Deutscher Orden
Ordensgemeinschaften im Portrait
Deutscher Orden
Ordensgemeinschaften im Portrait
Heute ist der Deutsche Orden in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechien und der Slowakei mit Brüdern, Schwestern und Familiaren vertreten und widmet sich neben der Seelsorge vor allem auch der Sorge um Kranke, Behinderte und alte Menschen. Seit 1809, ist die Ordensniederlassung in der Wiener Singerstraße Sitz des Hochmeisters und damit Zentrum des Deutschen Ordens. Heute gehören dem Orden rund 100 Ordenspriester, 200 Ordensschwestern und etwa 700 "Familiaren" (Laienmitglieder, die sich den Ordensidealen durch ein Versprechen gegenüber dem Hochmeister verpflichten) an.
Der Orden führt Häuser für Alten-, Behinderten-, Sucht- und Jugendhilfe. Weiters führt er sechs Studenten- und Schülerheime. An zwölf Standorten wirken Deutschordensschwestern. Auch die dem Orden als Laiengemeinschaft angeschlossenen "Familiaren" führen verschiedene Einrichtungen. Niederlassungen in Österreich gibt es in Wien, Gumpoldskirchen, Wildbad, Spannberg und Palterndorf. Das Ordenskrankenhaus in Friesach in Kärnten wurde 2014 an die GmbH "DOKH Unterstützung und Förderer" übertragen.
Dem Orden der Brüder ist die Kongregation der Schwestern vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem inkorporiert, die der Generalleitung in der Person des Hochmeisters mit dem Generalrat untersteht.
Gegründet wurde die Gemeinschaft (eigentlich: "Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem") vor den Toren Akkons im Jahre 1190 als Hospitalbruderschaft, aus der dann sehr schnell ein Ritterorden wurde. Es folgte eine rasche Ausbreitung rund um das Mittelmeer und bis nach Preußen und ins Baltikum, wo ein eigener Ordensstaat entsteht.
Die erste Niederlassung in Österreich bildete 1203 die Übertragung des Magdalenenhospitals in Friesach, gefolgt vom heutigen Hauptsitz im Zentrum von Wien zwischen 1204 und 1206. Weitere Niederlassungen folgten und werden teilweise bis heute ununterbrochen vom Orden betreut.
Der Friede von Preßburg 1805 bestimmte, dass die Besitzungen des Deutschen Ordens und das Amt des Hochmeisters erblich an das Haus Österreich übergehen sollten. Am 24. April 1809 erklärte Napoleon den Orden in den Rheinbundstaaten für aufgelöst; der Ordensbesitz fiel an deren Fürsten. Dem Orden verblieben nur noch die Besitzungen in den böhmischen Ländern sowie die Ballei Österreich. Mitte des 19. Jahrhunderts machte sich der Ordenspriester Peter Paul Rigler (1796-1873) um die geistliche Erneuerung des Ordens maßgebliche Verdienste. In mobilen Feldspitälern wurde das Ursprungscharisma wieder deutlicher. Rigler gründete zudem Priesterkonvente des Deutschen Ordens.
Der Zusammenbruch der Donaumonarchie 1918 brachte es mit sich, dass der Deutsche Orden plötzlich in vier Staaten präsent war: Österreich, Italien, Tschechoslowakei und Jugoslawien. Nur in Österreich schienen Chancen für das Überleben des Ordens zu bestehen. Bis Ende 1927 erkannten aber alle Nachfolgestaaten der Donaumonarchie den Deutschen Orden als geistlichen Orden an. 1929 wurde die neue Ordensregel von Papst Pius XI. gutgeheißen. - Der Deutsche Orden ist damit auch kein Ritterorden mehr.
Die beginnende Aufbauarbeit wurde durch die Nationalsozialisten zerschlagen. 1938 wurde der Deutsche Orden in Österreich, 1939 in der von Hitler annektierten Tschechoslowakei verboten. Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg gestaltete sich schwierig. Nur in Österreich wurde das Aufhebungsdekret 1947 annulliert und das Vermögen dem Orden zurückgegeben.
In Österreich und Italien kehrte der Orden seit Ende der 1940er- Jahre zu den Aufgaben zurück, denen er während der NS-Zeit nicht nachkommen konnte: Krankenpflege, Dienst in Kindergärten, Schulen, Schüler-, Studenten- und Altersheimen, Pfarrseelsorge, Ausbildung des Ordensnachwuchses. Nach der "Wende" von 1989 wurde der Orden auch in Slowenien, der Tschechischen Republik und in der Slowakei wieder öffentlich sichtbar.
Info & Kontakt
Generalabt Dr. P. Bruno Platter OT
Hochmeister des Deutschen Ordens
Adresse: 1010 Wien, Singerstraße 7
Telefon:+ 43 / 1 / 512 15 52
Telefax: + 43 / 1 / 513 06 93
E-Mail: hochmeisteramt@deutscher-orden.at