Lebenskunst
18.9. | 07:05 | Ö1
9 x Österreich: Salzburg – Von Tempeln und Domen
Regelmäßig begibt sich Ö1 auf eine Reise ins Innere von Österreich, klopft Identitäten, Innovationen und traditionelle Gepflogenheiten ab, besucht Kleinbetriebe, Künstler:innen, religiöse Communities und viele Orte in den Bundesländern mehr. Von 18. bis 25. September steht Salzburg im Fokus – und wie prachtvoll und bekannt der barocke Salzburger Dom auch ist, hier finden sich darüber hinaus zahlreiche Gebäude und Niederlassungen unterschiedlicher Konfessionen und Religionen. So ist der seit dem Jahr 2000 bestehende Tempel in der Gnigler Straße ein wichtiges Zentrum für die in Salzburg lebenden Sikhs. Herzstück der kleinen Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, der seit dem Tod von Marko Feingold seine Ehefrau Hanna Feingold als Präsidentin vorsteht, ist die Synagoge in der Lasserstraße. Meditationsgruppen der Theravada- und Mahayana-Traditionen wiederum praktizieren seit 1998 im „Buddhistischen Zentrum Salzburg Lehenerstraße“. Maria Harmer hat anlässlich des Ö1-Schwerpunktes „9 x Österreich: Salzburg“ religiöse Stätten in der Landeshauptstadt besucht. Stimmen aus einer der Moscheen in Hallein, die Lise Abid aufgesucht hat, runden das Bild der religiösen Vielfalt im Bundesland Salzburg ab.
Wo sich Fashion und Religion vereinen – Die Moden des Hijab
Sie macht vor nahezu keinem Lebensbereich Halt und erzählt vieles über gesellschaftliche Trends und einzelne Menschen – die Mode. Das betrifft auch religiöse Communities und ihre Anhänger:innen: Ob in Rot, Orange, Giftgrün oder im Nude-Look, viele junge muslimische Frauen tragen ihr Kopftuch aus freien Stücken und weil sie damit ihre Religiosität artikulieren wollen. Darunter auch Menerva Hammad, Wienerin mit ägyptischen Wurzeln. Die Autorin, Lehrerin und Bloggerin setzt sich auf Social-Media-Plattformen seit vielen Jahren mit der Hijab-Community auseinander. Dabei geht es um Mädchen und Frauen, die das muslimische Tuch nach einem langen Kampf tragen können, aber auch um jene, die es abgelegt haben. Ein Beitrag im Rahmen der Ö1 Fashion Week von Lena Göbl.
Dem Geheimnis Raum geben – Der Bühnen- und Kostümbildner Christof Cremer
Auch sein Leben ist von Mode und Avantgarde geprägt: Kostüme und Bühnenbilder für große Operninszenierungen an renommierten Häusern sind ebenso sein Metier wie sakrale Kunstgegenstände und Messgewänder. Christof Cremer, der sich zur katholischen Kirche bekennt, entwarf u.a. den Festtagsornat des Benediktinerstiftes Admont sowie Kelche, Schalen und Monstranzen der Ruprechtskirche in der Wiener Innenstadt. Dabei führt der in Deutschland geborene Künstler die liturgischen Gewänder und Geräte aus dem historischen Kontext heraus und unterzieht sie einem neuen, zeitgemäßen Blick. Die Themen Transzendenz, Sehen und Nichtsehen, Verhüllen und Sichtbarmachen sind wesentliche Gestaltungselemente seiner Arbeit, erzählt er Maria Harmer, die Christof Cremer aus Anlass der Ö1 Fashion Week in seinem Atelier in Wien besucht hat.
Ein Leben, frei von Zorn und Streit – Bibelessay zum 1. Timotheus-Brief 2, 1-8
Eine der großen, modernen und schicken Metropolen, ein Umschlagplatz für Wirtschaft und Kultur, für Menschen unterschiedlicher Herkunft, für verschiedene Weltanschauungen und Religionen: Das war das antike Ephesos. An einen Mann, der in dieser Metropole eine kleine christliche Gemeinde geleitet hat, ist der Brief gerichtet, der sich im Neuen Testament der Bibel befindet und am 18. September in katholischen Gottesdiensten gelesen wird. Der Tradition nach hat den Ersten Timotheus-Brief Paulus geschrieben, tatsächlich stammt er von einem späteren Autor, verfasst an der Wende vom ersten zum zweiten Jahrhundert. Doch unabhängig vom Verfasser: Die Theologin und katholische Ordensfrau Christine Rod entdeckt in dem Brief Ideen und Hoffnungen für ein gutes Leben, die auch heute Führungskräfte, Verantwortliche, Machthaberinnen, Politiker brauchen können – so wie jeder einzelne Mensch. Sr. Christine Rod ist Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz.
Redaktion & Moderation: Doris Appel