Lebenskunst
19.2.| 07:05 | Ö1
Von einem, der hervorruft und herausruft – Bibelessay zu Matthäus 5, 38-48
Als ziemlich geballte Ladung empfindet die Theologin und katholische Ordensfrau Sr. Christine Rod das Evangelium, das am 19. Februar in katholischen Kirchen verkündet wird. Greift es doch einige „heiße Eisen“ auf, indem es aus der Bergpredigt des Jesus von Nazareth zitiert: Wenn Dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin … Jesus, der Provokateur, bürstet gegen den Strich und weist auf neue, vielleicht paradoxe, jedenfalls noch nicht erdachte und erprobte Möglichkeiten hin, meint die Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz.
Bald 70 und viel Glaube an die Zukunft – Franz Küberl zu seinem neuen Buch
18 Jahre lang war der Steirer Franz Küberl Präsident der Caritas Österreich und daneben über 20 Jahre hindurch Direktor der steirischen Teilorganisation der Caritas. Seine berufliche Laufbahn hat der gebürtige Grazer 1972 als Diözesansekretär der Katholischen Arbeiterjugend der Steiermark begonnen. Seither hat er auch manches Buch verfasst. In seinem jüngsten Buch „Zukunft muss nach Besserem schmecken“, erschienen bei Tyrolia, zieht der im April 70-Jährige eine Art Zwischenresümee seiner Lebenserfahrung und erkundet, was seine Kirche, die römisch-katholische, braucht, um auch in Zukunft Menschen anzusprechen. Darüber wollte Irene Klissenbauer mit Franz Küberl sprechen und hat ihn deshalb bei einem seiner Wienbesuche im Caritas-Hotel magdas im 3. Bezirk getroffen.
Franz Küberl: Zukunft muss nach Besserem schmecken. Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft (Tyrolia)
Das Leben ist kein Einheitsbrei – Der „Volkskundler“ Reinhard Kriechbaum über den Fasching
Die Zeit des Rollentauschs, der Verkleidung und des – mitunter schrägen – Musizierens hat viele Namen: Fasching im Osten und im Süden Österreichs, Fas(t)nacht im Westen und Karneval in Teilen Deutschlands; Carnevale zum Beispiel in Italien. Das Lateinische Carnem levare bedeutet „das Fleisch wegnehmen“ und beschreibt damit die Wochen vor der vorösterlichen Fastenzeit. Der Fasching ist eine Zeit zwischen den Jahreszeiten, zwischen Winter und Frühling, wobei durchaus die kalte Saison zu Fall gebracht werden soll. Der Volkskundler und Musikwissenschaftler Reinhard Kriechbaum hat sich mit vielfältigen Faschingsbräuchen auseinandergesetzt und erachtet es als sinnvoll und wichtig, dass das Leben nicht als Einheitsbrei abläuft. Es tue gut, wenn sich Zeiten der Besinnung und des Ausgelassen-Seins abwechseln und ergänzen. Lisa Ganglbaur hat beim Autor mehrerer Bücher zu Frühlings- und anderen Bräuchen nachgefragt.
Reinhard Kriechbaum: Scheller, Schleicher, Maibaumkraxler. Bräuche in Österreich; Fasching, Ostern, Frühling (Anton Pustet)
Kraftquelle Lachen – Gedanken eines Theologen, Lach-Yoga-Trainers und Humor-Coachs
Fast 300 verschiedene Muskeln vom Gesicht bis zum Bauch sind beim Lachen beteiligt: „Hochleistungssport“ für den menschlichen Körper. Beim Lachen atmet der Mensch auch dreimal so viel Sauerstoff ein wie im Normalzustand. Das regt neben dem Herz-Kreislauf-System noch den Stoffwechsel an. Lachen soll auch die Schmerzempfindung bremsen und Glückshormone ausschütten. Lachen ist also gesund, das ahnten auch spirituelle Größen wie Siddharta Gautama, „der historische Buddha“, sowie Mohammed. Harald-Alexander Korp hat evangelische Theologie, Philosophie und Religionswissenschaft studiert. Nun ist der gebürtige Stuttgarter nicht nur als Lehrer, sondern auch als Lach-Yoga-Trainer und zertifizierter Humor-Coach tätig. „Lachen stärkt uns und ist, insbesondere wenn wir gemeinsam mit anderen lachen, in Form der Resilienz etwas sehr Positives“, hat er Maria Harmer gesagt, und ermuntert dazu, nicht nur am Faschingssonntag oft und von Herzen zu lachen.
Moderation: Martin Gross
Redaktion: Doris Appel