Lebenskunst
12.3.| 07:05 | Ö1
Von Quellen des Lebens – Bibelessay zu Exodus 17, 3-7
Auf einer 40-jährigen Wanderung, befreit aus dem Sklavenhaus Ägypten, aber noch nicht im versprochenen Land angekommen, so wird das Volk Israel in jener Bibelstelle beschrieben, die am sogenannten Dritten Fastensonntag in katholischen Gottesdiensten zu hören ist. Die Menschen sind sowohl physisch als auch mental in einer Art Zwischenzustand, in einem Niemandsland: Sie dürsten nach einer Quelle des Lebens, metaphorisch ausgedrückt durch Wasser, das aus dem Felsen sprudelt. Gedanken über eine das Leben ermöglichende Kraft von Gerhard Langer, katholischer Theologe und Professor für Judaistik an der Universität Wien.
Damit die Trockenheit ein Ende hat – Wasserweihe am verlandeten Zicksee
Eine ungewöhnliche Wasserweihe haben orthodoxe Christinnen und Christen im burgenländischen Seewinkel gefeiert, ausgehend vom orthodoxen Kloster Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee. Der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis hat Wasser am verlandeten Zicksee geweiht, wobei auch für ein Ende der Trockenheit gebetet wurde. Das fehlende Seewasser wurde durch ein kleines Becken ersetzt, um die Feier zu ermöglichen. Dreimal wurde ein Holzkreuz im Wasserbecken versenkt, wobei nicht nur das Wasser, sondern die gesamte Natur gesegnet wurde. Sandra Szabo war dabei und hat mit Teilnehmenden über Ökologie und Spiritualität gesprochen.
Purim – Ein ausgelassenes Fest der Freude
Von Montagabend bis Dienstagabend (6./7. März) haben Jüdinnen und Juden weltweit Purim gefeiert. Im Mittelpunkt des Festes steht die Erzählung von einer klugen und mutigen Frau aus dem 5. Jahrhundert vor der gängigen Zeitrechnung: Esther, jüdische Gemahlin des persischen Königs. Das Fest erinnert daran, wie es ihr mit Umsicht und Entscheidungskraft gelang, ihr Volk vor der Vernichtung zu retten. Ihre Geschichte befindet sich im sogenannten Alten Testament und auf einer eigenen Schriftrolle, die zum Festtag in Synagogen verlesen wird. Fällt der Name ihres Widersachers Haman, klappern die Synagogenbesucher:innen aus Verachtung mit Ratschen, Rasseln und Tröten. So wird Purim zu einem ausgelassenen Fest der Freude, Freundschaft und Verbundenheit. Tmicha, der Hilfsverein der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, wünscht „Purim sameach“, „Frohes Purim“ und überbringt Speisepakete an ältere Personen. Lisa Ganglbaur war zu Gast bei den Purim-Feierlichkeiten im Wiener Stadttempel sowie bei der Verteilaktion an Senior:innen im Maimonides-Zentrum in Wien-Leopoldstadt.
Ein Mann mit Verantwortung – Der Buddhist Gerhard Weißgrab
„Verantwortung leben“, das ist das Motto der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft ÖBR für das Jahr 2023, in dem sie ihr 40-jähriges Bestehen feiert und die staatliche Anerkennung des Buddhismus in Österreich. Die Wahrnehmung von Eigenverantwortung durch jede und jeden Einzelnen ist eine Hauptaufgabe der Umsetzung des buddhistischen Weges, sagt Gerhard Weißgrab, ihr Präsident. Brigitte Krautgartner mit dem Porträt eines Mannes, der Verantwortung für „alle Wesen“ lebt.
Redaktion & Moderation: Doris Appel