerntochter und Ordensfrau dabei als "stark, klug und mystisch".
Die erste europäische Niederlassung entstand ab 1904 im Vorarlberger Gaissau durch die nach Europa gesandte Schwester Rosa Holenstein. Im mehrmals erweiterten "Missionshaus St. Josef" traten insgesamt 432 Bewerberinnen ein, von denen 314 Schwestern in die Mission nach Kolumbien und Brasilien gesandt wurden. 1980 baute der Orden an seinem Gaißauer Standort ein Alten- und Pflegeheim, der nunmehr von der Trägergesellschaft "St. Anna Hilfe" geführt wird.
Die europäische Zentrale des Ordens ist heute im "Bernardheim" in Frastanz, wo noch 17 Schwestern nach ihrem Missionseinsatz in Südamerika ihren Lebensabend verbringen. Weiters führen Schwestern des Ordens in St. Gallenkirch in einem ehemaligen Bergbauernhof ein Erholungsheim mit 40 Betten, das von Touristen als ruhige Pension im Montafon geschätzt wird.
Die meisten der weltweit derzeit (Stand 2015) knapp 600 Mitglieder des Ordens wirken in Kolumbien und Brasilien, Ecuador, Afrika, Spanien, Peru, Lima, der Großteil davon Frauen aus dem jeweiligen Land. Nur noch eine Handvoll Europäerinnen sind in den ehemaligen Missionsländern tätig. Viele Schwestern, die in Kolumbien und anderen Missionsgebieten tätig waren, leben nun in der "Provinz St. Josef", zu der die sechs Gemeinschaften in Österreich und ein Haus in Auw, Aargau, dem Geburtsort von Maria Bernarda Bütler zählen.
Franziskaner Missionsschwestern von Maria Hilf
Maria Ebene 15
A-6820 Frastanz
Tel: +43-5522-73634