Orientierung
23.6. | 12:30 | ORF 2
Schicksal statt Gott: Glaube als persönlicher Bastelsatz
Die Menschen in Österreich sind weiterhin an Religion interessiert, aber anders als noch vor einigen Jahren. Während nur mehr 22 Prozent der Bevölkerung an Gott glauben, glaubt ein Großteil der Befragten an ein vorbestimmtes Schicksal oder an die Kraft des Universums. Das sind erste Tendenzen einer Studie, die im Rahmen des ORF-Schwerpunkts „Was glaubt Österreich?“ von der Uni Wien durchgeführt wurde. Überraschenderweise lässt sich dieser Schicksalsglaube durchaus in Einklang bringen mit dem Gefühl persönlicher Freiheit. Glaube scheint immer mehr zu einem persönlichen Bastelsatz von widersprüchlichen Inhalten zu werden. Peter Beringer hat nachgefragt, wie das zusammenpasst.
Donautaufe: Neue Wege beim Feiern von Ritualen
Barfuß im Talar im Wasser: Die Taufzeremonie, die einige evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer vergangenes Wochenende mit mehr als 20 Täuflingen – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – an der Alten Donau feierten, war mehr als ungewöhnlich. Das Fest sollte niederschwellig, unkonventionell und naturverbunden sein. Es sollte sich an Menschen richten, die mit einem Kirchenraum und strenger Liturgie wenig anfangen können. Eingebunden war die Feier in einen Open-Air-Gottesdienst und ein Picknick am Strand. Auch etablierte Kirchen versuchen beim Feiern von Ritualen neue Wege, um wieder mehr Menschen zu erreichen, berichtet Sandra Szabo.
Schweres Los: Gewalt gegen Minderheiten in Indien
Indien, das bevölkerungsreichste Land der Welt, hat kürzlich gewählt. Die Partei von Premierminister Narendra Modi hat zwar die absolute Mehrheit verfehlt, eine weitere Amtszeit ist ihm aber gewiss. Bereits seit zehn Jahren ist Modi an der Macht. Auch wenn Indien ein säkularer Staat ist, verwandelt er das Land immer mehr in einen Hindu-Staat. Religiöse Minderheiten werden unterdrückt, Gewalt gegen Muslime, Christen und andere Religionsgemeinschaften sind keine Seltenheit. Eva Pöcksteiner hat in Neu-Delhi mit Vertretern von Minderheiten gesprochen.
Jüdisches Leben: Unbekannte Seite des Salzkammerguts
Die Europäische Kulturhauptstadt „Bad Ischl Salzkammergut 2024“ widmet einen ihrer Schwerpunkte dem jüdischen Leben im Salzkammergut. Dass Bad Ischl ein beliebter Sommerfrischeort für jüdische Künstler, Schriftstellerinnen, Komponisten und Maler war, ist weithin bekannt. Dass es aber in Orten wie Ebensee und Gmunden eine jüdische Bevölkerung gab, wurde jahrzehntelang verschwiegen und kommt erst jetzt wieder in den Blick. Gundi Lamprecht hat sich im Salzkammergut auf Spurensuche begeben.
Moderation: Sandra Szabo
Chef vom Dienst: Marcus Marschalek
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser