Das südöstlich von Linz gelegene Augustiner-Chorherrenstift Sankt Florian zählt zu den größten und bekanntesten Barockklöster Oberösterreichs. Der Überlieferung nach wurde der erste bekannte Christ auf dem heutigen Gebiet Österreichs, der heilige Märtyrer Florian, nach seinem Tod im Jahr 304 auf dem heutigen Stiftsgelände bestattet. Die heute bestehende prachtvolle Klosteranlage - zu ihr gehört die Stiftsbasilika - entstand zwischen 1686 und 1750 unter den Baumeistern Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer und Johann Gotthard Hayberger.
Während der Ursprung des Stiftes nicht durch Quellen belegt ist, gehen erste schriftliche Zeugnisse einer Klosteranlage auf die Karolinger-Zeit um 800 zurück. 1071 belegte schließlich der Passauer Bischof Altmann die Priestergemeinschaft des Ortes mit der Chorherrenregel. Im 13. Jahrhundert wurde eine neue Kirche erbaut, 1289 starb die im Ruf der Heiligkeit stehende Inklusin Wilbirg. Ein weiteres markantes Ereignis war die Errichtung einer Klosterschule im 14. Jahrhundert, die bis 1807 bestand, als dem Stift bis 1848 die Leitung des Linzer Gymnasiums übertragen wurde.
Eine Unterbrechung im Klosterbetrieb gab es 1941, als die Gestapo das Stift beschlagnahmte und ab 1942 zum Sitz der NS-Reichsrundfunkgesellschaft ausbaute. Die ausgewiesenen Chorherren, die im Kloster Pulgarn bei Steyregg ihre Gemeinschaftsleben aufrechterhalten konnten, kehrten nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder ins Stift zurück. 33 Pfarren gehören heute zum Stift und werden von den 30 Chorherren betreut, als Propst wurde im Februar Johannes Holzinger für eine weitere zehnjährige Amtszeit bestätigt.
Musik hat in St. Florian hohen Stellenwert, verbunden vor allem mit dem Namen des Komponisten Anton Bruckner (1824-1896): Der "Musikant Gottes" war 1848 bis 1855 Stiftsorganist und wurde nach seinem Tod unter der "Brucknerorgel" in der Kirche bestattet. An ihn erinnern seit 1997 die internationalen "Brucknertage St. Florian", seit 2007 von einem eigenen Verein organisiert und gefördert. Deutlich länger - bereits seit 1071 - verfügt das Stift über einen Knabenchor, die "Florianer Sängerknaben", die ähnlich professionell geführt sind wie die Wiener Sängerknaben und rund 50 Sänger umfasst. St. Florian ist auch Austragungsort der OÖ. Stiftskonzerte und zahlreicher Orgelfestivals.
Das Stift ist Heimstätte u.a. eines großen Stiftsarchivs, einer Bibliothek mit u.a. 150.000 Bänden, 952 Inkunabeln, 800 Handschriften und einer Globensammlung, eines Stiftsmuseums mit Barock- und Gotikgalerie, sowie eines bedeutenden Musikarchivs mit 5.000 Signaturen, zu denen Österreichs älteste musikalische Neumenhandschrift aus dem 9. Jahrhundert sowie zahlreiche Kompositionen Anton Bruckners und des Stiftskomponisten Franz Kropfreiters (1936 - 2003) gehören. In einem Teil der als doppelter Vierkanthof errichteten barocken Stiftsmeierei befindet sich zudem seit 1984 das oberösterreichische Feuerwehrmuseum.
Stift St. Florian
Stiftstraße 1
A-4490 St. Florian
Tel: +43 - (0)7224 - 89020
http://www.stift-st-florian.at
Das Zisterzienserstift Stams ist ein kulturelles Highlight in den Bergen Tirols. 1273 von Graf Meinhard II. von Görz-Tirol gegründet, blickt es auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Eine Legende besagt, dass die Gründung des Klosters auf die Enthauptung des letzten Staufers Konradin zurückzuführen ist. Dessen Mutter, Elisabeth von Wittelsbach, Witwe des Staufenkönig Konrad IV., soll ihren Mann Graf Meinhard II. gebeten haben einen Ort des Gedächtnisses für ihren in Neapel ermordeten Sohn zu stiften.
Nachdem Stams lange Zeit wirtschaftliches Zentrum der Region war, kam es Anfang des 16. Jahrhunderts im Zuge der Bauernaufstände zu Plünderungen. Ein Großbrand vernichtete gegen Ende des Jahrhunderts große Teile des Komplexes und so stammen die markanten Zwiebeltürme erst aus der Zeit zwischen 1650 und 1750. Zur Zeit der Aufklärung wurde das Kloster aufgelöst und im Jahr 1816 durch Kaiser Franz I. wiedererrichtet. Im Nationalsozialismus wurde Stams erneut aufgelöst und diente gegen Kriegsende Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten als Unterkunft. Mit Mönchen aus der Zisterzienserabtei Sticna im heutigen Slowenien, die auf der Flucht vor dem Kommunismus eine neue Heimat suchten, gab es 1945 einen Neustart für das Kloster.
Bei Ski-Fans ist das von Abt German Erd geleitete Stift besonders durch das berühmte Skigymnasium Stams bekannt. Zum Stift gehören ein weiteres Gymnasium und eine kirchlich pädagogische Hochschule. Im Prachtbau beheimatet das Zisterzienserkloster zahlreiche Kulturschätze von internationalem Rang wie den frühbarocken Lebensbaum-Altar, das Rosengitter, die Kanzel, den Mönchschor und die historische Chororgel. Das Zentrum der Anlage bildet die Stiftskirche die 1984 zur "basilica minor" erhoben wurde.
Seit 2013 wird die bedeutende Ikonensammlung des Tiroler Kirchenhistorikers Ekkart Sauser, die 53 Marienikonen aus dem 15. bis 19. Jahrhundert umfasst, im Kloster ausgestellt. Die Sammlung beinhaltet eine Ikone von Alexander Schmorell (1917-1943), Mitbegründer der NS-Widerstandgruppe "Weiße Rose". Schmorell war 2012 von der russisch-orthodoxen Kirche heiliggesprochen worden.
"Alle Gäste, die zum Kloster kommen, sollen wie Christus aufgenommen werden.", besagt eine Regel des Heiligen Benedikts auf den sich die Brüder berufen. Gäste haben daher die Möglichkeit auch mehrere Tage oder Woche zu bleiben und mit den 17 Mönchen des Konvents mit zu leben und zu arbeiten. Dieses Angebot gilt allerdings nur für Männer, da sich die Gästezimmer im Bereich der Klausur befinden. Gruppen ab zehn Besuchern können auch außerhalb der Klausur im Kloster übernachten.
Neben seelsorgerischen Tätigkeiten sind die Mönche im Stiftsgymnasium, der Bäckerei, im Obstgarten, der Schnapsbrennerei und in der Betreuung von Gästen tätig. Seit dem 16. Jahrhundert wird auf Stift Stams Schnaps gebrannt. Das Obst dazu stammt aus den Klostereigenen Obstplantagen mit etwa 2000 Obstbäumen. Ebenfalls zum Stift gehört eine Alm die von Mitte Juni bis Ende September besucht werden kann. Mit der Betreibung von zwei Wasserkraftwerken und als Hauptgesellschafter der Fernwärme Stams verwendet das Stift ausschließlich eigene Energieressourcen. Es gehört in Stams zu den wichtigsten Arbeitgebern.
Info: www.stiftstams.at
Das Stift Vorau liegt im Joglland in der nördlichen Oststeiermark und ist ein regionales Zentrum des religiösen Lebens, der Kultur, der Weiterbildung und Wirtschaft. Gegründet wurde es 1163 durch Markgraf Ottokar III. von Traungau. Ausgangspunkt für die Stiftssiedlung war eine kleine, 1149 von Bischof Roman von Gurk dem Heiligen Apostel Thomas geweihte Kirche. Heute leben 15 Chorherrn in der Klausur, die elf Pfarren in der Umgebung betreuen. Neben der Betreuung der Pfarren liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auf dem 1977 eröffneten Bildungshaus, das Erwachsenenbildung mit klösterlicher Atmosphäre verbindet. Seinen Haupteinnahmen erwirtschaftet das Stift aus dem 3.400 Hektar umfassenden Grundbesitz, von dem 2.900 Hektar Wald sind.
Mit dem Angebot "Gast im Kloster" hat das Stift seine seelsorgliche Tätigkeit erweitert und bietet die Möglichkeit, einige Zeit in einer Klostergemeinschaft zu leben, um Ruhe zu finden, den eigenen Weg zu klären oder eine Ordensgemeinschaft kennen zu lernen. Die Teilnahme am klösterlichen Leben (Chorgebet, Eucharistiefeier) ist dabei freigestellt. Auf Wunsch sind Chorherren auch zu geistlicher Begleitung bereit. Kulturell setzt das Stift vor allem auch Musik und Literatur. Die Stiftskirche ist immer wieder Ort klassischer Konzerte und Lesungen.
Seit 2013 zeigt sich die Stiftskirche in neuem Glanz. Im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 850-jährigen Bestehen des Ordenshauses, wurde die Kirche ab 2011 innen restauriert, eine neue Orgel eingebaut und der Altarraum mit einem Steinaltar ausgestattet. Die Kosten der Renovierung beliefen sich auf insgesamt zwei Millionen Euro, die Bauzeit betrug drei Jahre. Erbaut wurde die Stiftskirche in den Jahren 1660 bis 1662 nach Plänen von Domenico Sciassia. Ab 1700 wurde sie durch den kaiserlichen Ingenieur Matthias Steinl im Stile des Wiener Hochbarock umgestaltet. Zu den Besonderheiten zählen u. a. die 1706 entstandene Kanzel und der 1701 bis 1704 ausgeführte Hochaltar.
Die Sakristei der Stiftskirche gilt als die künstlerische Perle des Stiftes, die ihre in den Jahren 1715 - 1716 erhaltene malerische Dekoration dem genialen Stiftsmaler Johann Cyriak Hackhofer verdankt und als sein Meisterwerk gelten darf. Auf den Wänden erscheinen in einfachen illusionistischen Rahmungen Szenen aus dem Leiden Christi (Fußwaschung, Letztes Abendmahl, Blutschwitzung, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung).
Besonders kennzeichnet das Stift neben seiner barocken Stiftskirche die Bibliothek. Bibliothek und Archiv umspannen mit den Urkunden, Gemälden, Sammlungen, den 416 Handschriften, 206 Inkunabeln und weiteren 40.000 gedruckten Büchern aus verschiedenen Wissenschaftssparten ein Jahrtausend Buch- und Kulturgeschichte.
Stift Vorau
Vorau 1
8250 Vorau
Tel. +43-(0)3337-2351
Das Chorherrenstift Herzogenburg in Niederösterreich kann auf eine über 900-jährige mitunter turbulente Geschichte zurückblicken. Derzeit gehören 14 Chorherren sowie zwei weitere Geistliche dem Stift an. Die Augustiner-Chorherren von Herzogenburg sind für 14 Pfarren zuständig, die sich im erweiterten Umfeld rund um Herzogenburg befinden. Das Stift ist neben seinen seelsorglichen Aktivitäten vor allem auch für seine kulturellen Schwerpunkte sowie die traditionellen Kindersommerspiele bekannt, die jedes Jahr Ende August stattfinden.
Das Stift wurde von Bischof Ulrich von Passau 1112 an anderer Stelle - im damaligen Mündungsgebiet der Traisen in die Donau -gegründet. 1244 wurde das Kloster aufgrund dauernder Überschwemmungsgefahr und des ungesunden Sumpfklimas nach Herzogenburg verlegt. An den alten Standort erinnert nur mehr der Name der Ortschaft "St. Georgen" rund zehn Kilometer nördlich von Herzogenburg bei Traismauer.
Im ausgehenden Mittelalter wurde das Kloster durch einfallende Hussiten sowie durch die Truppen des Ungarnkönigs Matthias Corvinus zerstört. Im 16. Jahrhundert vernichtete ein Großbrand sowohl den Oberen als auch den Unteren Markt von Herzogenburg. Propst Georg Eisner und seine Nachfolger stellten die Stiftsanlage wieder her.
In der Reformation sank die Zahl der Konventsmitglieder drastisch. Bald nach der Überwindung dieser Krise wurde das Stift durch die Türkeneinfälle bedroht, jedoch konnten diese im Jahre 1683 durch die Stadtbevölkerung unter der Führung des Chorherren Gregor Nast erfolgreich abgewehrt werden.
Nach Ende diesen schwierigen Zeiten begann auch in Herzogenburg eine stetige personelle und materielle Konsolidierung. Der barocke Neubau der Stiftsanlage ab 1714 legt Zeugnis davon ab. Die Pläne lieferte der St. Pöltner Baumeister Jakob Prandtauer. Der ostseitig gelegene Festsaal und seine Fassade wurden nach Plänen des kaiserlichen Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtet. Nach dem Tod von Prandtauer übernahm Joseph Munggenast die Bauführung. Dessen Sohn Franz Munggenast vollendete die Stiftskirche. Die Pläne des barocken Neubaus konnten aber unter anderem aufgrund der hohen finanziellen Belastungen durch die Kriege Maria Theresias nicht vollendet werden: Der Westtrakt der Stiftsanlage wurde nie errichtet. So markiert die Kirchweihe 1785 das Ende der barocken Bautätigkeit im Stift Herzogenburg.
Die Reformen von Kaiser Joseph II. (1780-1790) brachten dem Stift zwar nicht die Aufhebung, jedoch musste man tiefgreifende Veränderungen bewältigen und vor allem die Seelsorge in zahlreichen Pfarren übernehmen bzw. neu einrichten.
Im 19. Jahrhundert sah sich das Stift in schweren finanziellen Nöten, der erste Weltkrieg verstärkte die prekäre Situation, die Geldentwertung der Zwischenkriegszeit tat ein Übriges, um das Stift vollends an den Rand des wirtschaftlichen Ruins zu bringen. Propst Ubald Steiner gelang es, das Stift während der Zeit des Nationalsozialismus vor der Aufhebung zu bewahren. Mit Kriegsende wurden Flüchtlinge einquartiert. Auch die sowjetische Besatzungszeit war eine große Belastung für das Stift und seine Umgebung.
Nach und nach besserte sich dann aber die Situation. Sowohl personell als auch wirtschaftlich trat ein deutlicher Aufschwung ein. Seit 1979 steht Propst Maximilian Fürnsinn der Stiftsgemeinschaft vor, womit der ehemalige Vorsitzender der Superiorenkonferenz der Männerorden mittlerweile der längstdienende Abt in Österreich ist. In den vergangenen Jahren wurde die Klosteranlage einer umfassenden Renovierung unterzogen, die 2012 - pünktlich zum 900-Jahr-Jubiläum - abgeschlossen wurde.
Stift Herzogenburg
Stiftsgasse 3,
3130 Herzogenburg
02782 831130
www.stift-herzogenburg.at
Das imposant über der Donau thronende Stift Melk ist ein Besuchermagnet: Jährlich kommen rund 500.000 Gäste um die barocke Klosteranlage zu besichtigen. Mit Kaiserstiege, Museum zur Klostergeschichte, Marmorsaal, Bibliothek, Stiftskirche und dem angeschlossenen Park hat das Benediktinerstift viel zu bieten und gehört als Wahrzeichen der Wachau zum UNESCO-Welterbe. 1089 gegründet, leben seither in ununterbrochener Folge Benediktinermönche in Melk. Heute betreuen die 30 zum Stift gehörenden Benediktiner 23 Stiftspfarren, im Stift befindet sich auch ein Gymnasium mit rund 900 Schülerinnen und Schülern.
Die Benediktiner im Stift Melk halten an den zwei historisch gewachsenen Aufgaben fest: Arbeit in Unterricht und Erziehung und Pfarrseelsorge. Im Stiftsgymnasium wird großer Wert auf die Förderung der besonderen Interessengebiete der Schülerinnen und Schüler durch ein verstärktes Angebot von Freigegenständen und unverbindlichen Übungen gelegt. Seit 1966 läuft ein Schüleraustauschprogramm mit der amerikanischen Benediktinerschule Saint John's Abbey in Minnesota. Das Stift bemüht sich um eine menschliche und religiöse Formung der Schüler und sieht darin auch eine seelsorgliche Aufgabe.
Zusätzlich versuchen die Melker Mönche verstärkt in der kategorialen Seelsorge mitzuarbeiten. Das Stift Melk mit seinen kulturellen Werten bietet einen guten Rahmen für Einkehrtage und Exerzitien. Neben der Land- und Forstwirtschaft ist der Tourismus ein wichtiger Erwerbszweig des Klosters geworden. Bei Stiftsführungen können die Gäste das geistliche und kulturelle Juwel besichtigen.
Die Geschichte des Stiftes geht auf Anfang des 11. Jahrhunderts zurück: Für die Babenberger war der Stiftsberg die bevorzugte Grablege und eine Priestergemeinschaft lebte bereits dort. 1089 zogen auf Wunsch von Marktgraf Leopold II. Benediktinermönche in das neu erbaute Stift auf dem Berg. Wechselvoll waren die folgenden Jahrhunderte: 1297 bis auf die Grundmauern niedergebrannt, litt das Stift Melk im 14. Jahrhundert unter der Pest und Missernten.
Im 15. Jahrhundert entschieden sich die Mönche auf Geheiß des Konzils von Konstanz für einen Weg zurück zu den Ursprüngen und zu mehr Klosterdisziplin. Die sogenannte "Melker Reform" wurde in anderen Klöstern in Österreich und Süddeutschland übernommen. Intensive Studien in enger Verbindung mit der Wiener Universität machten Melk außerdem zu einem geistigen und kulturellen Zentrum mit großer Strahlkraft. Die Reformation machte die Erneuerungsbemühungen schnell zunichte, 1566 lebten nur drei Padres in Melk. Erst Mitte des 17. Jahrhunderts kam es allmählich wieder zu einem geistigen und wirtschaftlichen Aufschwung.
Ein Höhepunkt der Melker Geschichte ist die Barockzeit, in der die imposante Stiftsanlage errichtet wurde. Abt Berthold Dietmayr fand für den Neubau des Klosters in Baumeister Jakob Prandtauer einen kongenialen Partner. 1702 wurde mit dem barocken Bau begonnen und das gesamte Bauvorhaben konnte bis 1736 fertiggestellt werden. Auch in wissenschaftlicher und musikalischer Hinsicht war die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Blütezeit des klösterlichen Lebens. Im Josephinismus konnte das Stift zwar weiterbestehen, musste aber weit entfernte Pfarren übernehmen verlor an Unabhängigkeit.
Im Nationalsozialismus wurde das Gymnasium geschlossen, das Stift entging aber einer vollständigen Schließung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde viel Geld in die Renovierung des Klostergebäudes gesteckt. Das 900-Jahr-Jubiläum wurde 1989 mit einer Sonderausstellung gefeiert, bis 1990 wurde sie von 1,1 Millionen Menschen besucht.
Das Prämonstratenserstift Schlägl gilt als geistliches, seelsorgliches und auch wirtschaftliches Zentrum des oberen Mühlviertels. Rund 40 Mitbrüder betreuen acht Stiftspfarren, zwei Mühlviertler Pfarren des Stiftes St. Florian und 16 Pfarren der Diözese Linz, zudem sind die Chorherren auch in Krankenseelsorge und Schulwesen tätig. Das Kloster ist in den Jakobsweg Oberes Mühlviertel eingebunden.
Bekannt ist das Stift u.a. als Seminarzentrum, für seine Bibliothek mit rund 100.000 Bänden, für den regen Gästebetrieb im Rahmen von "Kloster auf Zeit" und "Urlaub im Kloster" sowie als Ort der Kirchenmusik, nicht zuletzt als Schaffensort des Organisten und Komponisten Rupert Gottfried Frieberger, der selbst Chorherr ist.
Das Stift gilt als einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region Oberes Mühlviertel - mit 180 Mitarbeitern in seinen Wirtschaftsbetrieben, die einen Jahresumsatz von rund 12 Millionen Euro erwirtschaften. Zu den Unternehmen zählen u.a. Österreichs seit 1580 bestehende und mittlerweile einzige Stiftsbrauerei, mehrere Gastronomien, Forstbetriebe mit rund 6.500 Hektar Wald sowie das Schigebiet Hochficht, an dem das Stift zu 50 Prozent beteiligt ist (die andere Hälfte gehört ÖSV-Chef Peter Schröcksnadel).
Besonderen Wert legt man bei allen unternehmerischen Aktivitäten auf Nachhaltigkeit: Der Strom für die Lifte stammt aus einer Hackschnitzelanlage, zudem produzieren drei Kleinkraftwasserwerke Ökostrom. Die Stiftsbrauerei erzeugt auch Bio-Bier und die Forstwirtschaft wird als Mischwald und naturverjüngend betrieben, sodass auf die Biodiversität verschiedener Baum-Altersklassen gesetzt wird.
Entstanden war das Stift am Ort eines 1204 von Passau aus errichteten Zisterzienserklosters, das nach kurzer Zeit wieder erloschen war. Als Gründungsjahr gilt 1218, wobei ein bedeutender Ausbau des Stiftes erst nach den Hussiten- und Bauernkriegen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und die Erhebung zur Abtei 1657 erfolgte. 1850 wurde das Stift durch einen Brand weitgehend zerstört und unter Abt Dominik Lebschy, der von 1861 bis 1868 zugleich Oberösterreichs Landeshauptmann war, wieder aufgebaut. Eine Unterbrechung gab es auch in der NS-Zeit nach der Enteignung des Stiftes 1941.
Stift Schlägl
Schlägl 1
4160 Schlägl
Tel.: +43 72 81/8801-221
Schulbrüder in Österreich
Provinzialat
Anton-Böck-Gasse 20
1210 Wien
Tel. 01-29125-501
Die Tertiarschwestern des heiligen Franziskus sind eine internationale Gemeinschaft mit dem Mutterhaus in Brixen/Südtirol. Die Kongregation besteht aus 3 Provinzen: Brixen/Südtirol, Hall/Tirol und Afrika. Die Region Bolivien ist der Provinz Hall angegliedert. Das Generalat befindet sich in Rom.
Die Schwesterngemeinschaft wurde im Jahr 1700 von Maria Hueber (1653-1705) unter der geistlichen Begleitung des Franziskanerpaters Isidor Kirnigl in Brixen zur Erziehung von Mädchen gegründet. Eine Mädchenschule wurde in Brixen errichtet, selbstständige Parallelgründungen entstanden in Bozen (1712), Kaltern (1731) und Mühlbach (1856). 1851 erfolgte die Gründung der Filiale Hall, 1928 die Errichtung der Provinz Hall für die in Österreich bestehenden Filialen. In der Provinz Hall wirken derzeit rund 75 Schwestern.
Die Tertiarschwestern haben sich lange Zeit ausschließlich mit dem Unterricht beschäftigt. Nachdem ihnen vom NS-Regime diese Aufgabe genommen worden war, wandten sie sich der Mission und der Kranken- und Armenpflege zu.
1956 erhob Papst Pius XII. die Kongregation zum Institut päpstlichen Rechts.
Niederlassungen bzw. Wirkungsorte in Österreich haben die Schwestern u.a. in Hall und in Innsbruck. In Hall führen die Schwestern einen Hort und ein Pflegeheim. Die Schwestern sind in der Behindertenbetreuung engagiert wie auch in der Altenbetreuung und als Religionslehrerinnen. Weitere Niederlassungen gibt es in Schwaz, Fügen, Absam, Götzens oder Axams.
Seit 1924 arbeiten Tertiarschwestern in Bolivien. Derzeit besteht die Gemeinschaft aus 23 Schwestern. Die Ordensfrauen in der Krankenpflege, im Schuldienst, in der Seelsorge und Jugendarbeit engagiert.
(Infos: www.tertiarschwestern.at)
Die Kongregation der "Töchter der göttlichen Liebe" wurde 1868 von Franziska Lechner gegründet. Die Lehrerin kam von Bayern nach Wien mit dem Wunsch, mit einer neuen Ordensgemeinschaft auf die Notlage armer junger Mädchen zu antworten. Dies geschah durch die Errichtung zahlreicher Schulen und Internate, zudem unterstützte der Orden die daraus hervorgehenden jungen Frauen bei der Arbeitssuche.
Verbreitung fand der Orden anfangs vor allem in den Ländern der damaligen Habsburger-Monarchie. 1882 gingen die ersten Schwestern nach Bosnien. Sie eröffneten an verschiedenen Orten u. a. Schulen und Waisenhäuser. Diese standen Katholiken, Orthodoxen und Muslimen gleichermaßen offen.
Die "Töchter der Göttlichen Liebe" errichteten 1882 die St.-Josephs-Schule in Sarajevo. 1911 folgte der Bau eines weiteren Ordenshauses, des Armenhospizes "Marienheim" in Pale, wo auch Sr. Maria Berchmana Leidenix (1865-1941) lebte und tätig war. Die gebürtige Enzersdorferin wurde zu Weihnachten 1941 gemeinsam mit vier Mitschwestern von serbischen Tschetniks ermordet. Vermutlich handelte es sich um eine Racheaktion; zur gleichen Zeit war es in Bosnien zu Verbrechen von kroatischen Ustaschi an Serben gekommen. Der Gedenktag für sie ist der 15. Dezember.
2011 wurden die fünf Ordensfrauen selig gesprochen. Auch für die Gründerin der Kongregation, Sr. Franziska Lechner (1833-94), läuft ein Seligsprechungsverfahren.
Heute gibt es mehr als 1.100 "Töchter der göttlichen Liebe", die in 19 Ländern weltweit wirken: Von Brasilien über die USA, Polen, Ukraine, den Balkanstaaten bis nach Uganda. In Sarajewo führt die dortige Erzdiözese im Haus und mit Hilfe der Schwestern die "Europaschule", ein Schulzentrum mit Internat für Jugendliche aller Nationalitäten und Bekenntnisse.
Die heute knapp 60 Schwestern der Provinz Österreich leben in Klöstern in Wien, Breitenfurt und St. Andrä im Lavanttal, zudem gehören auch die beiden Niederlassungen in Edling und Greifswald in Deutschland zur österreichischen Provinz. Die Schwestern führen Kindergärten, Volks- und Mittelschulen sowie weiterführende Schulen. Viele Schwestern sind auch im Religionsunterricht, als Pastoralassistentinenn oder in der Karnkenpflege tätig.
Infos: www.lebenssinn.at
Kontakt Abt KR Mag. Ambros Ebhart OSB Adresse: 4550 Kremsmünster Telefon: +43 / 7583 / 5275 Telefax: +43 / 7583 / 5275 / 18 E-Mail: abtei@stift-kremsmuenster.atInternet: www.stift-kremsmuenster.at |
Ordens-/Gedenktag
11. Dezember |
Seit 1912 leben Anbetungsschwestern der "Töchter des Herzens Jesu" im Haller Herz Jesu Kloster. Wo schon vom 16. bis zum 18. Jahrhundert ein Damenstift für Adelige angesiedelt war, führen heute Schwestern in weißer Ordenstracht ein Leben des Gebets in strenger Klausur. Obwohl sie kein direktes Apostolat ausüben, fühlen sich die Schwestern von einem apostolischen Geist beseelt und mit den Menschen und der Kirche im Gebet verbunden.
Orientiert an Maria, der Mutter Jesu, wollen die Schwestern eine liebende Antwort auf die oft verkannte Liebe Christi geben. Die Ordensregel der "Töchter des Herzens Jesu" bezieht sich auf den Heiligen Ignatius und die Schwestern legen ein viertes Gelübde ab: sie bieten sich als Sühneopfer dar. Eucharistie, liturgisches Chorgebet, Rosenkranz, Kreuzweg und Anbetung geben dem zurückgezogenen Leben der Schwestern Struktur. Die Kongregation der "Töchter des Herzens Jesu" ist eine Gründung des 19. Jahrhunderts und hat heute Klöster in Rom, Venedig, Schwyz, Marseille und am belgischen Gründungsort Antwerpen.
Die "Töchter des Herzens Jesu" wurde am 20. Juni 1873 von der Französin Marie de Jésus Deluil-Martiny gegründet. Die Tochter eines angesehenen Rechtsanwalts sah ihren Auftrag in der Verehrung des Herzens Jesu und des Altarsakraments. Aus politischen Gründen nach Belgien geflüchtet, gründete sie die neue Kongregation in Antwerpen. 1876 erfolgt die Anerkennung der Kongregation durch den zuständigen Erzbischof, 1878 vertraut er den Schwestern die neu errichtete Herz-Jesu-Basilika in Antwerpen an. In den Folgejahren gründete Mutter Marie de Jésus Deluil-Martiny weitere Klöster. Am Aschermittwoch des Jahres 1884 wurde die Gründerin im Kloster in La Servianne ermordet, Papst Johannes Paul II. sprach sie 1989 selig.
Die "Töchter der göttlichen Liebe" ist in Österreich dreimal in Wien, sowie auch in Breitenfurt und St. Andrä im Lavanttal vertreten, zudem gehören auch zwei bayrische Niederlassungen zur Ordensprovinz. Einsatzgebiete des apostolischen Ordens sind Kindergärten und -krippen, Schulen, Heime, Internate, Universitäten, Religionsunterricht und Erwachsenenbildung sowie auch Pflegeheime und Pfarren.
Die Gemeinschaft entstand 1868, als die aus Bayern stammende Lehrerin und Sozialarbeiterin Franziska Lechner (1833-1894) in Wien mit ihren ersten Mitarbeiterinnen ein Werk der Sozialen Fürsorge für Kinder und Jugendliche errichtete. Für Lechner läuft derzeit ein Seligsprechungsprozess.
Bereits zur Ehre der Altäre erhoben sind fünf 1941 in Bosnien ermordete Mitschwestern, die als sogenannte "Drina-Märtyrerinnen" 2011 von Papst Benedikt XVI. selig gesprochen wurden. Eine von ihnen stammt aus Österreich: Die 1865 in Enzersdorf an der Fischa geborene Sr. Maria Berchmana Leidenix (Taufname Karoline Anna) war in Sarajewo, Tuzla und Pale Lehrerin und Krankenpflegerin und geriet 1941 zwischen die Fronten der Tito-Partisanen, Tschetniks und Wehrmacht. Ein Tschetnik-Kommando überfiel das "Marienheim" der Schwestern, verschleppte und ermordete diese zu Weihnachten 1941.
Just die Länder des ehemaligen Jugoslawiens und Albaniens bilden heute die größte europäische Provinz des Ordens: 264 Schwestern leben hier, fast ebenso viele (252) in Polen. Wie der Orden selbst in seiner Geschichtsdarstellung erklärt, habe die Gemeinschaft in den ehemals kommunistischen Ländern - darunter auch in der Ukraine - nach dem Fall des Eisernen Vorhangs eine "neue Blütezeit" erlebt. Die meisten Ordensmitglieder hat die Gemeinschaft allerdings in Brasilien, wo in den beiden Provinzen zusammengerechnet 401 Schwestern leben (Stand jeweils 2012).
Insgesamt 1.158 Schwestern leben heute in den 12 Provinzen des Ordens, zu denen 14 Länder Europas, Uganda sowie auch Bolivien, Brasilien, Ecuador und die USA gehören. Das Generalat des Ordens ist in Grottaferrata bei Rom, das österreichische Provinz- und Mutterhaus in Wien-Landstraße. Letzteres galt vor 1918 als ein Zentrum und Ausgangspunkt der Frauenbildung für die gesamte Habsburgermonarchie.
Töchter der Göttlichen Liebe
Jacquingasse 12-14
1030 Wien
Tel.: 01/7988371-0
Fax: 01/7988371-30
http://www.lebenssinn.at
Arme, Ausgegrenzte und Verfolgte stehen im Zentrum des Wirkens des Trinitarierordens, der in Österreich in Wien - mit der Trinitarierkirche am Mexikoplatz - sowie in Mödling tätig ist. Der Orden, der heute weltweit 500 Mitglieder in 17 Ländern zählt, wurde 1193 in Frankreich von Johannes de Matha (1154-1213) und dem Eremiten Felix de Valois (1127-1212) gegründet und am 17. Dezember 1198 von Papst Innozenz III. anerkannt.
Anliegen der Gründer war es, die Nöte der Kreuzzüge zu lindern und christliche Sklaven sowie Gefangene aus muslimischen Gefängnissen zu befreien. Darauf spielt auch die vollständige Ordensbezeichnung an, die auf lateinisch "Ordo Sanctissimae Trinitatis redemtionis captivorum" (Ordenskürzel OSST) lautet. Mit der Namensgebung, die durch die theologische Auseinandersetzung mit dem Islam bedingt war, sollte der christliche Glaube an die Heilige Dreifaltigkeit betont werden. Ordenstracht der Trinitarier ist ein weißer Habit mit rot-blauem Kreuz und schwarzem Mantel.
Erstmals kamen Trinitarier nach der zweiten Türkenbelagerung 1687 nach Wien, wo sie als "Weiß-Spanier" bezeichnet wurden. Sie erbauten eine Kirche und das Dreifaltigkeitskloster in der Alserstraße, gegenüber dem heutigen Universitätscampus Altes AKH. 1783 wurden die Niederlassungen in Österreich im Zuge des Josephinismus aufgegeben. Erneut kamen Trinitarierpriester 1900 nach Wien, im Zuge der Vertreibung des Ordens aus Frankreich. 1917 übernahmen sie die Seelsorge in der neu errichteten Kaiser Franz Josef-Jubiläumskirche.
Die von Johannes de Matha formulierte Regel des Ordens basiert auf der Lehre des heiligen Augustinus. Besonderer Wirkungsschwerpunkt liegt beim Dienst an Randgruppen, in Österreich vor allem mit Behinderten, Drogenabhängigen, Obdachlosen und Flüchtlingen. 100.000 Übernachtungen wurden allein im Pfarrhaus am Wiener Mexikoplatz zwischen 2003 und 2013 gezählt. Ein bekannter Trinitarier ist in Österreich der Aidsseelsorger Pater Clemens Kriz.
Kontakt
Trinitarier-Kloster 2340 Mödling, Tel. 02236 / 234 65
1020 Wien, Tel. 01 / 728 52 85 |
Ordens-/Gedenktag
17. Dezember |
Der Ursulinenorden gilt als der weltweit älteste Schulorden. Er geht zurück auf die heilige Angela Merici (ca. 1470-1540), die aus Desenzano am Gardasee stammte und schon zu Lebzeiten im Ruf großer Weisheit und prophetischer Schau stand. In Brescia gründete Angela 1535 die "Gesellschaft der heiligen Ursula" für unverheiratete junge Frauen, wobei sich schon bald der Kurzname "Ursulinen" durchsetzte. Angelas Erkenntnis, dass Bildung von Mädchen und Frauen die Familien erneuert und stärkt, sorgte für eine rasche Verbreitung der Gemeinschaft.
In Österreich gab es das erste Ursulinenkloster durch eine Stiftung durch die Kaiserwitwe Eleonora von Gonzaga 1660 in Wien, von wo aus in Klagenfurt (1670), Linz (1679), Graz (1686), Innsbruck (1691), Salzburg (1695) und Bruneck (1743) Niederlassungen entstanden. Unter der Kaiserin Maria Theresia (1740-1780) bekamen die Ursulinenschulen staatliche Anerkennung.
Waren in den ersten Jahrhunderten noch alle Ursulinenklöster im heutigen Österreich autonom, gründeten ab 1900 etliche Konvente Zusammenschlüsse, Föderationen und Kongregationen, um so das Charisma der heiligen Angela in einer größeren, internationalen Gemeinschaft zu leben. So entstand auf Wunsch Papst Leos XIII. die "Römische Union des Ordens der hl. Ursula" gegründet, der sich 1921 die Klöster in Linz (besteht nicht mehr) bzw. Klagenfurt, Salzburg und Wien anschlossen, während sich die Klöster in Graz und Innsbruck für die Deutsche Föderation entschieden.
In den 1960er-Jahren gab der Orden die alten Innenstadtklöster in Wien, Salzburg und Innsbruck auf und errichtete neue Schulzentren und Ordensniederlassungen am Stadtrand. Die hier befindlichen Ursulinenschulen der "Römischen Union", die seit dem Jahr 2000 wiederum den Schulverein St. Ursula gegründet haben, besuchen derzeit 2.200 Kinder und Jugendliche. Insgesamt sind 27 Ordensprovinzen in 34 Ländern Teil der "Römischen Union".
Die beiden Ursulinenkonvente in Graz und Innsbruck gehören hingegen der "Deutschen Föderation" an, die insgesamt 34 Klöster, Filialen und Gemeinschaften - vor allem in Deutschland, in Österreich sowie in Norditalien und Südamerika - umfasst.
Infos: http://www.ursulanet.at
Römische Union des Ordens der Heiligen Ursula in Österreich
Provinzialat Wien
Franz Asenbauergasse 51,
1230 Wien
Tel: 0043 (0)1 888 2127 15
Fax: 0043 (0)1 888 2127 10
Informationen: www.provinzialat.at; www.osfs.eu
Die Vorauer Marienschwestern wurden von der Bauerntochter Barbara Sicharter (1829-1905) aus dem steirischen Wenigzell gegründet. Die einzige Niederlassung hat der Frauenorden im steirischen Vorau, wo die Schwestern ein Krankenhaus betreiben: das Marienkrankenhaus und das Institut für Physiotherapie. Das Mutterhaus der Schwestern schließt direkt ans Marienkrankenhaus an. Derzeit gehören rund 35 Schwestern dem Orden an. Ihr Patrozinium feiern die Marienschwestern am 8. Dezember, zu Maria Empfängnis.
Sicharter mietete gemeinsam mit einer Freundin 1865 in der Nähe von Vorau ein Haus, wo sie gemeinsam lebten, beteten und ihren Lebensunterhalt verdienten. Sie erhielten geistliche Begleitung durch den Wenigzeller Kaplan und Vorauer Augustiner-Chorherren Karl Engelhofer. Ein Jahr später wurden sie bereits um Hilfe in der Hauskrankenpflege gebeten. Bald schlossen sich ihnen weitere Frauen an und eine kleine Schwesterngemeinschaft entstand. 1876 erhielten die Schwestern die Bewilligung, ein Krankenhaus zu betreiben.
Ab dem 4. November 1897 bildeten die Schwestern einen staatlich anerkannten Verein. Sie durften den Titel "Gesellschaft zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria ohne Makel der Erbsünde empfangen" führen. Zuvor waren sie Mitglieder des Dritten Ordens des heiligen Franziskus gewesen. 1897 wurde Barbara Sicharter mit fast 68 Jahren zur ersten Oberin gewählt. Damals leitete sie die Gemeinschaft bereits mehr als 25 Jahre. In den Jahren 1900 und 1903 wurde sie wiedergewählt. Sicharter starb am 9. Februar 1905.
Erst seit 1928 sind die Marienschwestern eine kirchlich anerkannte Kongregation diözesanen Rechts. Der offizielle Namen der Schwesterngemeinschaft lautet "Kongregation der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis" (CCIM).
Das Marienkrankenhaus in Vorau ist ein katholisches, gemeinnütziges Krankenhaus mit 126 Betten, die sich verschiedene Bereiche wie Chirurgie und Interne Abteilung aufteilen. Mehrere Spezialeinrichtungen und Ambulanzen runden das Angebot ab. Als Akutkrankenhaus ist das kirchliche Spital in Notfällen Tag und Nacht zur Aufnahme und Behandlung bereit.
In den vergangenen Jahren wurde das Mutterhaus der Kongregation in Vorau renoviert und ein ehemaliges Wirtschaftsgebäude zum Gästehaus umgebaut. Im Mutterhaus wurde auch eine eigene Pflegestation für die älteren Schwestern eingerichtet.
"Das Werk" ist eine 1938 von Julia Verhaeghe (1910-1997) gegründete katholische Gemeinschaft mit einem Männer- und einem Frauenzweig, die seit 2001 vom Vatikan approbiert und als "Familie gottgeweihten Lebens" anerkannt wurde. Die Gemeinschaft ist in verschiedenen europäischen Ländern, den Vereinigten Staaten und im Heiligen Land vertreten. In Österreich gibt es Niederlassungen in Vorarlberg, Tirol und Wien. In Rom unterhält der Orden mit dem Collegium Paulinum ein eigenes Priesterseminar.
Julia Verhaeghe wurde 1910 in Geluwe (Belgien) geboren. Sie war das achte von elf Kindern. Schon als Jugendliche musste sie als Haushaltshilfe in Belgien und Frankreich arbeiten, um zum Familieneinkommen beizusteuern. Die tief religiöse Frau gründete am 18. Jänner 1938 die geistliche Familie Das Werk.
1964 kam die Gemeinschaft nach Innsbruck, 1966 nach Wien, 1978 nach Vorarlberg. 1983 übernahm die Gemeinschaft das Dominikanerinnenkloster Thalbach in Bregenz. Dort befindet sich eine Schwestern- und eine Priestergemeinschaft, zu der auch Diakone und Brüder gehören. Thalbach ist der Hauptsitz des Ordens.
Verhaughe starb am 29. August 1997 im Kloster Thalbach in Bregenz, wo sich auch ihre letzte irdische Ruhestätte befindet.
Die Gemeinschaft definiert sich nicht über ein spezielles Aufgabengebiet. Die Mitglieder wirken in verschiedenen pastoralen, sozialen oder karitativen Tätigkeiten.
Im Herbst 2014 waren Missbrauchsvorwürfe laut geworden. Eine frühere Schwester hatte die Gemeinschaft beschuldigt, sie sei kontrolliert, manipuliert, unter Druck gesetzt und von einem Priester der Gemeinschaft sexuell missbraucht worden. "Das Werk" räumte Fehler und Versäumnisse ein, die Beschuldigung des sexuellen Missbrauchs wurde aber zurückgewiesen.
(Infos: www.daswerk-fso.org)
Die Benediktinerabtei "Unserer Lieben Frau zu den Schotten" in der Wiener Innenstadt wurde von den Babenbergern gegründet: 1155 berief Herzog Heinrich II. Jasomirgott iro-schottische Mönche aus der Regensburger Benediktinerabtei St. Jakob nach Wien. Schon vorher hatte er als Markgraf von Bayern das Regensburger Kloster kennen und vor allem auch auf Grund der monastischen Lebensweise sowie der Pflege von Wissenschaft und Kultur schätzen gelernt. Das hohe kulturelle Niveau, das die Mönche in das mittelalterliche Wien brachten, ist heute noch durch Handschriften und Teile der ersten Klosteranlage belegbar. Auch die älteste Marienstatue Wiens, die sogenannte Romanische Madonna, geht in ihrer Herkunft auf die Anfangszeit des Klosters zurück.
Obwohl der Name Schottenstift eine Verbindung mit Schottland nahe legt, kamen die ersten Mönche vor allem aus Irland. Die irischen Herkunft ließ die Mönche bei der Wiener Bevölkerung - trotz allem, was sie für die Stadt leisteten - immer wieder als Fremdkörper erscheinen. Wegen des immer spärlicher werdenden Nachwuchses an Mönchen wurde ihnen nahegelegt, auch Einheimische in ihre Reihen aufzunehmen, was die Iroschotten aber ablehnten. Dies führte letztlich dazu, dass im Jahre 1418 Abt Thomas III. (1403-1418) resignierte und mit den restlichen Mönchen Wien verließ und in die Mutterabtei nach Regensburg zurückzukehrte. Der Name "Schotten" blieb jedoch bis heute erhalten.
Noch im selben Jahr wurde das leer stehende Gebäude unter der Führung von Abt Nikolaus III. von Respitz (1418-1428) von Benediktinern der Abtei Melk neu besiedelt. Auf Grund des engen Kontakts sowohl zum Kaiserhaus als auch zur Universität Wien und zu zeitgenössischen großen Künstlern konnten die Mönche im Lauf der Jahrhunderte eine ansehnliche Sammlung von Kunstgegenständen und die größte Privatbibliothek Wiens aufbauen.
Ursprünglich stand das romanische Gotteshaus außerhalb der Stadtmauern; ein Brand und zwei Erdbeben beschädigten das Gebäude schwer, sodaß Mitte des 15. Jahrhunderts ein neues Kloster erbaut wurde. Die grundlegende Neugestaltung der Schottenabtei fällt in das 17. Jahrhundert. 1648 wurde der heutige prächtige Kirchenbau an der Freyung vollendet, in den folgenden Jahrzehnten wurde auch die Klosteranlage von Grund auf verändert. Am Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte die Umgestaltung der weitläufigen Klosteranlage im Empire-Stil. Das Schottengymnasium der Benediktiner wurde 1807 gegründet. Die Schule hat heute mehr als 350 Schülerinnen und Schüler.
Zu den Angeboten und Aufgabengebieten des Schottenstiftes zählen u.a. die geistliche Betreuung und Begleitung der Pfarrseelsorge vor allem in der Schottenpfarre, aber auch in weiteren Pfarrgemeinden der Erzdiözese Wien, das traditionsreiche Schottengymnasium, das "Benedictus-Haus" mit einer Frühstücks-Pension für zahlende Gäste, ein Jugendzentrum im "Jugendkeller" sowie eine Vielzahl kultureller Aktivitäten. Derzeit gehören 13 Mönche der Gemeinschaft unter der Leitung von Abt Johannes Jung an.
(Informationen: www.schottenstift.at)