Orientierung
10.3. | 12:30 | ORF 2
Schauplatz Tempelberg: Spannung vor Beginn des Ramadan
In Israel sind vor Beginn des Ramadan kommenden Sonntag die Befürchtungen vor möglichen Auseinandersetzungen enorm. Hamas-Vertreter haben die Palästinenser dazu aufgerufen, zur Al-Aksa-Moschee zu ziehen und jeden Tag des Fastenmonats zu einem „Tag der Zusammenstöße“ zu machen. Die israelische Regierung hat zwar den Zugang zum Tempelberg im Vergleich zu den vergangenen Jahren nicht verschärft, um die Situation vorerst nicht weiter eskalieren zu lassen. Doch die Sicherheitsmaßnahmen sind enorm. Nikolaus Wildner berichtet über die Stimmung in Jerusalem vor Beginn des Fastenmonats Ramadan.
Tatort Mexiko: Ein Land zwischen Marienkult und Frauenmorden
Mexiko hat viele Gesichter. Das Land ist bekannt für seine Kultur, den Tourismus und die Gastronomie, aber auch für Gewalt, Drogenhandel und Korruption. An diesen negativen Facetten kann auch der weit verbreitete christliche Glaube nichts ändern. Denn einerseits pilgern jedes Jahr Millionen Gläubige zum Fest der heiligen Maria Guadalupe nach Mexiko-Stadt, andererseits werden in Mexiko jeden Tag im Schnitt zehn bis elf Frauen getötet. Anlässlich des Weltfrauentages berichtet Alexandra Maritza Wachter über Marienverehrung und Gewalt an Frauen aus Mexiko-Stadt.
Prägende Gestalt: Kardinal Franz König zum 20. Todestag
Kardinal Franz König war jahrzehntelang eine prägende Gestalt der Kirche in Österreich und weit darüber hinaus. Geboren noch in der Kaiserzeit, wurde er 1956 zum Wiener Erzbischof ernannt und blieb fast drei Jahrzehnte im Amt. Die Erfahrung des Zweiten Vatikanischen Konzils hat ihn nachhaltig beeinflusst. Wichtige Konzilsdokumente tragen seine Handschrift, in der Folge setzte er sich für den Dialog zwischen den Religionen und mit Nichtglaubenden ein. Sein Interesse an Sprachen, Kulturen und Religionen machten ihn zu einem Mann des Dialogs. Vor 20 Jahren, am 13. März 2004, ist Kardinal König im 99. Lebensjahr gestorben. Christian Rathner mit einer Würdigung.
Kirchenlehrer des Mittelalters: Was bleibt von Thomas von Aquin?
Thomas von Aquin gilt als einer der größten Theologen und Philosophen des Abendlandes. Nach Studium in Neapel und Eintritt in den Dominikanerorden wird er 30-jährig Professor in Paris. Aufbauend auf Aristoteles, der im 12. Jahrhundert neu entdeckt wird, revolutioniert Thomas von Aquin die Theologie. Er will Vernunft und Offenbarung miteinander versöhnen. Seine These, die Grundprinzipien der Welt ließen sich ohne Bibel, nur durch die Vernunft erkennen, bringt ihn an den Rand der Ketzerei. Doch über Jahrhunderte bleibt seine Summa Theologica Grundlage der theologischen Ausbildung. Heute hingegen spielt er in der Theologie kaum eine Rolle. Was bleibt von Thomas von Aquin, der vor 750 Jahren gestorben ist? Peter Beringer auf Spurensuche.
Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser