Orientierung
Im Rahmen der ORIENTIERUNG-Sommerreprisen ausgewählte Beiträge zum Wiedersehen:
Zwischen Mythos und Wirklichkeit: 1.100 Jahre Heiliger Wolfgang
Vor 1.100 Jahren, im Jahr 924, wurde der Heilige Wolfgang im deutschen Pfullingen geboren. Obwohl er nur zwei Jahre lang im Salzkammergut lebte, hat er die Region nachhaltig geprägt. Die Wallfahrt nach St. Wolfgang gehörte im Mittelalter zu den wichtigsten im Abendland und verschaffte dem Ort wirtschaftlichen Reichtum. Heute strömen die Touristenmassen in die Gegend, auch auf den Spuren des Hl. Wolfgang. Um ihn ranken sich nicht nur Heiligenlegenden, er war zu seiner Zeit auch eine wichtige Figur der Reichskirche. Peter Beringer mit einer Spurensuche.
Schicksal statt Gott: Glaube als persönlicher Bastelsatz
Die Menschen in Österreich sind weiterhin an Religion interessiert, aber anders als noch vor einigen Jahren. Während nur mehr 22 Prozent der Bevölkerung an Gott glauben, glaubt ein Großteil der Befragten an ein vorbestimmtes Schicksal oder an die Kraft des Universums. Das sind erste Tendenzen einer Studie, die im Rahmen des ORF-Schwerpunkts „Was glaubt Österreich?“ von der Uni Wien durchgeführt wurde. Überraschenderweise lässt sich dieser Schicksalsglaube durchaus in Einklang bringen mit dem Gefühl persönlicher Freiheit. Glaube scheint immer mehr zu einem persönlichen Bastelsatz von widersprüchlichen Inhalten zu werden. Peter Beringer hat nachgefragt, wie das zusammenpasst.
Gegen die Einsamkeit: Bedürftige Menschen im „Häferl“
Das „Häferl“ in Wien, eine Gaststätte der Diakonie Österreich, bietet in Not geratenen Menschen nicht nur gratis warme Mahlzeiten. Es ist für sie oft der einzige Ort für zwischenmenschliche Begegnungen. Bis zu zehn Prozent der österreichischen Bevölkerung leiden beständig unter Einsamkeit. Die meisten Betroffenen sind Jugendliche und alte Menschen, besonders einkommensschwache. Im „Häferl“ erhalten sie nicht nur materielle Unterstützung, sondern auch die dringend nötige „Ansprache“. Eine Reportage von Zoran Dobrić.
Spiritueller Mutmacher: Überleben in Zeiten der Krise
David Steindl-Rast gehört zu den großen spirituellen Lehrern der Gegenwart. Auch mit 96 Jahren wird der Benediktinermönch nicht müde, Bücher zu schreiben und weltweit Vorträge zu halten. Geboren in Wien, wanderte er in die USA aus und sammelte Erfahrungen mit der Zen-Mystik. 1968 gründete er mit Buddhisten, Hindus, Rabbinern und Sufis das „Center of spiritual Studies“. Bis heute ist er ein interreligiöser Brückenbauer geblieben. Mit seiner lebensnahen Mystik gibt er sinnsuchende Menschen gerade in schwierigen Zeiten Mut und Halt. Gundi Lamprecht hat Bruder David im Benediktinerkloster Gut Aich am Wolfgangsee besucht.
Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser