Orientierung
7.7. | 12:30 | ORF 2
Geköpfte Madonna: Gewaltakt an einer Marienstatue im Linzer Dom
Maria als Gebärende, die Mutter von Jesus mitten im Geburtsakt: Diese Marienstatue, Teil eines Kunstprojektes im Linzer Mariendom, hat einige Gläubige so gestört, dass ihr der Kopf abgesägt wurde. Wer den Vandalenakt vollzogen hat, ist nach wie vor unklar, die Spur führt zu reaktionären katholischen Kreisen. Zuvor hatte die Plattform CitizenGo, die im Internet zur Verteidigung christlicher Werte aufruft, gegen die Statue mobil gemacht. Es ist dieselbe Plattform, die bereits das Helnwein-Fastentuch im Wiener Stephansdom hintertrieben hat. Lisa Ganglbaur berichtet.
Gespanntes Verhältnis: AfD und Kirchen in Deutschland
Anfang September stehen in drei großen ostdeutschen Bundesländern Wahlen an, die laut Meinungsumfragen die AfD gewinnen dürfte. Das bringt die Kirchen in Deutschland in ein Dilemma. In einer ungewohnt scharfen Erklärung vom Februar 2024 haben die katholischen deutschen Bischöfe erklärt, dass die AfD für Christen nicht wählbar sei. Eine Funktion in der Partei sei mit einer ehren- oder hauptamtlichen Tätigkeit innerhalb der Kirche nicht vereinbar. In der Folge kam es tatsächlich zum Ausschluss eines AfD-Landtagsabgeordneten aus dem Verwaltungsrat seiner Heimatpfarre, weitere Verfahren laufen. Die Evangelische Kirche in Deutschland trägt diese Haltung mit. Doch lässt sich die Brandmauer gegen Rechtspopulisten halten? Peter Beringer hat sich umgehört.
Vom Fahrrad zum Geländewagen: Die MIVA hilft seit 75 Jahren
Vor 75 Jahren wurde die österreichische Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft, kurz MIVA, gegründet. Aufgabe der katholischen Hilfsorganisation mit Sitz in Stadl-Paura in Oberösterreich ist es, in den Ländern des globalen Südens Fahrzeuge für pastorale, soziale oder medizinische Projekte zu finanzieren. Mit 12 Fahrrädern hat alles begonnen, heute werden auch große Geländewagen oder Schulbusse finanziert. Langjährige Projektpartnerin der MIVA Austria ist die tansanische Diözese Rulenge-Ngara. Zwei Seelsorger betreiben dort mit Hilfe unterschiedlichster Fahrzeuge ein Projekt für Plastik-Recycling und eine Modellfarm. Eine Reportage von Christian Rathner.
Kloster ohne Nonnen: Eine Klosterschreiberin in Gmunden
Vor einem Jahr sind die letzten vier Karmelitinnen aufgrund ihres hohen Alters aus ihrem Kloster in Gmunden ausgezogen. Seither steht es leer. Was mit dem Gebäude geschehen soll, das in bester Lage am Traunsee und in Stadtnähe liegt, ist unklar – ein Schicksal, das es mit etlichen verlassenen Kirchengebäuden teilt. Derzeit wird das Kloster Gmunden im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 für kulturelle Zwecke genutzt. Zwei Monate lang hat die Autorin Cornelia Hülmbauer als „Klosterschreiberin“ in Gmunden gewohnt und ihre Eindrücke literarisch verarbeitet. Mariella Kogler hat die Schriftstellerin im Kloster besucht.
Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser