Orientierung
28.5. | 12:30 | ORF 2
Ukrainekonflikt: Kirchliche Friedensmissionen am Start
Eine Entspannung des Konflikts in der Ukraine, das ist das Ziel einer aktuellen vatikanischen Friedensmission. Zum Sonderbeauftragten dafür wurde soeben Kardinal Matteo Maria Zuppi ernannt. Was derzeit als „Mission impossible“ erscheint - eine Verhandlungslösung - könnte langfristig die einzige Alternative zum schon über ein Jahr andauernden Krieg sein. Kardinal Zuppi, Erzbischof von Bologna, steht der Gemeinschaft von Sant’Egidio nahe, die sich bereits in anderen Konflikten als große Vermittlerin einen Namen gemacht hat. Fast zeitgleich sondiert auch der Weltkirchenrat (WCC) durch seinen Generalsekretär Jerry Pillay in Kiew und Moskau, wie man durch Verhandlungen das Tor für Alternativen zum Krieg aufstoßen könnte. Über Chancen und Risken dieser Friedensmissionen sprach die ORIENTIERUNG mit Ukraine-Korrespondentin Elisabetta Piqué von der argentinischen Tageszeitung La Nación. Piqué gilt als persönliche Bekannte und Beraterin von Papst Franziskus.
Bericht: Klaus Ther und Nikolaus Hofer.
Was glaubt Österreich: Der ORF frägt nach
Was trägt im Leben? Was trägt in Krisen? Was bewegt Kopf und Herz? Fragen wie diese stehen im Zentrum des multimedialen ORF-Projekts, das in den kommenden Monaten mit Hilfe von Fernseh-, Radio- und Onlinebeiträgen vor allem die Vielfalt österreichischer Lebens- und Glaubenswelten abbilden möchte. Teil des Projekts ist auch die gleichnamige Serie: „Was glaubt Österreich?“. Die Religionsjournalistin Clara Akinyosoye ist dafür durch Österreich gereist und hat ihre Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner gebeten, existentielle Fragen zu beantworten. Die Orientierung zeigt, wie aus einer spontanen Idee ein großes Jahresprojekt der ORF-Abteilung „Religion und Ethik multimedial“ wurde. In Kooperation mit der Universität Wien sollen die gesammelten Antworten und Rechercheergebnisse dann auch in eine wissenschaftliche Studie einfließen.
Bericht: Karoline Thaler
Im Studio begrüßt dazu Sandra Szabo die Religionssoziologin Regina Polak von der Katholisch Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Reise gegen Antisemitismus: Muslime und Juden in Auschwitz
Eine hochrangige muslimisch-jüdische Delegation hat zu Beginn der Woche das Konzentrationslager Auschwitz besucht. Ziel dieser ungewöhnlichen Reisegruppe: Prävention gegen Hass im Allgemeinen und gegen Antisemitismus im Speziellen. Für die meisten Mitglieder der Delegation - vor allem Muslime - war es der erste Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz. Die dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus fast allen österreichischen Bundeländern: Imame, Religionslehrerinnen und hochrangige Vertreter der Glaubensgemeinschaft. Der gemeinsame Besuch des Vernichtungslagers soll nicht nur Symbolcharakter haben, sondern konkret in die Aufklärungsarbeit in Moscheevereinen und Schulen münden. Aus den Erkenntnissen der Reise soll auch Unterrichtsmaterial zur Shoah erstellt und bereits im Herbst im islamischen Religionsunterricht eingesetzt werden.
Bericht: Eva Maria Kaiser