Orientierung
19.11. | 12:30 | ORF 2
Islam und Antisemitismus: Wurzeln im Koran?
Ist der muslimische Antisemitismus eine Pervertierung des Islam oder im Koran grundgelegt? Hamas-Terroristen rechtfertigen ihre Gräueltaten gegen Jüdinnen und Juden auch mit Koranversen, und Muslime in vielen Teilen der Welt skandieren Drohbotschaften gegen Israel mit dem Koran in der Hand. Tatsächlich ist das Bild, das der Koran von Juden zeichnet, ein ambivalentes, konstatieren Religionswissenschaftler, Wertschätzendes findet sich neben offenen Diffamierungen. Umso wichtiger sei es daher, die antisemitischen Tendenzen im Koran historisch richtig auszulegen. Marcus Marschalek berichtet.
Stichwahl in Argentinien: Angriffe gegen Papst Franziskus
Kommenden Sonntag findet in Argentinien die Stichwahl um das Präsidentenamt statt. In den Wahlkampf wurde unfreiwillig auch die katholische Kirche hineingezogen. Der ultrarechte Populist Janvier Milei will Argentinien radikal verändern und schreckt auch vor Angriffen auf seinen Landsmann Papst Franziskus nicht zurück: Dieser sei der „Vertreter des Bösen auf der Erde“ und ein „Förderer des Kommunismus“. Gegen diese Beleidigungen setzen sich nun die Armenpriester der Kirche mit Solidaritätsmessen für den Papst zur Wehr. Klaus Ther berichtet über den Wahlkampf in Argentinien und die Arbeit der Priester in den Armenvierteln von Buenos Aires.
Menschen mit Behinderung: Potenziale nützen
Vor 15 Jahren hat Österreich die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ratifiziert und sich damit verpflichtet, das Konzept "Sonderschule" kontinuierlich zu verlassen. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sollen normale Schulen besuchen und in sogenannten Inklusionsklassen bestmöglich in die Gesellschaft integriert werden. Das ist bisher nur unzureichend passiert, wie die Caritas erst diese Woche neuerlich kritisiert hat. Zoran Dobrić hat das Evangelische Realgymnasium Donaustadt in Wien besucht, wo man mit Integrationsklassen schon lange gute Erfahrungen macht.
Kirchenmusik: Schwierige Zukunft
Nach Corona sind in vielen Kirchenchören die Sängerinnen und Sänger nicht wiedergekommen. Die Kirchenmusik insgesamt geht einer ungewissen Zukunft entgegen. Durch den schwindenden Rückhalt der Kirche in der Bevölkerung wird auch der Pool an Engagierten kleiner. Viele Kirchenmusiker sind Autodidakten, es fehlt oft an Geld für Weiterbildung und Förderung. Dabei macht gerade gute Musik den Besuch von Gottesdiensten und damit die Kirche insgesamt attraktiver. Mariella Kogler berichtet über die schwierige Zukunft der Kirchenmusik.
Moderation: Sandra Szabo
Sendungsverantwortung: Eva Maria Kaiser