Kapuziner
Ordensgemeinschaften im Portrait
Kapuziner
Ordensgemeinschaften im Portrait
Die Kapuziner verbindet karitatives Engagement und Seelsorge mit einem klösterlichen Eremitenleben. Der Name des Bettelordens leitet sich von der Kapuze des braunen Franziskanerhabits ab, weiters galt auch lange Zeit der Bart als wichtiges Erkennungszeichen sowie die Bezeichnung "Bruder" für jedes Mitglied, unabhängig davon ob es sich um geweihte Priester oder „Laienbrüder“ handelt. In der Geschichte waren die Kapuziner als Krankenpfleger in Pestepidemien, Einsiedler, Prediger, Bettelbrüder, Diplomaten, Beichtväter und Missionare bekannt. Heute sind viele Mitglieder in der Pfarrseelsorge tätig.
Kapuziner leben als "betende und arbeitende" Brüdergemeinschaften in Klöstern, die jeweils von einem "Guardian" geleitet werden. In Österreich und Südtirol gibt es 20 Niederlassungen, denen insgesamt 120 Kapuzinerbrüder angehören. Zusammengeschlossen sind diese Klöster seit 2011 in der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol mit Sitz in Innsbruck. Daneben wirken hierzulande auch Kapuziner der Provinz Krakau, so wie auch Kapuziner aus Österreich in der Mission in Madagaskar und Chile tätig sind.
Gemeinsam mit den Franziskanern und den Minoriten bilden die Kapuziner den sogenannten "Ersten Orden des heiligen Franziskus" - und bemühen sich ebenso wie diese, die Ideale des Franz von Assisi (1181-1226) einer Nachahmung des Evangeliums durch einen bescheidenen Lebensstil sowie Nähe und Solidarität mit Armen und Ausgegrenzten zu leben. Ihr Ursprung ist eng mit den Franziskanern verbunden, aus dem sie sich 1528 in Italien als Reformbewegung abspalteten.
Nach Österreich kamen die Kapuziner 1593, als das Kloster in Innsbruck gegründet wurde. Sieben Jahre später folgte das erste Kloster in Wien durch Ernst Freiherr von Mollard, das jedoch 1784 durch Joseph II. wieder aufgehoben wurde und seither von den Mechitaristen bewohnt wird. Weiterhin Bestand hat in der Bundeshauptstadt das 1622 gegründete Kloster am Neuen Markt, das bis heute die Gruft der Habsburger - die sogannte "Kapuzinergruft" - beherbergt. Bedeutende Kapuziner Österreichs waren u.a. der heilige Märtyrer Fidelis von Sigmaringen (1578–1622), der päpstliche Legat bei der Wiener Türkenbelagerung Markus von Aviano (1631–1699) sowie der in Hall und Wattens lebende selige Mysiker Thomas von Olera (1563–1631).
Weltweit gehören heute 10.500 Brüder dem Orden an, ihre Hochblüte erlebten die Kapuziner jedoch Ende des 18. Jahrhunderts: Damals verzeichnete die Gemeinschaft 32.800 Mitglieder in 1.715 Klöstern.
Info & Kontakt
Provinzialat der Kapuziner Österreich-Südtirol
Kaiserjägerstraße 6
A-6020 Innsbruck
Tel. +43-(0)512-584914-10
www.kapuziner.at