Stift Vorau
Ordensgemeinschaften im Portrait
Stift Vorau
Ordensgemeinschaften im Portrait
Das Stift Vorau liegt im Joglland in der nördlichen Oststeiermark und ist ein regionales Zentrum des religiösen Lebens, der Kultur, der Weiterbildung und Wirtschaft. Gegründet wurde es 1163 durch Markgraf Ottokar III. von Traungau. Ausgangspunkt für die Stiftssiedlung war eine kleine, 1149 von Bischof Roman von Gurk dem Heiligen Apostel Thomas geweihte Kirche. Heute leben 15 Chorherrn in der Klausur, die elf Pfarren in der Umgebung betreuen. Neben der Betreuung der Pfarren liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auf dem 1977 eröffneten Bildungshaus, das Erwachsenenbildung mit klösterlicher Atmosphäre verbindet. Seinen Haupteinnahmen erwirtschaftet das Stift aus dem 3.400 Hektar umfassenden Grundbesitz, von dem 2.900 Hektar Wald sind.
Mit dem Angebot "Gast im Kloster" hat das Stift seine seelsorgliche Tätigkeit erweitert und bietet die Möglichkeit, einige Zeit in einer Klostergemeinschaft zu leben, um Ruhe zu finden, den eigenen Weg zu klären oder eine Ordensgemeinschaft kennen zu lernen. Die Teilnahme am klösterlichen Leben (Chorgebet, Eucharistiefeier) ist dabei freigestellt. Auf Wunsch sind Chorherren auch zu geistlicher Begleitung bereit. Kulturell setzt das Stift vor allem auch Musik und Literatur. Die Stiftskirche ist immer wieder Ort klassischer Konzerte und Lesungen.
Seit 2013 zeigt sich die Stiftskirche in neuem Glanz. Im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 850-jährigen Bestehen des Ordenshauses, wurde die Kirche ab 2011 innen restauriert, eine neue Orgel eingebaut und der Altarraum mit einem Steinaltar ausgestattet. Die Kosten der Renovierung beliefen sich auf insgesamt zwei Millionen Euro, die Bauzeit betrug drei Jahre. Erbaut wurde die Stiftskirche in den Jahren 1660 bis 1662 nach Plänen von Domenico Sciassia. Ab 1700 wurde sie durch den kaiserlichen Ingenieur Matthias Steinl im Stile des Wiener Hochbarock umgestaltet. Zu den Besonderheiten zählen u. a. die 1706 entstandene Kanzel und der 1701 bis 1704 ausgeführte Hochaltar.
Die Sakristei der Stiftskirche gilt als die künstlerische Perle des Stiftes, die ihre in den Jahren 1715 - 1716 erhaltene malerische Dekoration dem genialen Stiftsmaler Johann Cyriak Hackhofer verdankt und als sein Meisterwerk gelten darf. Auf den Wänden erscheinen in einfachen illusionistischen Rahmungen Szenen aus dem Leiden Christi (Fußwaschung, Letztes Abendmahl, Blutschwitzung, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung).
Besonders kennzeichnet das Stift neben seiner barocken Stiftskirche die Bibliothek. Bibliothek und Archiv umspannen mit den Urkunden, Gemälden, Sammlungen, den 416 Handschriften, 206 Inkunabeln und weiteren 40.000 gedruckten Büchern aus verschiedenen Wissenschaftssparten ein Jahrtausend Buch- und Kulturgeschichte.
Kontakt & Info
Stift Vorau
Vorau 1
8250 Vorau
Tel. +43-(0)3337-2351