Lebenskunst
18.5.| 07:05 | Ö1
Von Himmel und Erde – Bibelessay zu Apostelgeschichte 1, 1-11
„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“, heißt es in jener Bibelstelle, die eine der Grundlagen des Feiertags Christi Himmelfahrt sind, den die meisten christlichen Kirchen feiern. Im „Apostelgeschichte“ genannten Buch des Neuen Testaments wird diese Himmelfahrt des Auferstandenen erwähnt, am Feiertag ist der Text u.a. in katholischen Gottesdiensten zu hören. Die katholische Theologin Regina Polak freilich würde den Inhalt der gestellten Frage gerne umdrehen, wie sie sagt. „Zum Beispiel: Starrt nicht nur auf die Erde, sondern hebt Eure Augen doch einmal empor und blickt zum Himmel!“ Seien eben Gottvertrauen – und Gottessehnsucht – die zentrale Quelle, sich voller Elan in dieser Welt engagieren zu können.
„Bei den Lieserln in Linz“ – Ein Krankenhaus mit „Raum für die Seele“
Mit zwei Betten haben sie 1745 in Linz angefangen, die „Hospitalschwestern der Heiligen Elisabeth“. Heute sind es mehr als tausend. Bei den „Lieserln“ – wie sie im Volksmund oft genannt werden – in Linz wurde in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts dann zum ersten Mal in Österreich die Dialyse angewendet. „Spitzenmedizin“ und einen „Raum für die Seele“, das wollen die Elisabethinen ihren Patientinnen und Patienten anbieten. Das durchaus im Sinn ihrer Patronin Elisabeth von Thüringen (1207-1231), die als Sinnbild der tätigen Nächstenliebe gilt. Markus Veinfurter hat das Ordensklinikum in Linz besucht.
Existenzielle Fragen und Antworten – Bettina Buchholz und David Steindl-Rast
Im Zuge ihrer Krebserkrankung, persönlicher Schicksalsschläge sowie Ängste rund um den Ukraine-Krieg, die atomare Bedrohung und die Klimakrise hat sich die Schauspielerin Bettina Buchholz an den weithin geschätzten spirituellen Lehrer, Benediktinerbruder und gebürtigen Wiener David Steindl-Rast gewandt. Die Gespräche sind noch bis 3. Juni an der „Tribüne Linz“ zu verfolgen: „Lebendig bleiben mit Bruder David Steindl-Rast“, so lautet der Titel der szenischen Lesung mit eingespielten Video-Antworten. Auf die Bühne gebracht wurde sie vom „Kulturverein Etty“, der sich auf die niederländisch-jüdische Intellektuelle Etty Hillesum bezieht, die vor 80 Jahren in Auschwitz ermordet wurde. Johannes Kaup hat mit den Mitgliedern des Kulturvereins gesprochen. Mitzuerleben sind die Aufführungen von „Lebendig bleiben mit Bruder David Steindl-Rast“ in der Tribüne Linz noch am 20. Mai und am 3. Juni, jeweils um 19:30.
Die Feier des Siebenten Tages – Schabbat
Am Freitagabend ist es im Judentum wieder so weit: Die innere Welt wird ruhig, einen ganzen Tag lang, bis Samstagabend. „Wir singen den siebenten Tag, wir rühmen die Ruh“, heißt es in einem Gedicht von Rose Ausländer über den Schabbat. Und: „Am Scheitel der Mutter der Friedensengel, bewacht das Haus … Weißbrot und Wein … Gast unser König …“. Geschichten und Gesänge zum Schabbat kennen und lieben auch Timna Brauer und ihre Tochter Jasmin Meiri-Brauer. „Schabbat, die Ruhe am Samstag, schenkt Zeit zur Läuterung und Besinnung, Zeit, um mit der Familie und mit Freunden einzukehren und zu musizieren“, sagen sie. Seinen Ursprung hat der wöchentliche Feiertag im biblischen Buch Genesis, wo es heißt, „Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte.“ Mit Geschichten, Psalmen und Gesängen im Konzertsaal MuTh im Wiener Augarten hatten Timna Brauer und ihre Tochter Jasmin das Publikum eingeladen, diesen Feiertag mitzufeiern. Ein Eintauchen in uralte musikalische Traditionen aus Europa und dem Orient, bei dem auch Lisa Ganglbaur zugegen war.
Moderation: Martin Gross
Redaktion: Doris Appel