Orientierung
20.10.| 12:30 | ORF 2
Modell für die Weltkirche? Demokratische Bischofswahl in St. Gallen
Bei der Weltsynode in Rom ringen Bischöfe und Laien unter dem Vorsitz von Papst Franziskus um mehr Transparenz und Mitbestimmung in der katholischen Kirche. Ein Blick in das Bistum St. Gallen in der Schweiz könnte hilfreich sein. Dort ist derzeit die Wahl eines neuen Bischofs im Gang. Es gibt ein mehrstufiges Auswahlverfahren, bei dem auch die Gläubigen befragt werden. Letztendlich wählt ein 13-köpfiges Domkapitel den Bischof. Marion Flatz-Mäser berichtet über eine relativ demokratische Bischofswahl.
Kritik mit Folgen: Der Kampf der Orban-Regierung gegen einen Pastor
Seit Wochen gehen in Ungarn zehntausende Menschen auf die Straße, um gegen die repressive Politik der ungarischen Regierung zu protestieren. Ins Visier der Orban-Regierung ist auch der 73-jährige Pastor Gábor Iványi geraten. Seine evangelische Bruderschaft betreibt zahlreiche soziale Einrichtungen für Obdachlose oder armutsgefährdete und teils behinderte Kinder. Seit Iványi den autoritären Kurs von Ministerpräsident Viktor Orban öffentlich kritisiert, versucht die Regierung, der Bruderschaft die finanzielle Grundlage zu entziehen. ORF-Korrespondent Ernst Gelegs berichtet.
Hilfe für Arbeitswaisen: Zwanzig Jahre Concordia in Moldawien
Am Sonntag finden in Moldau die Präsidentschaftswahl und ein EU-Referendum statt. Der Ausgang könnte die Zukunft des bitterarmen Landes bestimmen. Ein Viertel der Bevölkerung hat auf der Suche nach Arbeit die Heimat bereits verlassen. Zurück bleiben die Kinder, sogenannte Arbeitswaisen, und vereinsamte alte Menschen. In ländlichen Gegenden gibt es kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser oder medizinischer Versorgung. Seit 2004 engagiert sich die österreichische Hilfsorganisation CONCORDIA Moldau unter anderem für benachteiligte Kinder und ihre Familien. Marcus Marschalek hat Markus Inama, Jesuit und Vorstandsmitglied von Concordia, bei einem Lokalaugenschein begleitet.
Märtyrer Engelbert Kolland: Neuer Heiliger aus Tirol
Der Franziskanerpater Engelbert Kolland ist im Zillertal aufgewachsen und wurde in Damaskus ermordet. Am 20. Oktober – dem Sonntag der Weltmission – wird er in Rom gemeinsam mit Mitstreitern heiliggesprochen. Pater Kolland wurde 1855 als Missionar ins Heilige Land geschickt. Seine letzte Wirkstätte war das Paulus-Kloster in Damaskus. „Abuna Malak“ („Vater Engel“) wurde er genannt, weil er als selbstloser Helfer armer und kranker Menschen galt. Im Zuge der Drusenaufstände 1860 kam es zu brutalen Ausschreitungen, bei denen 8.000 Christen ermordet wurden. Kolland wurde mit drei Axthieben getötet, nachdem er sich geweigert hatte, Christus abzuschwören. Sandra Szabo berichtet über den neuen Heiligen aus Österreich.
Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser