Lebenskunst
23.4.| 07:05 | Ö1
Vom Stachel des Todes und vom Stachel des Lebens – Bibelessay zu Johannes 21, 1-14
Von einer weiteren Erscheinung des Auferstandenen wird in jenem Text aus dem Johannesevangelium erzählt, der am dritten Sonntag in der Osterzeit für katholische Gottesdienste vorgesehen ist. Die ganze Osterzeit hindurch, die bis Pfingsten dauert, werden Erzählungen wie diese verkündigt. Doch den Stachel des Todes wegreden, wenn der Stachel des Lebens Wunden schlägt? Kann man sich auf einen Gott des Lebens verlassen? Fragen in einem mitunter leeren Leben, wie es nur ein leeres Grab sein kann; Fragen, die sich auch der Ordensmann, Priester und Bischofsvikar der Diözese Eisenstadt, Pater Karl Schauer stellt. Eine Antwort, die er gefunden hat, lautet: „Ich bin überzeugt, solange ich Ostern feiere und Gott das Leben zutraue, wird mein Vorrat an Hoffnung nicht erschöpft sein.“
Fastenbrechen, Breakfast, Frühstücksfest – Gedanken zum Ramadanende
Frühstücksfest ist die wörtliche Übersetzung des arabischen „Eid al Fitr“, das tatsächlich oft ein festlicher Brunch zum Ende des Ramadan ist, heuer in den Tagen von 21. bis 23. April. Das Fest markiert für Musliminnen und Muslime den Wechsel zurück in den Alltag – mit dem Anspruch, den „Segen des Ramadan“ mitzunehmen. Gilt doch der Monat als jener, in dem einst der Koran „herabgesandt“ worden ist. Bei Eid al Fitr freilich geht es am wenigsten ums Essen. Denn erstens hat man sich den ganzen „Fastenmonat“ hindurch abends bewusst ernährt und zweitens ist man so oder so noch im Fastenrhythmus, weshalb man rasch satt wird. Außerdem ist es nicht mehr notwendig, sich für den nächsten Tag ausgiebig körperlich zu stärken. Seelisch gestärkt fühlt sich die Leiterin des Schulamtes für Religionsunterricht der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich, Carla Amina Baghajati, durch den ganzen Monat: „Eine Haltung von Dankbarkeit in bewusster Wahrnehmung alles Guten hilft dabei, dass das Leben – wie an den Abenden des Fastenmonats – mit Freude und Hoffnung erfüllt ist und die Kraft besteht, auch Herausforderungen anzunehmen.“
Franz Küberl und der „Herrgott aus Sta´“ – Ein Porträt zum 70er des langjährigen Caritaspräsidenten
Ein Grazer, der Wien – und auch das Wienerlied – sehr schätzt, ist Franz Küberl. Eines seiner Lieblingslieder: der „Herrgott aus Sta´“ von Karl Hodina (1935-2017). Darin wird erzählt, wie ein Kind aus Wien-Ottakring seine Habseligkeiten hinter einer figuralen Gottesdarstellung versteckt, als Erwachsener die zerbrochene Statue auf der Straße findet und die Teile zum Reparieren nach Hause nimmt. Der frühere Präsident der Caritas Österreich hat Brigitte Krautgartner auch über seine Kindheit in ärmlichen Verhältnissen und über seinen persönlichen Glauben erzählt. Ein Glaube, der mitunter in Frage gestellt wurde. Aber Franz Küberl hat weitergemacht, „die Ärmel aufgekrempelt“, denn „Zukunft muss nach Besserem schmecken“, wie der Titel seines jüngsten Buches lautet. 18 Jahre lang war Franz Küberl Caritaspräsident und daneben über 20 Jahre hindurch Direktor der steirischen Teilorganisation der Caritas. Seine berufliche Laufbahn hat er 19-jährig als Diözesansekretär der Katholischen Arbeiterjugend der Steiermark begonnen. Am 22. April wird Franz Küberl 70 Jahre alt.
Willies Leitfaden für Glück im Herzen – Gedanken zum 90. Geburtstag der Country-Legende Willie Nelson
Er war und ist einer von den „anderen Country-Sängern“. Gemeinsam mit Johnny Cash, Kris Kristofferson und Waylon Jennings bildete er die Gruppe der „Outlaws“, die sich dem Diktat des konventionellen Country-Establishments widersetzten: Willie Nelson, geboren am 29. April 1933 in Abbott, Texas. 2007 hat er, wohl auch als ein Geläuterter, seine Erfahrungen und Empfehlungen, wie das Leben gelingen kann, veröffentlicht. „The Tao of Willie. A Guide to the Happiness in Your Heart“ ist der Titel des Buches. Der Theologe, Ethiker sowie bekennende Willie-Nelson-Fan Kurt Remele kann diesem Leitfaden viel abgewinnen, bei dem es u.a. um Humor, Bewegung, Dankbarkeit, Gütigkeit und Zuhören geht. Kurt Remele war mehrmals Gastprofessor an US-amerikanischen Universitäten. Er hat drei Konzerte Willie Nelsons besucht, eines in London, England, eines in Vienna, Viriginia, und eines in Wien, Österreich.
Redaktion & Moderation: Doris Appel