Missionsschwestern Königin der Apostel
Ordensgemeinschaften im Portrait
Missionsschwestern Königin der Apostel
Ordensgemeinschaften im Portrait
Die Gemeinschaft kann aber bereits auf eine längere - turbulente - Vorgeschichte zurückblicken, denn der deutsche Indien-Missionar P. Anton Maria Bodewig gründete 1892 in Bonn die "Missionsgesellschaft der Unbefleckten Empfängnis für die Bekehrung der Heiden Indiens", konnte dafür aber keine kirchliche Genehmigung erlangen. Daraufhin ging P. Bodewig mit seinen Anhängern nach Belgien und entsandte Schwestern und Brüder nach Indien. 1896 löst Papst Leo XIII. die Missionsgesellschaft endgültig auf. Bodewig wurde vom Priesteramt suspendiert.
Bischof Goffredo Pelckmans von Lahore formte aus der in seiner Diözese gelandeten Gruppe zwei franziskanische Terziarier-Kongregationen, die Bodewig weiterhin leiten durfte. 1906 wurden einige der Brüder von P. Bodewig nach Wien entsandt, 1908 die ersten Schwestern. 1913 wurde die Suspendierung Bodewigs aufgehoben, er starb 1915.
Die Brüder und Schwestern in Wien wurden vom damaligen Universitätsprofessor - und späteren Wiener Erzbischof und Kardinal - Theodor Innitzer unterstützt, mit dessen Hilfe sie 1916 die Gesellschaft des katholischen Missionswerks für Indien gründeten. Der Wiener Erzbischof Kardinal Friedrich Gustav Piffl genehmigte 1923 die Errichtung der neuen Kongregation, die sich ab diesem Zeitpunkt "Königin der Apostel" nannte. Theodor Innitzer wurde der erste Generalobere und behielt dieses Amt bis zu seiner Ernennung zum Erzbischof von Wien 1932.
1925 erfolgte die Trennung in einen männlichen und weiblichen Zweig. 1927 wurden die ersten Ordensangehörigen nach Indien entsandt. Am 9. April 1954 wurde der männliche Zweig aufgelöst.
Das Mutterhaus der weiblichen Kongregation wurde 1939 in Wien errichtet. 1949 erhielten die Missionsschwestern die päpstliche Approbation. Neben Österreich, wo Schwestern in den Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder arbeiten, bestehen die meisten Niederlassungen in Indien. 2014 nahmen die Redemptoristinnen, da sie selbst keinen Nachwuchs hatten, Missionsschwestern Königin der Apostel in ihr Kloster in Ried auf. Neben Wien und Ried haben die Schwestern auch Niederlassungen in Hollabrunn, Lieseregg und Kritzendorf.
Einige Einrichtungen der Schwestern gibt es auch in Deutschland und Italien, ab 1983 auch auf den Philippinen und seit 1992 in der Slowakei. Das Haus in Belgien musste 2001 geschlossen werden. Weltweit gehören über 800 Schwestern zu dieser Gemeinschaft. In Übersee betreut die Kongregation vor allem Sozialeinrichtungen und Schulen, in Europa arbeiten die Schwestern hauptsächlich in der Krankenpflege und in Kindergärten.
Infos: www.sramission.at