Orientierung
26.2. | 12:30 | ORF 2
Gebete für den Frieden
Am 24. Februar jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum ersten Mal. In zahlreichen Gottesdiensten wird an die Opfer des Krieges gedacht und für den Frieden gebetet. Auch der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich nimmt den Jahrestag des Kriegsbeginns zum Anlass für ein gemeinsames Gebet in der Wiener Barbara-Kirche, die Hauptkirche der Griechisch-katholischen wie auch die Pfarrkirche der Ukrainisch Unierten Gemeinde in Wien. Die Kirche in der Postgasse ist für viele Flüchtlinge aus der Ukraine zur spirituellen Heimat geworden. Alisa Khokhulya ist zweifache Mutter und Lehrerin. Gemeinsam mit ihren beiden Töchtern ist sie nach Wien geflohen. Auch wenn sie sich in Österreich gut eingelebt hat: der Schmerz, die Traumatisierungen, das Heimweh bleiben, erzählt sie im Interview.
Bericht: Gundi Lamprecht Ukrainische Juden im Widerstand
Das Leben in der Ukraine hat sich durch den Krieg auch für die jüdische Minderheit im Land dramatisch verändert. Nur rund 0.05 % der Bevölkerung der Ukraine sind jüdisch. Viele sind geflohen, doch einige wollen in einer Truppe als „Krieger des Lichts“ gemeinsam mit nichtjüdischen Soldaten ihr Land verteidigen. Ihr oberster Ausbildner trägt den Kampfnamen „Chassid“, was so viel wie „Frommer“ bedeutet. Wie sich jüdisches Leben in der Ukraine im vergangenen Jahr verändert hat, davon erzählt Moshe Reuven Azman, Oberrabbiner der Ukraine.
Bericht: Luca Faccio, Klaus Ther
Kinder auf der Flucht
Hunderttausende Menschen sind vor dem Krieg aus der Ukraine über die Grenze in die Republik Moldau geflohen. Mehr als 100.000 von ihnen harren nun dort noch immer aus und hoffen auf eine Rückkehr in die Ukraine. Die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder. Das kleine Moldau gilt allerdings nach dem Kosovo als zweitärmstes Land Europas. Wie schafft der Staat es dennoch so vielen Flüchtlingen ein Dach über den Kopf zu geben, sie zu versorgen und den vielen Kindern das Ankommen zu erleichtern? Hilfe aus dem Ausland spielt dabei eine zentrale Rolle - etwa von Organisationen wie der Caritas Österreich.
Bericht: Clara Akinyosoye
Körperspenden für die Medizin
Rund 1700 Menschen in Österreich stellen jährlich ihren Körper nach ihrem Tod der Wissenschaft zur Verfügung. Die Gründe dafür sind vielfältig: manche wollen der Wissenschaft dienen, andere können oder wollen die Begräbniskosten nicht aufbringen. Im Gegensatz zur Organspende, kann ein „Vermächtnis zur Körperspende“ in Österreich nur freiwillig geschehen. „Bevor mein Leichnam sinnlos in einer Grube landet, gefällt es mir besser, wenn die Medizin durch meinen Tod zu neuen Erkenntnissen kommt!“, sagt die Wienerin Elisabeth Kniep, die bereits im Besitz eines Körperspender-Ausweises ist. Um sich von Verstorbenen, die ihren Körper der Wissenschaft zur Verfügung stellen, verabschieden zu können, fand in der Wiener Votivkirche zuletzt ein Gedenkgottesdienst statt.
Bericht: Zoran Dobrić.
Moderation: Sandra Szabo
Redaktion: Marcus Marschalek