Lebenskunst
12.11. | 07:05 | Ö1
LEBENSKUNST – Begegnungen am Sonntagmorgen, 12. November 2023, 7.05-8.00, Ö1
Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist – Bibelessay zu Weisheit 6, 12-16
„Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist“, so heißt es zu Beginn des „Buches der Weisheit“ im Ersten oder Alten Testament. Der Autor dürfte ein hellenistisch geprägter Jude gewesen sein. Entstanden in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts, beeindruckt die Schrift auch heute. Für die Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks, die Theologin Elisabeth Birnbaum, eröffnet sie einen „Hoffnungsschimmer in dunklen Zeiten, wo ein bisschen mehr Weisheit und ein bisschen mehr Gerechtigkeit so guttäten – mir und wohl der ganzen Welt.“ Gedanken von Elisabeth Birnbaum zu jener Passage, die für katholische Gottesdienste am 12. November vorgesehen ist.
Der Atem, der die Welt bedeutet – Mark Andre und sein Opus magnum „Ruach“
Am Freitag, 3. November, wurde das Werk im Rahmen von „Wien Modern“ im Wiener Stephansdom aufgeführt; am Dienstag, 14. November, ist es ab 19:30 auf Ö1 zu hören: Ruach, geschrieben „rwh“, das spirituelle Hauptwerk des 1964 in Paris geborenen Komponisten Mark Andre. Das hebräische und aramäische Wort bedeutet so viel wie Wind, Atem, Geist – und wurde von Martin Luther als „Heiliger Geist“ übersetzt. Dieser göttliche Geist, die „Geistkraft“, bildet nach christlicher Vorstellung mit dem „Schöpfergott“ und mit dem „Gottessohn“ Jesus, durch den und in dem Gott erfahrbar ist, die Trinität. Und die fasziniert Mark Andre seit seiner Kindheit. Maria Harmer hat mit dem Komponisten über sein Werk und seinen Glauben gesprochen.
https://oe1.orf.at/programm/20231114/739680/Wo-der-himmlische-Wind-weht
Was wirklich zählt – Sinngewinn in schweren Zeiten
Wenn Hass und Kriege Menschen erschüttern, aber auch Krankheiten und drohende Armut, mag es besonders schwerfallen, Lebenssinn zu finden. Die Logotherapie (von griechisch logos = Sinn, Gehalt) und Existenzanalyse (von lateinisch existere = vorhanden sein) kann da unterstützend wirken, wie der Wiener Psychiater Viktor Frankl (1905-1997) herausgefunden hat. Die „AKADEMIE am DOM“, die zu den „Theologischen Kursen“ gehört, der Bildungseinrichtung der katholischen Kirche Österreichs am Wiener Stephansplatz, widmet sich derzeit besonders existenziellen Fragen. In über 20 Vorträgen und Gesprächsangeboten geht es um zentrale Lebensthemen; am 22. November etwa um „Sinngewinn aus Logotherapie & Sterbeforschung“. Maria Harmer hat schon im Vorhinein mit dem Vortragenden, dem Philosophen Alexander Batthyány, gesprochen. Der 52-Jährige ist Kurator des Privatarchivs von Viktor Frankl – und Herausgeber seiner „Gesammelten Werke“ sowie Direktor des Forschungsinstituts für Theoretische Psychologie und Personalistische Studien an der Katholischen Péter-Pázmány-Universität in Budapest.
Als Mönch im Bahnhofsbistro – Erlebnisse und Erfahrungen auf dem Linzer Bahnhof
Einfache Begebenheiten seines Alltags nutzt Benediktinerpater Bernhard Eckerstorfer für ein Nachdenken über Leben und Glauben, das jetzt in Buchform erschienen ist. In „Momentaufnahmen“ ermöglicht der frühere Novizenmeister des oberösterreichischen Stifts Kremsmünster und derzeitige Rektor der internationalen Hochschule des Benediktinerordens, des „Päpstlichen Athenaeums Sant’Anselmo“ in Rom, Einblicke in sein Leben – und liefert dabei auch manchen Denkanstoß. Für LEBENSKUNST erzählt Pater Bernhard humorvoll von seinen Erlebnissen als Mönch im Bahnhofsbistro.
Bernhard A. Eckerstorfer: Momentaufnahmen. Gedanken und Begegnungen eines Benediktiners (Tyrolia)