Orientierung
17.11.| 12:30 | ORF 2
Ethik des Tötens? 1.000 Tage Ukrainekrieg
Seit 1.000 Tagen dauert der russische Angriffskrieg in der Ukraine mittlerweile an, ein Ende ist nicht in Sicht. Das Sterben an der Front geht unvermindert weiter, der Krieg hat das Leben von Millionen Menschen verändert. Männer, die vor zwei Jahren noch in bürgerlichen Berufen tätig waren, sind Professionisten des Tötens geworden, um ihr Land zu verteidigen. Die Orientierung hat eine Drohneneinheit bei Charkiw im Nordosten der Ukraine begleitet. Wie in einem Videospiel steuern die Männer ihre Drohnen mit der tödlichen Munition gegen den Feind und sehen am Monitor den russischen Soldaten beim Sterben zu. Denn wenn sie nicht treffen, werden sie selbst getroffen. Der Krieg verschiebt ethische und moralische Grenzen, berichtet Thomas Seifert.
Freiwillige Räumung? Schwierige Lage für Roma in Rom
In Italien hat jüngst ein Bericht des Europarats für Aufregung gesorgt. Teile der Polizei würden rassistisch agieren - vor allem gegenüber Roma und Sinti. Der Bericht kritisiert auch, dass Roma-Lager nach wie vor gewaltsam geräumt würden. Während sich die katholische Hilfsorganisation Sant’ Egidio für Roma einsetzt, ist man in der Stadt Rom und Umgebung stolz darauf, dass Roma-Lager nun geschlossen werden – angeblich auf freiwilliger. Bernt Koschuh hat sich die Situation der Roma in Italien zwischen Zwang und Freiwilligkeit, zwischen Antiziganismus und Hilfsbereitschaft angesehen.
Ohne Tabus: Hilfe für Angehörige von Demenzkranken
Die Diagnose Demenz verändert nicht nur das Leben der Betroffenen, die ganze Familiensituation gerät leicht aus der Bahn. Für die Angehörigen ist die Persönlichkeitsveränderung der Erkrankten oft schwer zu ertragen, Überforderung und Schuldgefühle stellen sich ein. Der Verein Promenz unterstützt seit 2015 Menschen mit Vergesslichkeit. Auch Angehörige von Demenzkranken können dort ohne Tabus über ihre Situation sprechen, in der Orientierung kommen sie zu Wort. Eine Reportage von Bernadette Weber zum ORF-Schwerpunkt „Leben mit Demenz“.
Thriller im Vatikan: Der Film „Konklave“ kommt in die Kinos
Konklave - das war 2016 ein Bestsellerroman des britischen Autors Robert Harris, nun kommt er als Film in die Kinos. Regisseur ist der Deutsche Edward Berger, der im Vorjahr mit seinem Anti-Kriegsfilm "Im Westen nichts Neues" gleich vier Oskars abgeräumt hat. Nun hat er sich des Themas "Papstwahl" angenommen: Auch wenn es ein Thriller mit relativ wenigen Toten ist, verfügt er dennoch über eine gehörige Portion Spannung. Und ist erstaunlich gut recherchiert, berichtet Eva Maria Kaiser.
Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser