Orientierung
31.3. | 12:30 | ORF 2
Aufreger Ostertuch: Helnwein-Kunst im Stephansdom abgesagt
Der in Wien geborene Künstler Gottfried Helnwein ist bekannt für seine hyperrealistischen Bilder von verwundeten Kindern. Heuer hat er für den Wiener Stephansdom ein Fastentuch gestaltet, dem am Karsamstag ein Ostertuch folgen sollte. Diese neue Kunstinstallation hat das Domkapitel nun kurzfristig abgesagt, nachdem ein konservatives Internetportal dagegen mobil gemacht hat. Helnwein wollte den auferstandenen Jesus als Kind zeigen, mit Wundmalen versehen. Das Domkapitel fürchtet, diese Darstellung könnte Menschen in ihren Gefühlen verletzen. Was darf Kunst im sakralen Raum? Und soll man sie verbieten, wenn sie jemanden verstören könnte? Lena Göbl hat mit dem Künstler, Befürworterinnen und Kritikern gesprochen.
Messiasglaube: Was weiß man heute über Jesus?
Für gläubige Christen scheint die Sache eindeutig: Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der für die Sünden der Menschen am Kreuz gestorben und am dritten Tag auferstanden ist. Doch was weiß man über den historischen Jesus wirklich? Hat er sich selbst als Messias verstanden? War das Grab wirklich leer? Und was wollte Jesus erreichen? Die moderne Bibelwissenschaft hat auf diese Fragen heute viel genauere Antworten als noch vor einigen Jahrzehnten.
Studiogast Markus Tiwald, Professor für Neues Testament an der Universität Wien, über die neuesten Erkenntnisse der Exegese, die das Gespräch mit dem Judentum erleichtern könnten.
Leere Kirchen? Ostern ohne Auferstehung
Die Kirchenbänke bleiben auch zu Ostern, dem wichtigsten Fest der Christenheit, zunehmend leer, immer weniger Menschen besuchen einen Gottesdienst. Gut gefüllt sind hingegen die Supermärkte mit Osterwaren aller Art, von Schokohasen bis hin zu bemalten Eiern. Dabei geht es zu Ostern um nichts weniger als um das Zentrum des christlichen Glaubens. Doch offenbar feiern auch viele Menschen Ostern, die sich keiner Kirche zugehörig fühlen. Sandra Szabo berichtet über die Bedeutung von Ostern in einer säkularen Welt.
Moderne Messe: Johanna Doderer komponiert für die Hofmusikkapelle
Die Wiener Hofmusikkapelle hat erstmals in ihrer 500-jährigen Geschichte eine Frau mit der Komposition einer Messe beauftragt. Johanna Doderer, Großnichte des Schriftstellers Heimito von Doderer, ist eine der führenden modernen Komponistinnen Österreichs. Sie widmet sich vorzugsweise der Komposition von Kammermusik, Opern und Orchesterwerken. Nun komponiert sie erstmals eine Messe. In der „Orientierung“ spricht sie über ihren Zugang zu geistlicher Musik und ihre Spiritualität. Karoline Thaler mit einem Porträt.
Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser