Barmherzige Brüder
Ordensgemeinschaften im Portrait
Barmherzige Brüder
Ordensgemeinschaften im Portrait
"Hospitalorden" ist der offizielle Name der Barmherzigen Brüder - und zugleich auch Programm: Die rund 1.100 Ordensbrüder, die in weltweit über 50 Ländern leben, sind ihrem Charisma nach vor allem Gastgeber für arme, kranke und hilfsbedürftige Menschen. Viele ihrer über 300 Einrichtungen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, in denen sie mit ihren rund 45.000 Mitarbeitern und 7.000 ehrenamtlichen Helfern rund 20 Millionen Menschen jährlich betreuen, sind bekannt dafür, dass sie auch Unversicherte und Obdachlose behandeln und aufnehmen - darunter etwa das Krankenhaus in Wien-Leopoldstadt.
In der Provinz Österreich mit Sitz in Wien, zu der auch Ungarn, Tschechien und die Slowakei gehören, gibt es 36 Brüder mit feierlicher Profess, fünf Scholastiker, drei Oblaten und einen Novizen, die mit rund 7.700 Mitarbeitern u.a. in den Ordensspitälern in Eisenstadt, Graz-Eggenberg, Linz, Salzburg, St. Veit an der Glan und Wien tätig sind. Weitere Werke sind Wohn- und Pflegeheime in Kritzendorf/Klosterneuburg, Schenkenfelden und Kainbach bei Graz, ein Kurhaus in Schärding sowie eine Krankenpflegeschule in Wien. Provinzial ist derzeit Frater Ulrich Fischer.
Für seine zahlreichen Verdienste - u.a. im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika - erhielt der Orden im EU-Parlament im Februar 2015 den "Europäischen Bürgerpreis 2014".
Gründer des Hospitalordens ist der heilige Johannes von Gott (1495-1550). Der gebürtige Portugiese war Hirte, Soldat und Buchhändler und bekehrte sich mit 44 Jahren nach einer Predigt des heiligen Johannes von Avila. Er ändert sein Leben radikal und kümmert sich um Kranke, nachdem er ihre große Not sah. 1539 eröffnet er im spanischen Granada ein Krankenhaus für Arme und Ausgestoßene. Mit besonderer Hingabe kümmerte er sich um Geisteskranke und Prostituierte. Einige Krankenpfleger schlossen sich als Gemeinschaft zusammen und bildeten die Keimzelle des Hospitalerordens.
Die Barmherzigen Brüder sind ein Bettelorden und leben nach der Augustinus-Regel. 1571 erhielten sie die päpstliche Anerkennung. Nach Mitteleuropa kamen die Barmherzigen Brüder 1614. In Valtice im heutigen Tschechien wurde ein erstes Krankenhaus geöffnet, 1615 folgte eine Niederlassung in Graz mit Spital und Apotheke, 1620 Prag und 1622 Neuburg an der Donau. 1659 entstand die Österreichisch-Böhmische Provinz zum hl. Erzengel Michael mit Sitz in Wien.
Die Zusendung zum Hilfesuchenden und Gastfreundschaft - lateinisch "hospitalitas" - ist im Orden viertes Gelübde neben Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit. Die Mitglieder bemühen sich, an den jeweiligen Einsatzorten zur "ganzheitlichen Heilung" des Menschen beizutragen.
Kontakt & Info
Österreichische Ordensprovinz
des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Provinzial Frater Ulrich Fischer OH
Taborstraße 16
1020 Wien
Tel.: (01) 21121 DW 5244 oder 1100
Fax: (01) 21121/1120
www.barmherzige-brueder.at