Die Zisterzienser tragen den Namen ihres ersten Klosters Citeaux nahe der burgundischen Stadt Dijon. Um 1098 gründete eine Gruppe von Männern - Robert von Molesme (1028-1111), Alberich von Viteaux (um 1050-1109) und Stephan Harding (um 1059-1134) - hier eine Mönchsgemeinschaft nach den Regeln des heiligen Benedikts. Obwohl er nicht zu den Gründern gehört, gilt der heilige Bernhard von Clairvaux (1090-1153) als "Ordensvater". Ordenskürzel ist "OCist", für "Ordo Cisterciensis", charakteristisch ist das schwarz-weiße Ordensgewand sowie der Choralgesang.
Gründungsintention des Ordens war die Reform der Mönchsbewegung von Cluny aus dem 10. Jahrhundert, wobei nun strengere Armut, der Lebensunterhalt durch eigene Arbeit, Verzicht auf Schenkungen kultivierter Liegenschaften und strenge Abgeschiedenheit angestrebt wurde. Zur raschen Ausbreitung in Form von Klostergründungen in ganz Europa kam es jedoch erst durch den heiligen Bernhard, bei dessen Tod 1153 bereits 343 Zisterzienserklöster existierten.
Verbunden sind die Klöster über ein "Filiations"-Prinzip, demzufolge die jeweilige "Mutterabtei", von der die Gründung ausgegangen ist, jährlich in der "Tochterabtei" die Einhaltung der Ordensregeln kontrolliert. Alle Kirchen des Ordens sind der Aufnahme Mariens in den Himmel geweiht und haben somit ihr Patrozinium am 15. August. Jährlich findet außerdem am Kreuzerhöhungs-Fest (14. September) eine Generalversammlung aller Äbte des Ordens im Gründungskloster Citeaux statt.
Eine enge Beziehung zu den Zisterziensern pflegen die Trappisten, die 1892 aus einer Reformabspaltung des ursprünglichen gemeinsamen Ordens herausgingen und schnell zu einem großen Orden heranwuchsen. Ihre Bezeichnung ist "Zisterzienser von der strengen Observanz", die Abkürzung "OCSO". Zur Ordensfamilie gehört auch ein Frauenzweig, die Zisterzienserinnen. Weltweit gibt es derzeit 154 Zisterzienserklöster, davon 66 Nonnen- und 88 Mönchsklöster, sowie 163 Trappistenklöster.
Die Zisterzienserklöster auf österreichischem Boden überlebten die Jahrhunderte großteils, im Unterschied etwa zu Deutschland oder Frankreich, wo sie im Zuge der Säkularisation oder der Französischen Revolution aufgehoben oder zerstört wurden. Somit gibt es bis heute Zisterzienser-Stifte in Rein (gegründet 1129), Heiligenkreuz (1133), Zwettl (1138), Wilhering (1146), in Lilienfeld, Schlierbach, Wettingen-Mehrerau und Stams sowie jenseits der Tschechischen Landesgrenze in Vissy Brod (Hohenfurth).
Die Zisterzienserinnen haben ihre Klöster in Marienfeld bei Hollabrunn, Marienkron bei Nickelsdorf und Mariastern-Gwiggen. Österreichs einziges Trappistenkloster ist in Engelszell.
Generalatshaus des Zisterzienserordens:
Casa Generalizia dell'Ordine Cistercense
Piazza del Tempio di Diana 14
I-00153 Roma, Italia
Tel. +39-06-571702
Fax +39-06-5743793
Homepage: www.ocist.org
Das Stift Lilienfeld wurde im Jahr 1202 von Babenberger-Herzog Leopold VI. "zur Ehre Gottes und zur Ehre der heiligen und glorreichen Gottesgebärerin Maria" gestiftet. Mönche aus dem Zisterzienserkloster Heiligenkreuz besiedelten die Neugründung. Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden mehrere barocke Zubauten zum mittelalterlichen Klosterkomplex. Kaiser Josef II. hob 1789 das Stift Lilienfeld auf. Doch bereits 1790 wurde die Abtei durch Kaiser Leopold II. wiedererrichtet.
Während der nationalsozialistischen Herrschaft mussten die Patres ihren Wohntrakt verlassen und der NSDAP zur Verfügung stellen. In den letzten Kriegstagen von 1945 erlitt das Stift schwere Schäden. 1976 verlieh Papst Paul VI. der Stiftskirche Lilienfeld den Titel einer Basilika minor. Herzog Leopold VI. ist in der Stiftsbasilika Lilienfeld bestattet.
Heute gilt die Zisterzienserabtei als größtes mittelalterliches Kloster Österreichs und beherbergt 20 Mönche. Der Großteil der Patres lebt aber nicht im Kloster, sondern in einer dem Stift inkorporierten Pfarren. Die Pfarrseelsorge ist eines der wichtigsten Aufgabenbereiche für die Patres. Zum Stift Lilienfeld gehören Pfarren in der Diözese St. Pölten (Annaberg, Eschenau, Josefsberg, Kaumberg, Lehenrotte, Lilienfeld, Loiwein, Mitterbach, Obermeisling, Ramsau, Stratzing, Traisen, Türnitz, Wilhelmsburg), in der Erzdiözese Wien (Radlbrunn, Retzbach, Unterdürnbach, Unterretzbach) und in der Diözese Eisenstadt (Klostermarienberg).
Das Stift Lilienfeld beschäftigt rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Pflege des religiösen, kulturellen und wirtschaftlichen Erbes. Zum Stift gehört ein ausgedehnter Forstbesitz , dessen Erträge zur Erhaltung der Stiftsgebäude und der zahlreichen Kirchen und Pfarrhöfe auf den Stiftspfarren sowie zur Entlohnung der Mitarbeiter verwendet werden.
Zisterzienser-Stifte in Österreich gibt es heute neben Lilienfeld noch in Rein , Heiligenkreuz, Zwettl, Wilhering, in Schlierbach, Wettingen-Mehrerau und Stams.
Die Zisterzienser tragen den Namen ihres ersten Klosters Citeaux nahe der burgundischen Stadt Dijon. Um 1098 gründete eine Gruppe von Männern - Robert von Molesme (1028-1111), Alberich von Viteaux (um 1050-1109) und Stephan Harding (um 1059-1134) - hier eine Mönchsgemeinschaft nach den Regeln des heiligen Benedikts. Obwohl er nicht zu den Gründern gehört, gilt der heilige Bernhard von Clairvaux (1090-1153) als "Ordensvater". Ordenskürzel ist "OCist", für "Ordo Cisterciensis", charakteristisch ist das schwarz-weiße Ordensgewand sowie der Choralgesang.
Verbunden sind die Klöster über ein Filiations-Prinzip, demzufolge die jeweilige "Mutterabtei", von der die Gründung ausgegangen ist, jährlich in der "Tochterabtei" die Einhaltung der Ordensregeln kontrolliert. Alle Kirchen des Ordens sind der Aufnahme Mariens in den Himmel geweiht und haben somit ihr Patrozinium am 15. August. Jährlich findet außerdem am Kreuzerhöhungs-Fest (14. September) eine Generalversammlung aller Äbte des Ordens im Gründungskloster Citeaux statt.
(Infos: www.stift-lilienfeld.at)