Lebenskunst
13.10. | 07:05 | Ö1
LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 13. Oktober 2024, 7.05-8.00, Ö1
Der Glanz der Weisheit – Aspekte der Bibel
(Buch der Weisheit 7, 7-13)
Eine „Ode an die Weisheit“ ist für katholische Gottesdienste am 13. Oktober vorgesehen. Der im ersten Jahrhundert vor der gängigen Zeitrechnung verfasste Text befindet sich im alttestamentlichen „Buch der Weisheit“, das in der multikulturellen Großstadt Alexandria entstanden ist. Die Schrift thematisiert, wie es möglich sein kann, in einer krisenhaften „Weltunordnung“ zu leben. „Die Weisheit erinnert gerade die Mächtigen an ihre Sterblichkeit und leitet zu gutem Gebrauch der Macht an“, erläutert Martin Jäggle, Theologe und Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit. „Doch um die Weisheit muss man bitten.“ Man muss sich also ihr öffnen und sie tatsächlich wollen.
Vom Geheimnis des Lebens – Der Ahmadi Yunus Mairhofer
Auch er hat sich zuerst mit Texten der Bibel beschäftigt und ist dann beim Koran gelandet und schließlich zum Islam konvertiert: der Oberösterreicher Yunus Mairhofer. Doch seine Richtung des Islam wird „Ahmadiyya“ genannt und geht auf den britisch-indischen Prediger Mirza Ghulam Ahmad zurück, der in den 1880er Jahren diese islamische Reformbewegung gegründet hat. Sie verbietet jegliche Art des bewaffneten Kampfes, tritt für die Gleichwertigkeit von Mann und Frau ein – und erlaubt den Anhängerinnen und Anhängern, gegebenenfalls zu einer anderen Religion zu konvertieren, was im orthodoxen Islam nicht gestattet ist. Mohammed gilt als der „größte und beste“, nicht aber als der „letzte“ Prophet. Manche Prophezeiungen und Texte im Koran werden allegorisch verstanden, ein Motto lautet: „Liebe für alle, Hass für keinen“. Ein Motto, das Yunus Mairhofer hochhält, und er meint: „Das ist ein Geheimnis des Lebens – kümmerst du dich um andere, wird sich Gott um dich kümmern.“ Gundi Lamprecht hat den Ahmadi in Linz getroffen.
Helfer in vielerlei Not – 50 Jahre Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich
Ein Krankentransportwagen, ein Verbandskoffer und eine Beatmungspuppe waren 1974, vor 50 Jahren, das „Starterpaket“ der deutschen Johanniter für die Partnerorganisation in Österreich. Somit ist die Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich eine vergleichsweise junge Organisation. Doch bereits im Jahr 1099 hatte der Johanniter-Orden in Jerusalem ein Hospital zur Pflege armer und kranker Pilger gegründet. Nach mehreren Stationen wie Akkon, Zypern, Rhodos und darüber hinaus ließ sich der Orden 1530 in Malta nieder. Das ist auch der Grund, weshalb der katholisch gebliebene Teil heute Malteser-Orden genannt wird und der evangelisch gewordene Teil Johanniter-Orden. Die Bilanz der Johanniter-Unfall-Hilfe – seit 50 Jahren in Österreich – ist beachtlich: Rettungs-, Ambulanz- und Sanitätsdienste sowie Organtransporte zählen ebenso zu den Angeboten wie Mobile Pflege, Palliative Care, Wohnungslosen- und Flüchtlings- sowie Auslands- und Katastrophenhilfe. Und alleine im Jahr 2023 absolvierten 23.000 Menschen 1.500 Kurse in den Bereichen Erste Hilfe und Pflege. Maria Harmer hat den Präsidenten der evangelischen Hilfsorganisation in Österreich, Johannes Bucher, in der Einsatzzentrale im 21. Bezirk Wiens besucht.
Ich, Du, Wir – Besuch der Ausstellung „In aller Freundschaft“
Es ist wie so oft ein existenzielles, zeitloses, tief mit dem menschlichen Dasein verknüpftes Thema, dem das Dom Museum Wien seine neue Ausstellung widmet: Freundschaft. Anhand sehr unterschiedlicher Kunstwerke aus den Bereichen Grafik, Malerei, Skulptur, Fotografie, Video- und Installationskunst – und mit jahrhundertealten Sakralgegenständen sowie eigens für diese Schau entstandenen Arbeiten nähert sich das Wiener Dom Museum den vielen Facetten von Freundschaft. Sie erzählen von Sympathie, Zuneigung und Vertrauen, auch vom Missbrauch der Freundschaft – sowie vom in Zeiten wieder aufgeflammter Kriege und gesellschaftlicher Spaltungen vom so notwendigen „Dialogischen Prinzip“. Johanna Schwanberg, die Museumsdirektorin, hat Maria Harmer durch die von ihr kuratierte Ausstellung geführt.
Redaktion & Moderation: Doris Appel