Die Salvatorianerinnen wurde 1888 von Johann Baptist Jordan und Therese von Wüllenweber gegründet. Sieben Jahre zuvor hatte P. Jordan den Männerzweig der Salvatorianer gegründet. In Österreich leben und wirken die Salvatorianerinnen in Gemeinschaften in Graz, Kalwang, Linz, Mariazell, Mistelbach, Pitten/Schwarzau und Wien. Auch die Schwestern in Ungarn gehören zur österreichischen Provinz, die insgesamt knapp 100 Schwestern umfasst Die Salvatorianerinnen führen u. a. ein Alten- und Pflegeheim in Pitten im südlichen Niederösterreich und das St. Josef Krankenhaus in Wien-Hütteldorf.
Kontakt
Seuttergasse 6 Tel.: 01/87844-6310 E-Mail: provinz.sekretariat@salvatorianerinnen.at Internet: www.salvatorianerinnen.at |
Ordens-/Gedenktag
8. Dezember |
Der Orden der Brüder der Christlichen Schulen - kurz Schulbrüder genannt - widmet sich der Aufgabe, jungen Menschen, und hier besonders Armen, eine menschliche und christliche Bildung und Erziehung zu ermöglichen. Ende des 17. Jahrhunderts vom Priester Johannes de la Salle (1651-1719) in Frankreich gegründet, gehören heute weltweit rund 4.500 Brüder der Gemeinschaft an, die in über 1.000 Werken des Ordens tätig sind. In Österreich betreuen 28 Brüder vier Schulstandorte mit mehreren Schulformen in Wien.
Die Anfänge der Kongregation gehen auf eine von de la Salle 1679 gestiftete Schule zurück, in der Buben unentgeltlich unterrichtet wurden. Mit den Lehrern der Schule gründete er 1684 die "Gemeinschaft der Brüder der christlichen Freischulen", die 1725 päpstlich anerkannt wurde. Als der Priester 1719 in Rouen starb, gab es bereits etwa 100 Brüder, die in 20 Gemeinschaften lebten und unterrichteten. Papst Pius XII. ernannte 1953 de la Salle zum Patron der christlichen Lehrer und Erzieher. Sein Fest wird am 15. Mai gefeiert.
Nach Österreich kamen die Brüder 1857 von Deutschland aus. Rund 100 Jahre später wirkten und lebten in Österreich bereits 140 Brüder in sechs Niederlassungen. Heute gibt es in Österreich noch drei Standorte - in Feldkirch, Laubegg und in Strebersdorf - die 28 Brüdern als Heimat dienen. Die vier Schulstandorte in Wien werden vom Schulverein "De La Salle" - der von zwei Ordensbrüder und zwei Laien geleitet wird - organisiert und geleitet. Insgesamt haben mit September 2014 2.768 Kinder und Jugendliche eine der vier Standorte der Schulbürder besucht, in denen rund 278 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Die Österreichischen Niederlassungen gehören zur Region Europa und Naher Osten. Die Schulbrüder führen auch Schulen und Universitäten in Israel, Ägypten, Jordanien und im Libanon. Insgesamt hat der Orden heute weltweit 4.485 Mitglieder, die in fünf Regionen zusammengefasst sind. In den 1.049 Einrichtungen der Brüder werden 938.690 Kinder und Jugendliche von 86.651 Mitarbeitern begleitet und betreut.
Innerhalb dieser Region bildet Österreich gemeinsam mit der Slowakei, Rumänien und den Niederlanden die Provinz Zentraleuropa, die vom Provinzialat in Strebersdorf aus geleitet wird. Die Leitung der Provinz hat Bruder Johann Gassner über. In der Provinz Zentraleuropa leben 54 Brüder - davon 13 in den Niederlanden, 28 in Österreich, 8 in Rumänien und 5 in der Slowakei.
Schulbrüder in Österreich
Provinzialat
Anton-Böck-Gasse 20
1210 Wien
Tel. 01-29125-501
Ideale des Franz von Assisi wie Armut, Freude, Einfachheit und Sorge für Hilfsbedürftige und Arme verfolgen die Schulschwestern vom "heiligen Franziskus", die in Österreich mit fünf Kärntner Niederlassungen vertreten sind. Der in neun europäischen Provinzen, in den USA und Südamerika vertretene Orden mit dem Kürzel SSFCR (Italienisch: "Suore Scolastiche Francescane Di Cristo Re") betreibt in Bleiburg ein Pflegeheim, in St. Jakob im Rosental einen Kindergarten. Zunehmend gerät laut Angaben der Schwestern zudem auch der "gut situierte Mensch in geistig-religiöser Armut, in moralischen und sozialen Nöten sowie im steigenden Konsumzwang" in den Fokus des Apostolats.
Gegründet wurden die Schulschwestern vom heiligen Franziskus 1869 von Schwester Maria Margareta Pucher (1818-1901) in Marburg, das damals zum Herzogtum Steiermark und damit zu Österreich-Ungarn gehörte. Der dortige Bischof, der 1999 selig gesprochene Anton Martin Slomsek (1800-1862) hatte im Vorfeld die Grazer Schulschwestern um Unterstützung in der Mädchenerziehung gebeten, was jedoch erst nach seinem Tod - durch die Ankunft von Pucher und drei Mitschwestern 1864 - verwirklicht wurde.
Die zweisprachig aufgewachsene Pucher, die einst 26-jährig bei den eben erst von Schwester Antonia Lampel gegründeten Grazer Schulschwestern eingetreten war und über 20 Jahre in Graz als Lehrerin gewirkt hatte, erkannte in Marburg, dass die slowenischsprachige Bevölkerung der Region einer besonderen Fürsorge bedurfte. "Mehrmals stellte ich fest, dass es keinen Ort in der ganzen Monarchie gibt, wo es an Kindererziehung so fehlt wie hier", schrieb Pucher zur Zeit der Entstehung der neuen Gemeinschaft, die sie nach ihrem Austritt aus den Grazer Schulschwestern gründete.
Der Zulauf an Frauen zu dem neuen Orden in den Folgejahren war enorm, und mehrere Niederlassungen in Slowenien und eine in Mostar (Bosnien-Herzegowina) entstanden, immer mit dem Schwerpunkt Kindererziehung. 1890 gründeten die Schwestern die erste Niederlassung in Kärnten, 1955 die österreichische Ordensprovinz mit Sitz in Klagenfurt. Der Beginn des 20. Jahrhunderts hatte eine neue Dimension von Gründungen gebracht - in den USA und Ägypten, ab 1930 dann auch in Südamerika. Das Generalat der Gemeinschaft befindet sich in Rom.
Schulschwestern vom Heiligen Franziskus
(olske sestre sv. Franika)
Viktringer Ring 19
9020 Klagenfurt
Tel.: 0463/56446
Fax: 0463/56446-21
avstrijsko-koroska.provinca@ssfcr.org
Die "Schwestern vom armen Kinde Jesu" sind in Europa, Nord- und Südamerika und in Indonesien tätig. Ziel des Wirkens der weltweit rund 900 Schwestern in 82 Konventen ist der christliche Geist in Unterricht und Erziehung, wobei die Sorge besonders den Kindern in leiblicher, geistiger oder seelischer Not gilt. In Österreich führen die Mitglieder und Mitarbeiter des Ordens in Wien Kindergärten, Horte, Schulen und Heime für geistig behinderte und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche.
Standorte, in denen die Schwestern und ihre Mitarbeiter in Österreich tätig sind, sind u.a. das Bildungszentrum "Maria Regina" in Wien-Döbling, das einen Kindergarten, Hort, Volksschule, Gymnasium und BAKIP umfasst, sowie das Bildungszentrum "Maria Frieden" in Wien-Donaustadt, zu dem ein Kindergarten, Hort und Volksschule gehört. Beide werden vom Verein der "Werke der Schwestern vom armen Kinde Jesus" getragen. Die frühere Sonderschule des Ordens in Wien-Döbling sowie das Wiener Kinderheim St. Joseph wird nunmehr vom Verein "Sozialwerke Clara Fey" weitergeführt, der das soziale Erbe der Werke der Kongregation weiterträgt.
Das Mutterhaus in Wien-Döbling wurde bereits um 1900 errichtet; das 1909 in Maria Enzersdorf bei Wien errichtete Kloster besteht heute nicht mehr, sein Schulzentrum St. Raphael wird heute von der Schulstiftung der Erzdiözese Wien weitergeführt.
Die Gründerin des Ordens, Clara Fey (1815-1894), war Tochter eines wohlhabenden deutschen Tuchfabrikanten, die von der Armut und dem Leid der in den Fabriken arbeitenden Kindern sowie der Waisen ihrer Zeit berührt war. Mit 22 Jahren gründete sie mit Freundinnen aus eigenen Mitteln eine Armenschule, sieben Jahre später schließlich gemeinsam eine Ordensgemeinschaft, die 1869 vom Papst bestätigt wurde. Ziel war es, bedürftigen Kindern und Jugendlichen Bildung und soziale Unterstützung zu bieten.
In jedem verwahrlosten Kind gelte es Jesus als Kind zu sehen, so Feys Anliegen, und auch ihre Mitstreiterinnen sollten sich in kindlichem Vertrauen Gottes Liebe überlassen. Leitwort für Feys geistliches Leben wurde deshalb das Wort aus dem Johannesevangelium "Bleib in mir" (lat. "Manet in me!")
Obwohl der Orden und seine Werke sich schnell verbreiteten, musste Fey alle deutschen Niederlassungen 1878 als Folge des Kulturkampfes für neun Jahre schließen. Sie gründete im niederländischen Simpelveld ein neues Mutterhaus, dazu fanden die Schwestern auch in England, Belgien und Frankreich ein neues Betätigungsfeld. Bei Clara Feys Tod zählte die Gemeinschaft 1.160 Mitglieder. Schwestern des Ordens gründeten 1923 die ersten Konvente in Südamerika und wirken bis heute zudem auch in England, Lettland, Luxemburg, Spanien sowie in Kasachstan, Kolumbien, Peru und Indonesien.
Schwestern vom armen Kinde Jesu
Kaasgrabengasse 13
1190 Wien
Tel.: 01/3207131
E-Mail: prov.nazareth@chello.at
www.schwestern-vakj.at/tt
Die "Schwestern vom Göttlichen Erlöser" sind eine international tätige Ordensgemeinschaft, die 1849 von Mutter Alfons Maria (geborene Elisabeth Eppinger) im deutschen Niederbronn im Elsass gegründet wurde. Die Schwesterngemeinschaft ist seit 1857 in Österreich tätig und wurde 1866 von Papst Pius IX. bestätigt wurde.
Die Niederlassungen in Österreich gehören aus historischen Gründen zu zwei unterschiedlichen Kongregationen, die aus dem gleichen Orden hervorgegangen sind. Die Aufgabenschwerpunkte des Ordens liegen im Gesundheitswesen, in der Altenhilfe (z.B. im "Marienheim" in Gablitz bei Wien), in der schulischen und außerschulischen Erziehungs- und Bildungsarbeit (z.B: im Bildungszentrum Kenyongasse "Mater Salvatoris" in Wien), in der Sozialarbeit, in der Seelsorge und im Gebet.
Der Orden hat in Österreich eine bewegte und komplexe Geschichte: Auf Ersuchen eines karitativen Vereines kamen 1857 Schwestern aus Niederbronn nach Wien, um Waisenkinder zu betreuen und Kranke in ihren Wohnungen zu pflegen. Vom Haus in der Kaiserstraße aus entstanden bald weitere Gemeinschaften in der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Die zuständigen Bischöfe sahen in der weiten Entfernung vom Zentrum der Ordensgemeinschaft (Bad Niederbronn im Elsass) allerdings ein Hindernis für deren Wachstum in Österreich und Ungarn. Daher schufen sie selbständige Kongregationen mit eigenen Mutterhäusern: 1866 in Wien ("Töchter des göttlichen Heilandes), 1867 in Sopron/Ungarn ("Töchter des göttlichen Erlösers") und 1916 in Bratislava/Slowakei ("Schwestern vom Allerheiligsten Heiland").
In den letzten 40 Jahren verstärkten sich zum Teil die Beziehungen zum Ursprungsort, zur Generalleitung in Oberbronn und zu den Schwestern in Frankreich und Deutschland. Dieser Prozess führte zur Fusion der einstigen "Wiener Kongregation" mit Deutschland. Zur gemeinsamen Provinz Deutschland und Österreich (seit 2005) gehören 54 Niederlassungen (Gemeinschaften und dazugehörige Filialen), in denen rund 680 Schwestern leben und wirken. Sitz der Provinzleitung ist Nürnberg. Zu dieser Provinz gehören die Niederlassungen des Ordens in Wien und Niederösterreich.
Die "Schwestern vom Göttlichen Erlöser" betreiben u.a. in Wien neben dem Bildungszentrum Kenyongasse auch das Krankenhaus Göttlicher Heiland und in Niederösterreich das Bildungszentrum Gleiss (Sonntagberg).
Die Kongregation der "Schwestern vom Göttlichen Erlöser" mit dem Mutterhaus in Sopron/Ungarn besteht seit 1867 selbständig. Die Kongregation breitete sich rasch aus. Erste Niederlassungen im heutigen Burgenland entstanden in Neusiedl am See, Eisenstadt , Steinberg und Rechnitz. Nach dem Zerfall der Monarchie und der damit verbundene Errichtung der neuen Staatsgrenzen erfolgte 1924 die Aufteilung der Kongregation in Provinzen. Es entstanden die Österreichische Provinz mit dem Provinzhaus in Eisenstadt, die Slowakische Provinz mit dem Provinzhaus in Spisska Nova Ves, die Ungarische Provinz mit dem Provinzhaus in Budapest und die Amerikanische Provinz mit dem Provinzhaus in Elizabeth/Pennsylvania.
Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten in Ungarn und der Errichtung des Eisernen Vorhangs erfolgte die Verlegung des Generalates nach Rom.
Die Schwestern der Provinz Österreich betreiben im Burgenland u.a. das Eisenstädter Schulzentrum Theresianum und das "Marianum" in Steinberg-Dörfl. Schwestern dieser burgenländisch-österreichischen Kongregation sind aber auch vereinzelt in Salzburg und in der Steiermark tätig.
Schwestern vom Göttlichen Erlöser sind gesamt gesehen in vier Kontinenten beheimatet. Sie leben und arbeiten in Angola, Argentinien, Deutschland, Frankreich, Indien, Kamerun, den Niederlanden, Österreich, Portugal, der Slowakei, Tschechien, Ungarn und den USA.
Für die Ordensgründerin Mutter Alfons Maria läuft derzeit ein Seligsprechungsverfahren.
(Infos: www.schwestern-vom-goettlichen-erloeser.de bzw. www.sdr.or.at)
Am 24. Juli gedenken die Schwestern Unserer Lieben Frau von China ihres Gründers Thomas Tien Ken-sin (1890-1967). Der Kardinal und Erzbischof von Peking, der dem Orden der Steyler Missionare angehörte, gründete die Kongregation mit franziskanischer Spiritualität 1940. 1952 flüchteten die die Schwestern nach Taiwan . Seit 1992 besteht eine Niederlassung in Graz. Die Schwestern sind in der Alten- und Krankenpflege, sowie in der Begleitung von Menschen bei Besinnungs- und Einkehrtagen engagiert.
In Taiwan hat der Orden eine große Bildungseinrichtung für Gesundheitsberufe geschaffen, ein großes Spital mit mehr als 1.000 Betten sowie ein Pflegeheim für 300 Patienten. Seit den 1980er Jahren ist der Orden auch in Australien engagiert, wo die Schwestern einige Alten- und Pflegeheime führen. (www.ourladyofchina.org.au)
Die Schwestern von "Sancta Christiana" können auf eine gut 200-jährige Geschichte zurückblicken. Der eigentliche Name der Ordensgemeinschaft lautet "Schwestern der Kindheit Jesu und Mariens unter dem Schutz der Hl. Christiana", kurz "Sta. Christiana".
Anne-Victoire und ihr Gatte, Alexis de Méjanès, zogen sich während der Wirren der Französischen Revolution im Jahr 1789 in das kleine Dorf Argancy nahe der Stadt Metz zurück. Das Ehepaar sah die Not und suchte sie zu lindern. Gemeinsam mit Menschen, die sich den beiden anschlossen, unterrichteten sie Kinder, eröffneten eine Spinnstube, besuchten und pflegten Kranke und widmeten sich dem gemeinsamen Gebet. Nach dem Tod von Alexis de Méjanès entdeckte der Bischof von Metz die Gruppe und bat sie, ihm beim Aufbau der Diözese zu helfen.
Am 20. April 1807 wurde die "Kongregation der Schwestern der Kindheit Jesu und Mariens" gegründet. Als Schutzpatronin schlug der Bischof die Heilige Christiana - Apostel von Georgien - vor. Die besonderen Aufgaben der neuen Ordensgemeinschaft: Erziehung und Krankenpflege.
Die Heilige Christiana (auch heilige Nino genannt) lebte im 4. Jahrhundert, stammte aus Italien oder Kleinasien und wirkte als Missionarin und Heilerin im Gebiet des heutigen Georgien. Mit ihrer Person wird die Bekehrung der Georgier zum Christentum verbunden. Die Georgische Orthodoxe Kirche verehrt die Heilige in besonderme Maße, stellt sie den Aposteln gleich und nennt sie die "Erleuchterin Georgiens".
1854 wurden die Schwestern nach Frohsdorf in Niederösterreich gerufen, um dort die erste Niederlassung in Österreich zu gründen. 1898 folgten die Schule mit Internat in Wien-Rodaun und 1904 die dritte Niederlassung in Wiener Neustadt. 1987 übergab der Orden die Schulführung an den Schulverein "Institut Sta. Christiana".
Der Orden widmet sich heute Erziehungs- und Bildungsaufgaben, in Afrika besonders auch mit Frauen. Die Schwestern von "Sta. Christiana" haben Niederlassungen in Frankreich, Österreich, Ungarn, USA, Kanada, Rwanda und in der Demokratischen Republik Kongo.
Infos: www.stachristiana.at
Kontakt
Sr. Elisabeth SchneiderHochstraße 8 Telefon: +43 / 1 / 8887160 E-Mail: ssc.schneider@aon.at Internet: http://www.stachristiana.at |
Ordens-/Gedenktag
15. Dezember |
Die Schwestern von der Schmerzhaften Mutter, deren Mitglieder über Europa, die USA, die Karibik sowie Brasilien und Tansania verteilt sind, entstand Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Zwischen 1883 und 1885 versuchte die Gründerin, Franziska Streitel, Mitglied einer franziskanischen und später einer karmelitischen Gemeinschaft, gemeinsam mit Pater Jordan den weiblichen Zweig der Salvatorianer aufzubauen. Konflikte zwischen den beiden Gründerpersönlichkeiten führten hingegen zu ihrer Entzweiung. Die neu entstandene und eigenständige Frauengemeinschaft, mit Mutter Franziska als Generaloberin, wurde ihrem bisherigen Beichtvater Georg Jacquemin unterstellt und 1885 von der katholischen Kirche anerkannt. Bald schon wurden Schwestern ausgesandt um sich für die Armen einzusetzen.
Aufgrund einer Reihe von Missverständnissen wurde Mutter Franziska 1896 ihres Amtes als Generaloberin enthoben und zog sich in das Mutterhaus in Rom zurück. In den letzten sechs Jahren ihres Lebens kümmerte sie sich in einem Kindergarten in Castel Sant'Elia um arme Kinder und lebte ein einfaches Leben. An ihrem Todestag, dem 6. März 1911, wurde der Kongregation die endgültige Approbation durch Papst Pius X. erteilt. Die Konstitution gründet sich auf die Franziskanische Regel des Regulierten Dritten Ordens.
Die Schwestern von der Schmerzhaften Mutter leben und arbeiten in zehn Ländern weltweit, im Dienste der Armen. Die erste österreichische Niederlassung wurde im Jahr 1892 gegründet. Die österreichischen Niederlassungen befinden sich in Wien und in Bruck an der Leitha. Neben einem franziskanischen Begegnungszentrum führen sie in Österreich einen Kindergarten mit Hort und ein Pflegeheim.
Seit 2004 engagieren sich die Schwestern im Südsudan, der zuvor 21 Jahre Bürgerkrieg erlitten hat und seit 2011 ein eigenständiger Staat ist. Sie folgten der Einladung der Bischöfe des Südsudan, ihnen beim Aufbau ihrer Kirche und Gesellschaft zu helfen und besuchen das Land seither regelmäßig um bei der Lehrerausbildung mitzuarbeiten. In Tansania und Brasilien arbeiten Schwestern in der Kinder- und Jugendarbeit und in der Weiterbildung von Kindergartenpädagoginnen.
Infos: http://www.ssm-austria.at
Sieben Kaufleute aus Florenz gründeten 1233 den "Ordo Servorum Mariae" (OSM). Die als Serviten bekannten Ordensbrüder gehen wie die Franziskaner auf die mittelalterliche Bettelbewegung zurück. Das Fest der "heiligen sieben Väter" wird am 17. Februar als Hauptfest des Ordens begangen. Zur heute bestehenden Servitenprovinz mit Sitz in Innsbruck gehören fünf Klöster in Tirol, Kärnten und Niederösterreich sowie ein Konvent in Deutschland.
Die Brüder sind vor allem in der Pfarr-, Wallfahrts- und Beichtseelsorge tätig: die Wallfahrtsorte Maria Waldrast (Tirol), Maria Luggau (Kärnten) und Maria Weißenstein (Südtirol) werden von Serviten betreut. Provinzial ist P. Martin M. Lintner, der zugleich als Professor für Moraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen tätig ist. Heute zählt der Servitenorden weltweit ca. 950 Mitbrüder in 30 Ländern.
Die sieben Gründer - der Legende nach Bonfilius, Bonajuncta, Manettus, Amideus, Hugo, Sosteneus und Alexius - waren Mitglied einer Bruderschaft, die sich in einem Hospiz in Florenz um Arme, Kranke, Durchreisende und Pilger kümmerte. In ihnen reifte der Entschluss, sich aus dem geschäftigen Treiben als Kaufleute zurückzuziehen und ein intensives Leben des Gebetes und der Gottsuche zu beginnen. Sie übernahmen die Augustinusregel, gründeten am Monte Senario das erste Kloster und wollten für die Menschen da sein, wie Maria in ihrem Leben für Jesus da war. Heute werden sie als die "heiligen sieben Väter" verehrt.
Bedeutsam für die Ausbreitung der Serviten in Österreich ist der Beginn des 17. Jahrhunderts: Anna Katharina Gonzaga, Witwe von Erzherzog Ferdinand II., errichtete 1607 in Innsbruck ein Frauenkloster, das sich dem weiblichen Zweig des Servitenordens anschloss. 1611 erfolgte die Gründung des Männerklosters, die erste Kirche der Serviten wurde 1614 fertiggestellt. Von Innsbruck aus wurden 26 Klöster im Bereich der ehemaligen Donaumonarchie und zwei in Deutschland gegründet. Viele Serviten leisteten in dieser Zeit wertvolle Kulturarbeit, Paolo Sarpi verfasste u.a. eine Geschichte des Konzils von Trient. Die zahlenmäßig stärkste Verbreitung erlebte der Servitenorden Anfang des 18. Jahrhunderts: Es gab drei deutschsprachige Provinzen und mehrere Serviten machten sich als Theologieprofessoren einen Namen. Von den Verlusten in der josephinischen Kirchenreform und der Säkularisation Napoleons erholte sich der Orden nur langsam.
Eine neuerliche Blütezeit setzte Anfang des 20. Jahrhunderts ein: In Volders in Tirol gründeten die Serviten ein eigenes Ausbildungshaus für den zahlreichen Nachwuchs. Nachfolgeeinrichtung ist heute das Private Oberstufenrealgymnasium (PORG). Der weiterhin bestehende Innsbrucker Servitenkonvent in der Maria-Theresien-Straße bietet ein reiches historisches Erbe, war er doch für mehrere Jahrhunderte das geistige und geistliche Zentrum der Serviten im deutschen Sprachraum. Davon zeugt die große Bibliothek mit 30.000 Bänden, heute eine Dauerleihgabe an die Universitätsbibliothek Innsbruck. Die Kunstkammer erinnert an die Stifterin Anna Katharina Gonzaga und umfasst auch eine bedeutende Portraitsammlung.
Infos: www.serviten.at
Das Säkularinstitut "Societas de Imitatione Christi" - übersetzt "Gemeinschaft der Nachfolge Christi" - wurde 1925 in Österreich gegründet und erhielt hier 1947 bischöfliche Anerkennung durch den damaligen Kardinal Theodor Innitzer. Die Frauengemeinschaft sieht es als ihren Auftrag, "Gott zu suchen und zu finden in allen Dingen" - ein Grundsatz des Jesuiten-Gründers Ignatius von Loyola (1491-1556) - sowie auch, die Botschaft des Evangeliums zu erfüllen, und zwar inmitten der Welt und ohne äußeres Zeichen. Die meist gut ausgebildeten Mitglieder sind in verschiedenen Zivilberufen sozialer Ausrichtung tätig.
Geistiges Zentrum des Instituts ist das Seminarhaus "Hohe Warte 46" in Wien-Döbling, das lange Zeit Internat und Studentenheim mit vormals 150 Unterkunftsplätzen war, heute jedoch der Bildungsarbeit gewidmet ist. Mitglieder des Instituts veranstalten hier Exerzitien, Besinnungstage und Ikonenmalkurse, zudem begleiten sie auch externe Veranstalter, die den Ort nutzen, etwa für Konzerte, Therapien, Familienaufstellungen. Schwerpunkt der Tätigkeit des Instituts liegt darin, dass seine Mitglieder in ihrem jeweiligen Beruf, im außerberuflichen Apostolat - etwa durch die Mitarbeit in den einzelnen Pfarren - sowie in Werken der Gemeinschaft Menschen für geistige und religiöse Werte aufzuschließen und für aktuelle Nöte hellhörig zu machen. Unterstützt wird dabei u.a. ein Projekt für Leprakranke auf den Philippinen in halbjährlich durchgeführten Spendenaktionen.
Sechs Frauen der Gemeinschaft leben auf der "Hohen Warte", viele andere verstreut in Einzelhaushalten, kleinen Wohngemeinschaften oder in ihren Familien. Um Mitglied des "inneren Kreises" des Säkularinstituts zu werden, erhalten Frauen eine zweijährige berufsbegleitende Einführung, ehe sie sich nach sechs weiteren Jahren der Zugehörigkeit durch ein Versprechen der sogenannten evangelischen Räte - Armut, Gehorsam und Enthaltsamkeit - an die Gemeinschaft binden können. Nach zehn Jahren, einschließlich Noviziat, folgt eine endgültige Weihe an Gott und die Kirche, der weitere Kontakt geschieht vor allem über Monatstreffen und Teilnahme an jährlichen Exerzitien.
Darüber hinaus gibt es bei der "Societas de Imitatione Christi" auch einen äußeren Kreis von Mitgliedern, die nicht zu einem Leben nach den evangelischen Räten verpflichtet sind. Sie können verheiratet, verwitwet oder geschieden sein und nehmen ebenfalls regelmäßig an Schulungen und Exerzitien teil.
Kontakt
Seminar- und Bildungshaus Telefon 01 318 67 70/16 oder 17 Mail: hohe.warte.46@chello.at Internet: www.haushohewarte.at |
Ordens-/Gedenktag
8. Dezember bzw. 30. Dezember |
Die Benediktinerabtei St. Lambrecht wurde 1076 vom Kärntner Grafen von Eppenstein Heinrich III. (1050-1122) gegründet. Dem Konvent gehören derzeit 14 Mitbrüder an, von denen acht ständig im Kloster leben. Zu den 14 Mitgliedern der Klostergemeinschaft gehört auch der Linzer Altbischof Maximilian Aichern. Neun Pfarren im Umkreis des Stiftes werden von der Klostergemeinschaft betreut.
1144 wurde von St. Lambrecht aus die Abtei Altenburg im Waldviertel besiedelt, 1157 gründeten Mönche aus St. Lambrecht Mariazell. Bald nach der Gründung des Klosters entstand in St. Lambrecht eine Handschriftensammlung. Im 13. und 14. Jahrhundert verfügte das Kloster über ein produktives Skriptorium. Die Bibliothek wuchs rasch.
Am 4. Jänner 1786 wurde das Stift im Zug der 1782 begonnenen josephinischen Kirchenreform durch kaiserliches Dekret aufgehoben, die wertvollen Bibliotheksbestände kamen in die Universitätsbibliothek Graz. Allerdings wurde von Kaiser Franz II. bereits 1802 die Aufhebung rückgängig gemacht, in der Folge kam die Bibliothek nach St. Lambrecht zurück, die historisch wertvollen Handschriften blieben in Graz. 1835 wurden Gymnasium und Sängerknabenkonvikt wiedererrichtet, sie bestanden bis 1932.
Die Abtei St. Lambrecht wurde am 7. Mai 1938 als erstes österreichisches Kloster von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Die Mönche mussten die Abtei verlassen und verbrachten - sofern sie nicht gauverwiesen waren - die folgenden Jahre in Mariazell oder verschiedenen Pfarren. Das Stift war von 1942 bis 1945 ein Außenlager des KZ Mauthausen.
Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte die Gemeinschaft wieder in ihr Stammhaus zurück und nahm am Lamberti-Sonntag, dem 22. September 1946, das klösterliche Leben wieder auf.
Das Benediktinerstift St. Lambrecht verwaltet einen land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz von knapp über 4.000 Hektar. Neben der Bewirtschaftung dieser Ländereien durch Bearbeitung und Verpachtung bemühen sich die Mönche um die wirtschaftliche Sicherung des Klosters für die Zukunft. So erwärmt das Benediktinerstift nahezu ganz St. Lambrecht mit Naturwärme aus Hackgut, dies in Gemeinschaft mit Bauern des Umlandes.
Ein weiteres wirtschaftliches Standbein entwickelt sich aus der "Schule des Daseins", einem Seminarzentrum mit geistlicher und kreativer Schiene sowie einer Managementschule, dazu kommt der Pilgertourismus. In derzeit noch geringem Ausmaß trägt die Vermarktung eigener Produkte zur Wirtschaftlichkeit des Benediktinerstiftes bei. Die Mönche sind zudem für die Erhaltung von über 100 denkmalgeschützten Gebäuden, davon 22 Kirchen verantwortlich.
Kontakt Abt KR Mag. Benedikt Plank OSB Adresse: 8813 St. Lambrecht, Hauptstraße 1 Telefon: + 43 / 3585 / 2305 Telefax: + 43 / 3585 / 2305 / 20 E-Mail: benedikt@stift-stlambrecht.at |
Ordens-/Gedenktag
4. Dezember |
Auf eine lange Geschichte kann das Unterkärntner Stift St. Paul im Lavanttal zurückblicken, in dem heute 14 Mönche nach der Regel des heiligen Benedikt leben. Sie sind als Seelsorge in den Stiftspfarren St. Paul, St. Georgen, St. Martin und Pustritz, als Lehrer am Stiftsgymnasium, in wissenschaftlichen oder kulturellen Aufgaben tätig. Abt des Benediktinerklosters ist seit 2008 Heinrich Ferenczy.
Das öffentliche Gymnasium des Stiftes zählt rund 750 Schülern zu den größten Privatgymnasien Österreichs. Als eine der beiden bundesweit ersten Schulen führte die Schule 2013 die Zentralmatura ein. Berühmte Schüler der Vergangenheit waren u.a der Tondichter Hugo Wolf, der Schauspieler Paul Hörbiger oder Adolf Lorenz, der Vater des Nobelpreisträgers Konrad Lorenz.
Über die Grenzen hinaus bekannt ist die "Schatzkammer" des Stiftes, die neben liturgischen Kostbarkeiten aus Mittelalter, Renaissance und Barock eine wertvolle Gemäldegalerie und eine Grafiksammlung sowie eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Handschriften enthält: Rund 4.000 von ihnen schlummern in der Klosterbibliothek, darunter manche, die bis auf das 5. Jahrhundert zurückdatieren, sowie das erste Druckwerk Gutenbergs. Allein in der Schaubibliothek sind 70.000 Bücher zu sehen.
Weitere Aushängeschilder des Stiftes sind sein barocker Kloster- und Kräutergarten und sein Stiftsmuseum in den früheren Repräsentationsräumen, in dem bereits Landes- und Europaausstellungen stattgefunden haben. 2015 widmet sich eine Schau unter dem Titel "Mensch-Gott-Mythos" der Person Jesus von Nazaret. St. Paul ist zudem Veranstaltungsort für Seminare und Kurse und betreut Gäste und Pilger und führt einen großen Land- und Forstbetrieb, der auch die wirtschaftliche Basis des Klosters bildet.
Zurück geht das Benediktinerstift auf das Jahr 1091, als Graf Engelbert von Spanheim seinen Sohn nach Hirsau sendete, um sich Mönche für eine Klostergründung auf jenem Felskegel in Unterkärnten zu erbitten, an dem Historiker zuvor ein römisches Kastell und im Frühmittelalter eine Burg vermuteten. Schon kurz nach seiner Gründung entwickelte sich St. Paul zu einem bedeutenden Schulkloster mit einer Gelehrten- und später auch Lateinschule, wobei der bis heute bekannteste Abgänger der spätere Mediziner Paracelsus ist.
Im 14. und 15. Jahrhundert durchlitt das Stift mit Bränden, Zerstörungen und der Eroberung durch die Türken schwere Zeiten, bis im 16. Jahrhundert unter Abt Hieronymus Marchstaller eine neue Blütezeit anbrach. In dieser Zeit erhielt das Kloster seine heutige Form, zumal spätere Ausbaupläne nach dem Vorbild des spanischen Escorials an den zu entrichtenden Kriegsabgaben scheiterten. 1787 im Josefinismus kurzfristig aufgelöst, wurde das Stift durch Mönche aus dem ebenfalls aufgelösten Kloster St. Blasien im Schwarzwald neu belebt. Eine erneute Enteignung erfolgte 1940 durch die Nationalsozialisten, die in den Stiftsgemäuern bis 1945 eine NAPOLA-Schule betrieben. 1947 kehrten die Mönche zurück.
Informationen: http://www.stift-stpaul.at
Die Steyler Missionare sind der sechstgrößte Orden weltweit und haben in über 70 Ländern Niederlassungen - 24 davon alleine im deutschsprachigen Raum. Die Provinz Österreich umfasst 11 Niederlassungen - neun in Österreich und zwei in Kroatien. Schwerpunkte der Arbeit der Ordensmänner in Österreich sind Jugend- und Berufungspastoral, die Arbeit mit Randgruppen, Medienapostolat und das Wirken in Pfarren im städtischen Milieu.
Der deutsche Priester Arnold Janssen (1837-1909) gründete am 8. September 1875 die Gemeinschaft der Steyler Missionare (Societas Verbi Divini/SVD). Das Missionshaus befand sich im niederländischen Dorf Steyl an der Maas. Eine Gründung auf deutschem Boden war wegen des damaligen Kulturkampfes nicht möglich. Wenige Jahre nach der Gründung konnte Jannsen bereits 1879 die ersten Missionare nach China schicken. Sein Werk breitete sich schnell aus. Auf allen Erdteilen wurden Missions- und Arbeitsgebiete übernommen.
1889 legte P. Janssen den Grundstein für das Missionshaus St. Gabriel in Mödling bei Wien. St. Gabriel war die zweite große Niederlassung des Missionsordens. Das Missionshaus diente über mehrere Jahrzehnte als zentrale Ausbildungsstätte der Priesterseminaristen des Ordens. In der Zwischenkriegszeit wohnten bis zu 650 Steyler Missionare in St. Gabriel. An die 3.000 Missionare haben seit 1889 in St. Gabriel ihre Ausbildung erhalten. Die gesellschaftlichen Umwälzungen der letzten 40 Jahre und der damit schwindende Nachwuchs haben allerdings zu tief greifenden Einschnitten geführt. Die Druckerei musste geschlossen werden und die Hochschule ihren ordentlichen Lehrbetrieb einstellen.
Seit 1992 leben in St. Gabriel Flüchtlinge; zunächst jene, die auf der Flucht vor den Balkan-Kriegen nach Österreich kamen, später Menschen aus anderen Konfliktregionen. Mittlerweile steht ein ganzer Trakt des Ordenshauses für Flüchtlinge zur Verfügung. Seit dem jüngsten Umbau vor einem Jahr sind 140 Asylwerber - darunter 40 unbegleitete Jugendliche ab 14 Jahren u.a. aus Afghanistan, Somalia und Syrien - untergebracht, die von der Caritas betreut werden. Die Hälfte der Plätze ist für Personen mit erhöhtem psychologischen oder medizinischem Betreuungsbedarf vorgesehen.
