Hedwigschwestern
Ordensgemeinschaften im Portrait
Hedwigschwestern
Ordensgemeinschaften im Portrait
Gottes Lob, Gebet für andere und Tätigkeiten im Sozialbereich sind die Aufgabengebiete, denen sich die insgesamt 300 Hedwigschwestern in Dänemark, Deutschland, Polen, Tschechien und Österreich verschrieben haben. Da ihr Nachwuchs ausblieb, gaben die heimischen Schwestern 2008 ihre eigene Niederlassung auf und mieteten sich im Jesuheim der Barmherzigen Schwestern von Zams in Lochau (Vorarlberg) ein. Diese im Ordensbereich noch neuartige Form des Zusammenlebens funktioniere "ganz gut", erklärte die Provinzoberin Sr. Gabriela Wieland gegenüber "Kathpress".
Zwischen 73 und 93 Jahre alt sind die sechs heimischen Hedwigschwestern, die nunmehr in Lochau ein eigenes Stockwerk eigenständig bewohnen und auch eine Kapelle für sich haben. Der Haushalt sowie die Pflege der hochbetagten Mitglieder wird von den Schwestern in Eigenregie erledigt, einzig bei Bedarf wird Hilfe vom Heim angefordert. Gemeinsam mit ihren Herbergsgeberinnen feiern Sr. Wieland und ihre Mitschwestern die täglichen Gottesdienste und auch die Ordensfeste, "zudem lädt man sich bei Ausflügen, Tagungen und Vorträgen gegenseitig ein".
Zurück geht der Orden auf das Jahr 1859. Der Breslauer Priester und Domherr Robert Spiske (1821-1888) gründete damals aus einer Gruppe der "Hedwigsfrauen", die sich in Zeiten der Industrialisierung besonders der armen und verwahrlosten Kinder annahmen, eine eigene Kongregation. Der Ordensname verweist auf die heilige Hedwig von Schlesien (1174-1243), Helferin der Armen und Kranken sowie auch Patronin der Heimatvertriebenen, äußeres Kennzeichen war von Beginn an ein blauer Schleier, der auf das fünf Jahre vor der Gründung verkündete Dogma der Unbefleckten Empfängnis Mariens verweist.
1931 vom Papst bestätigt, gliederte sich die Kongregation 1959 in den Augustinerorden ein und heißt seither mit vollem Namen "Kongregation der Schwestern von der heiligen Hedwig, von der allerreinsten und unbefleckt empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria und vom III. Orden des heiligen Augustinus".
Nach Österreich kam der Orden 1946, als die Breslauer Schwestern auf der Flucht aus Südmähren u.a. nach Unterolberndorf in der Gemeinde Kreuttal bei Wien (Niederösterreich) kamen und hier von Kardinal Theodor Innitzer das kriegsbeschädigte Herz-Jesu-Heim anvertraut bekamen, das sie als Kinderheim bis 1981 führten und dann der Erzdiözese Wien zurückgaben. Nachdem 1948 vier Kandidatinnen eingekleidet worden waren, blieb in den Folgejahrzehnten der Nachwuchs weitgehend aus, wodurch die Betreuung der älteren und pflegebedürftigen Mitglieder zur Hauptaufgabe wurde. Dies bewog zur Übersiedlung nach Vorarlberg.
Infos: http://www.hedwigschwestern.de