Lebenskunst
17.11. | 07:05 | Ö1
LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 17. November 2024, 7.05-8.00, Ö1
Die Sterne werden vom Himmel fallen – Aspekte der Bibel
(Markus 13, 24-32)
Der 17. und der 24. November, das sind heuer die letzten beiden Sonntage, bevor die Adventzeit beginnt – und damit ein neues Kirchenjahr. Liturgisch sind die zwei Sonntage geprägt von den Themen Endzeit und Neubeginn. So heißt es etwa in jener Evangelienstelle, die für katholische Gottesdienste am 17. November vorgesehen ist: „Die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit ….“ Für die katholische Theologin Eva Puschautz eine Inspiration, achtsam zu sein – und daran mitzuarbeiten, „das Reich Gottes schon in dieser Welt Wirklichkeit werden zu lassen“.
Nachdenken über den Koran – Ein Streifzug durch die Jahrhunderte
Viele biblische Texte und Geschichten finden sich auch im Heiligen Buch der Muslime und Musliminnen, im Koran – was angesichts des Aufeinandertreffens von jüdischen, christlichen und muslimischen Bevölkerungsgruppen in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten keineswegs wundern muss. Und nach muslimischem Verständnis gehen jüdische Bibel („Altes Testament“), christliche Bibel („Neues Testament“) und Koran sogar auf eine „göttliche Ur-Schrift“ zurück, von der Gott/Allah durch ausgewählte Propheten wie Mose, Jesus und Mohammed zu bestimmten Zeiten originalgetreue Kopien an einzelne Völker gesandt haben soll. Was es nun mit einem „europäischen Koran“ auf sich haben könnte, dem ist eine Ausstellung nachgegangen, die derzeit im Weltmuseum in Wien gezeigt wird. Muslime und Musliminnen – sowie der Koran – sind seit dem 8. Jahrhundert in Europa präsent und haben unter anderem große Schriftsteller wie Goethe inspiriert. Gundi Lamprecht hat sich einer kleinen Gruppe kundiger Menschen angeschlossen und sich die Ausstellung angesehen.
https://www.weltmuseumwien.at/ausstellungen/der-europaeische-koran/
Stimm*Raum – Leben und Träume junger Menschen mit tschetschenischen Wurzeln
Auch ihre Herkunftskultur ist vom Koran geprägt; freilich auf so unterschiedliche Art wie ihr Aussehen: Dunkelhaarig und blond, größer oder kleiner, mit Schleier oder ohne; so vielfältig wie sie sind, treten junge Menschen mit tschetschenischen Wurzeln auf Bühnen in Österreich auf. Es geht um Krieg, Flucht, Traumata; um Ankommen und Ausgrenzung, um Vorurteile und eine neue Heimat. Die „Soziale Initiative Stimm*Raum“ ist es, die den jungen Menschen Möglichkeiten bietet, ihre eigene Stimme zu erheben. Einige von ihnen kamen als Kinder nach Österreich, als ihre Familien im zweiten Tschetschenienkrieg flüchten mussten; andere wurden hier geboren. Alle fühlen sich sowohl mit Österreich als auch mit Tschetschenien verbunden. Um ihre Gefühle artikulieren zu können und damit auch zum Abbau von Vorurteilen beizutragen, ist ein Buch entstanden, eine Wanderausstellung – und ein Theaterstück. Maria Harmer war bei einer Aufführung im „Ursulinenhof“ in Linz dabei und hat mit den jungen Menschen sowie mit der Projektleiterin, der in der Extremismusprävention tätigen Mayanat Kurbanova, gesprochen.
https://kurbanova.org/geschichten-die-nicht-geschrieben-sind/
Nicht nur an das Vergessen denken – Lebensqualität trotz Demenz
In ihren Pflegeeinrichtungen in Wien, besonders bekannt ist das Hospiz am Rennweg, bemüht sich die katholische Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis darum, das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner reich an positiven Erfahrungen zu gestalten. Ein wesentlicher Bestandteil dabei ist, von Demenz betroffene Menschen fachkundig zu begleiten. Das bedeutet einerseits alles zu tun, um das Fortschreiten der Krankheit hintan zu halten – und andererseits die Umgebung derart zu gestalten, dass Menschen mit Demenz sich so angenommen fühlen, wie sie sind. Wie das konkret aussieht, das hat Brigitte Krautgartner in einem Haus der Caritas Socialis in Erfahrung gebracht. Ein Beitrag im Rahmen der ORF-Initiative „Bewusst gesund – Leben mit Demenz“.
https://bewusstgesund.orf.at/bewusstgesund/bewusst_gesund_demenz100.html
Redaktion & Moderation: Doris Appel