Orientierung
12.5. | 12:30 | ORF 2
Hitzige Debatte: Omri Boehm und seine „Rede an Europa“
Dass eine Rede im Vorfeld für derart viel Aufregung sorgt, kommt nicht alle Tage vor. Die Thesen des deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm lassen vor allem in der jüdischen Community die Wogen hochgehen. Er träumt von einem gemeinsamen jüdisch-palästinensischen Staat und wirft Israel Apartheit vor. Der ehemalige Präsident der IKG, Ariel Muzicant, wollte daher gar Eier werfen, wenn er 30 Jahre jünger wäre. Die „Rede an Europa“, die Boehm anlässlich der Wiener Festwochen am Judenplatz in Wien hielt, ging dann doch ohne lautstarke Proteste über die Bühne. Ins Zentrum seiner fast einstündigen Rede stellte der Kant-Experte die Menschenwürde. Susanne Krischke und Sandra Szabo berichten.
Umstrittene Leihmutterschaft: Deutschland diskutiert Liberalisierung
Wenn künstliche Befruchtung und Adoption nicht klappen, beauftragen manche Paare eine Leihmutter, das Kind auszutragen. Für die einen ist es die letzte Möglichkeit zu ihrem Glück – für andere ist es ein kapitalistisches Ausbeutungsmodell. Bislang ist die Leihmutterschaft in Deutschland verboten. Eine Expertinnenkommission kommt nun zu dem Schluss, dass unter sehr strengen Voraussetzungen Leihmutterschaft ethisch vertretbar sein könnte. Auch wenn das viele kritisch sehen, Leihmutter-Familien gibt es schon jetzt in Deutschland. ORF-Korrespondentin Maresi Engelmayer hat eine davon getroffen.
Mutterschaft im Flüchtlingslager: Ausbildung für minderjährige Mütter
In einem Flüchtlingslager im Norden Ugandas leben 80.000 Flüchtlinge aus Südsudan unter prekären Verhältnissen. Besonders schwierig ist die Situation für 1.800 minderjährige Mütter. Im Alter von 13 bis 18 Jahren haben sie Babys bekommen, meist weil sie auf falsche Versprechen hereingefallen sind oder weil sie vergewaltigt wurden. Die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ ermöglicht diesen jungen Müttern eine Ausbildung. Die Kinder werden in eigenen Kindergärten betreut, damit die jungen Frauen einen Beruf erlernen können. Die Ausbildung umfasst dabei auch typische Männerberufe wie Tischler, Schweißer oder Automechaniker. Zoran Dobrić war vor Ort.
Zwischen Mythos und Wirklichkeit: 1.100 Jahre Heiliger Wolfgang
Vor 1.100 Jahren, im Jahr 924, wurde der Heilige Wolfgang im deutschen Pfullingen geboren. Obwohl er nur zwei Jahre lang im Salzkammergut lebte, hat er die Region nachhaltig geprägt. Die Wallfahrt nach St. Wolfgang gehörte im Mittelalter zu den wichtigsten im Abendland und verschaffte dem Ort wirtschaftlichen Reichtum. Heute strömen die Touristenmassen in die Gegend, auch auf den Spuren des Hl. Wolfgang. Um ihn ranken sich nicht nur Heiligenlegenden, er war zu seiner Zeit auch eine wichtige Figur der Reichskirche. Peter Beringer mit einer Spurensuche.
Moderation: Judith Fürst
Chef vom Dienst: Marcus Marschalek
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser