Lebenskunst
10.11. | 07:05 | Ö1
LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 10. November 2024, 7.05-8.00, Ö1
Alles geben – Aspekte der Bibel
(Markus 12, 41-44)
Eine arme Witwe wirft im Verhältnis zu ihren Möglichkeiten mehr Geld in den Opferkasten im Tempel als andere Menschen, darunter viele Reiche. Sie gibt alles, was sie hat. Davon erzählt ein Text im Markusevangelium, der für katholische Gottesdienste am 10. November vorgesehen ist. Eine mögliche Schlussfolgerung daraus: Nicht die Größe der Gabe, sondern Hingabe und Liebe zählen. Gedanken dazu vom Bischofsvikar der Diözese Eisenstadt, Pater Karl Schauer.
Bewegung nach innen und außen – Die Kraft des Dialogs
Nach dem 1878 in Wien geborenen Religionsphilosophen Martin Buber (gestorben 1965 in Jerusalem) entsteht das Ich in einer Begegnung mit einem Du. Diese Dialog-Philosophie praktiziert auch der Pädagoge sowie Lebens- und Sozialberater Benno Kapelari in seinen „Dialog-Räumen und Lern-Räumen“. Dort kann erfahrbar werden, wie eine dialogische Grundhaltung nach innen und außen wirkt, wie ungeteilte Aufmerksamkeit auch dazu führt, sich selbst zuzuhören und so Lösungen für Probleme und Sorgen des Alltags gefunden werden können. Gemeinsam mit der Südtiroler Redakteurin und Moderatorin Jutta Wieser hat Benno Kapelari das Buch „Dialog – Kraft der Veränderung: Vom Gelingen unserer Beziehungen“ geschrieben, es ist im Renate-Götz-Verlag erschienen. Für LEBENSKUNST haben Benno Kapelari und Jutta Wieser ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zusammengefasst.
Benno Kapelari / Jutta Wieser: Dialog – Kraft der Veränderung. Vom Gelingen unserer Beziehungen
Leopold & Leopold – Johannes Leopold Mayer über einen seiner Namenspatrone
Schulfrei am 15. November und Fasslrutschen in Klosterneuburg, das sind in Wien und Niederösterreich erste Assoziationen zum Heiligen Leopold, dessen Gedenktag eben der 15.11. ist. Doch über das Brauchtum hinaus: Was ist vom später heiliggesprochenen Markgraf Leopold III. von Österreich aus dem Geschlecht der Babenberger geblieben? Unter seiner Herrschaft erfolgten die entscheidenden Anstöße zur Entwicklung eines österreichischen Landesbewusstseins. Er verlegte 1106 die babenbergische Residenz nach Klosterneuburg, gründete die Stifte Heiligenkreuz und Klein-Mariazell. Der Historiker, Musikwissenschaftler und pensionierte Ö1-Musik-Journalist Johannes Leopold Mayer hat ein sehr persönliches Verhältnis zu „seinem“ Namenspatron und ein Buch über ihn geschrieben. Vor der Leopold-Statue in seiner Heimatkirche in Baden erklärt er Maria Harmer unter anderem die Relevanz des Heiligen Leopold, der Politik, Familie und „Heilig-Sein“ verbunden hat.
Johannes Leopold Mayer: Ehemann – Vater – Fürst. Gesprächsweise Annäherungen an Markgraf Leopold III. von Österreich, „den Heiligen“
Trauma im Familiengedächtnis – Strategien der Bewältigung
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten Synagogen, jüdische Geschäfte und andere jüdische Einrichtungen im gesamten damaligen „Deutschen Reich“. Die Novemberpogrome waren der Beginn des größten Völkermordes in Europa. Nicht nur, aber gerade auch rund um dieses Erinnerungsdatum sind die Themen Traumatisierung und Re-Traumatisierung besonders aktuell. Die Geschichten der Überlebenden, der „letzten Zeugen“ der Shoah, und besonders ihre Traumata wurden – oft unbewusst – an ihre Kinder, die sogenannte „Zweite Generation“, und an ihre Enkel, die „Dritte Generation“ weitergegeben. „Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis“ heißt die neue Ausstellung im Jüdischen Museum Wien, die sich erstmals explizit der Enkelgeneration der Holocaust-Überlebenden und ihrem Umgang mit dem vererbten Trauma widmet. Maria Harmer mit ihren Eindrücken.
Jüdisches Museum Wien: Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis (bis 16. März 2025 zu sehen)
Redaktion & Moderation: Doris Appel