Herz Jesu Schwestern
Ordensgemeinschaften im Portrait
Herz Jesu Schwestern
Ordensgemeinschaften im Portrait
Alten- und Krankenpflege, Kinderbetreuung sowie Pastoralarbeit sind die Aufgabengebiete der rund 60 "Herz Jesu Schwestern", die im Raum Wien (rund 40) sowie in Deutschland, Polen und Tschechien leben. Der an der Regel des heiligen Augustinus orientierte Orden wurde in Paris vom Priester Victor Braun (1825-1882) gegründet, für den in Wien 1991 ein Seligsprechungsprozess eröffnet wurde, der seit 2007 von den vatikanischen Behörden weiterverfolgt wird.
Victor Braun, geboren als neuntes von elf Kindern in St. Avold im französischen Lothringen, war zunächst Seelsorger in einem Gefängnis für junge Frauen, trat dann 1862 bei den "Brüdern des heiligen Vinzenz von Paul" ein und wirkte in Paris als Lehrlingsseelsorger. Während dieser Zeit gründete er ein Heim für stellenlose deutsche >Dienstmädchen, dessen Mitarbeiterinnen er 1866 dem "heiligsten Herzen Jesu" weihte, was bis heute als Startpunkt der "Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu" - so der offizielle Name der Kongregation - gilt. Die Schwestern widmeten sich besonders den armen Kranken, den Waisenkindern, Alten und Dienstmädchen.
Gleich nach Frankreich und England war Österreich das dritte Land, in dem der von ihm gegründete Frauenorden - dessen Provinzen wenig später eigene Wege gingen und unabhängig wurden - Verbreitung fand: 13 Schwestern kamen 1873 nach Wien, nachdem Baron Jaromir von Mundy, Stabsarzt und Malteser, dem damaligen Leiter des Krankenhauses Rudolfstiftung in Wien-Landstraße den Orden für die Mitarbeit in der Krankenpflege empfohlen hatte. 1890 wurde infolge der steigenden Anzahl der Schwestern das heutige Mutterhaus in der Keinergasse errichtet, in dem sich der älteste Teil des Krankenhauses befindet. 1906 wurde die angrenzende Herz-Jesu-Kirche eingeweiht, 1931 eine Schule mit Kindergarten und Hort eröffnet.
Im 2. Weltkrieg wurden alle entbehrlichen Räume des Klosters von der NS-Wehrmacht für ein Reservelazarett beschlagnahmt, wobei die Schwestern die Pflege der verletzten Soldaten übernahmen. Aus dieser Einrichtung entstand 1945 das private Herz-Jesu-Krankenhaus. 1989 wurde das Personalwohnhaus seiner Bestimmung übergeben, 2000 folgte ein Trakt in der Rabengasse. 2007 wurde das Herz-Jesu Krankenhaus Teil der Vinzenzgruppe, womit der Orden den Fortbestand des gemeinnützigen Spitals auch unabhängig von der eigenen Mitgliederentwicklung sichern wollte.
Weitere Niederlassungen hat der Orden auch in Wien-Hietzing sowie in Gainfarn-Bad Vöslau. Zum Orden zugehörig sind auch Niederlassungen in Deutschland, Polen und Tschechien: So betreut der Orden im deutschen Niederfell an der Mosel Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung, ist im tschechischen Kravare-Kouty in der Kinder- und Pfarrpastoral tätig und leistet in Polen an drei Standorten (Bytom, Dylaki und Opole) Alten- und Kinderbetreuung sowie Mitarbeit in der Pfarrseelsorge und im Religionsunterricht.
Aus den ersten aus der Gründung von 1866 hervorgegangenen Provinzen in
Frankreich, England und Österreich wurden im Laufe der Zeit drei unabhängige Institute, die seit 2003 in der Föderation "Victor Braun"- Beiname: "Im Dienste des Herzens Jesu" - zusammengeschlossen sind: Die "Sœurs Servantes du Sacré Cœur de Jésus" in der französischen Diözese Versailles, die in der englischen Diözese Brentwood ansässigen "Sisters of the Sacred Hearts of Jesus and Mary" sowie eben die "Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu" in der Erzdiözese Wien.
Info & Kontakt
Herz-Jesu-Schwestern
Keinergasse 37
A-1030 Wien
Tel: +43 - (0)1 - 7122 6840
http://www.herzjesu-schwestern.at