mein STAND.PUNKT
Umweltschutz
Ernstfall des Glaubens
mein STAND.PUNKT
Umweltschutz
Ernstfall des Glaubens
Ein STAND.PUNKT von Mag. Hemma Opis-Pieber
Viele Philippinos haben – als Bewohner eines Inselstaates – die Enzyklika "Laudato si" mit großer Freude und Dankbarkeit begrüßt. Für sie steht mehr auf dem Spiel als Rechthaberei oder die eigene Bequemlichkeit. Ihre Heimat wird versinken, wenn es so weitergeht, wenn wir so weiter tun. Oder eben nichts tun, wie Papst Franziskus anmerkt: Unsere erschreckende "globale Gleichgültigkeit" bringt Millionen von Menschen Not und Elend.
Welche Rolle hat die Kirche nun tatsächlich? Kirchliche Umweltarbeit in Österreich in halbwegs professioneller Form gibt es – beginnend in der Diözese Linz – seit Ende der 1980er-, Anfang der 1990er-Jahre. Umweltbeauftragte, Umwelt-Pfarrgemeinderäte und viele Gruppen bemühen sich um Solidarität und Achtsamkeit. "Laudato si" hat da sicher als "Turbo" gewirkt. Ablesbar ist das an den ambitionierten Ökologie-Zielen der Österreichischen Bischofskonferenz, die im Herbst 2015 beschlossen wurden, und den damit zusammenhängenden Bemühungen in allen Diözesen.
Manchen hat das zu wenig mit dem "wirklichen" Christentum zu tun – hier empfiehlt sich, entweder das Handeln Jesu selbst zu meditieren (er hat selbstverständlich "Hand angelegt", wo Not war) oder tatsächlich die Enzyklika zu lesen…
Es gibt noch viel "Luft nach oben" für das kirchliche Umwelt-Engagement, trotz vieler überzeugender Schriften, Unterlagen und Appelle. Und das liegt – wie so oft – an der eigenen Praxis, dem Ernstfall unserer Überzeugungen.
Unsere Autorin: Mag. Hemma Opis-Pieber, Sprecherin der kirchlichen Umweltbeauftragten |
Erst dann,
wenn jedes Pfarrfest ohne Plastik und Müll auskommt,
wenn Kirche eine regionale (Bio)Landwirtschaft konsequent fördert,
wenn Energie so nachhaltig und sparsam wie möglich eingesetzt wird,
wenn das Auto nicht mehr als ein notwendiges Übel ist und
wenn das Flugzeug möglichst tabu,
wenn wir nicht mehr "billig" einkaufen sondern fair,
wenn unser Herz erfüllt ist mit Dankbarkeit für Gottes wundervolle Schöpfung
erst dann sind wir auf dem richtigen Weg.
Mag. Hemma Opis-Pieber ist Umweltbeauftragte der Diözese Graz-Seckau und Sprecherin der kirchlichen Umweltbeauftragten Österreichs
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