Die wichtigste Niederlassung der Steyler Missionare in Österreich ist neben St. Gabriel das Missionshaus St. Rupert in Bischofshofen. Die Patres führen u.a. ein katholisches Privatgymnasium mit mehr als 350 Schülern. Weitere Niederlassungen gibt es in Dornbirn, Innsbruck, Graz, Wels, Mödling und Wien. Die Niederlassungen in kroatien befinden sich in Zagreb und Zadar. Zur Provinz gehören rund 95 Mitbrüder.
Inzwischen ist die Gemeinschaft der Steyler Missionare, was die Herkunft ihrer Mitglieder betrifft, multinational geworden. Weltweit umfasst der Orden, dessen Schwerpunkte heute die Philippinen, Indonesien und Mexiko sind, 6.000 Mitglieder.
P. Janssen starb am 15. Jänner 1909 in Steyl. Er wurde 2003 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen. Janssen gründete auch zwei Schwesternkongregationen: 1889 die Steyler Missionsschwestern, die Dienerinnen des Heiligen Geistes (SSpS). Sie setzen sich heute in über 40 Ländern für die Menschen, insbesondere die Frauen, ein. 1896 gründete er die Steyler Anbetungsschwestern, die Dienerinnen des Heiligen Geistes von der ewigen Anbetung (SSpSAP). Sie führen ihr Leben in Verborgenheit und Schweigen und unterstützen die Mission im Gebet.
(Infos: www.steyler.eu)
Die Steyler Schwestern sind als internationale Missionskongregation mit weltweit rund 3.100 Mitgliedern in 50 Ländern tätig. Gegründet wurde der Frauenorden, dessen vollständige Bezeichnung "Dienerinnen des Heiligen Geistes" (Lat. "Servae Spiritus Sancti", Ordenskürzel SSPS) lautet, am 8. Dezember 1894 vom 2003 heiliggesprochenen Priester Arnold Janssen (1837-1909), womit der weltweite Orden mit seinem Hauptsitz im niederländischen Steyl 2014 sein 125-Jahr-Jubiläum feierte. Die erste Leiterin war die seliggesprochene Sr. Helena Stollenwerk (1852-1903).
Bereits ein Jahr nach seiner Gründung entsandte der Orden erste Missionarinnen nach Argentinien, wieder ein Jahr darauf wurden die Steyler Anbetungsschwestern gegründet, die sich besonders dem Gebet für die Mission widmen.
Die österreichischen Ordensprovinz ist etwas jünger: Sie datiert auf das Jahr 1912 zurück, als die ersten Schwestern ins damalige "Österreich-Ungarn" kamen und sich in Stockerau niederließen, wo das Kloster St. Koloman errichtet wurde. Die hier befindliche Österreich-Zentrale war lange Zeit Ausbildungsstätte für insgesamt über 300 junge Frauen aus Österreich und den Nachbarländern, die von hier aus in alle Welt entsandt wurden. 150 Schwestern leben derzeit in den elf Niederlassungen der Ordensprovinz, zu der außer Österreich auch die Gebiete Südtirol und Rumänien gehören.
Die pastoralen Aufgaben der Schwestern in Österreich sind unterschiedlich. Neben geistlicher Begleitung und Exerzitienarbeit sind sie in Ordenskrankenhäusern und Seniorenheimen tätig oder arbeiten in der Schubhaftseelsorge, bei karitativen Diensten oder beim Verein "Solwodi", einer Ordensinitiative, die in Wien eine Schutzwohnung für ehemalige Prostituierte und Opfer von Menschenhandel betreibt.
Derzeit sind die Steyler Schwestern besonders darum bemüht, insbesondere den Kontakt mit ausgegrenzten und ausgeschlossenen Menschen und ihren Einsatz in der Schöpfungsverantwortung zu intensivieren. Verstärkt werden soll auch die Zusammenarbeit mit Laien in unterschiedlichen Netzwerken. Jungen Erwachsenen bieten die Steyler Schwestern zum Beispiel, zusammen mit den Steyler Missionaren, die Möglichkeit eines einjährigen Volontariats als "MissionarIn auf Zeit" (MaZ) im Ausland an.
Mit den Tätigkeiten des Ordens verbunden ist die Steyler Bank, ein in Österreich mit einer seit 2002 bestehenden Niederlassung in Mödling-St. Gabriel tätiges Finanzinstitut, dessen Gewinne zur Gänze in die Arbeit der Steyler Missionare und der Steyler Missionsschwestern fließen.
Kontakt Steyler Missionsschwestern Hornerstraße 75 Tel.: 02266/62740 E-Mail: prov@ssps.at Internet: www.ssps.at |
Ordens-/Gedenktag
8. Dezember |
Ein historisch bedeutsamer Ort der Kunst, Literatur und Bildung ist Stift Admont im Ennstal: Das geistliche, touristische und kulturelle Zentrum der nordwestlichen Steiermark ist bereits mit 940 Jahren das älteste Benediktinerkloster des Bundeslandes. International bekannt es vor allem durch seine Büchersammlung: Die prunkvolle Klosterbibliothek mit 200.000 Bänden ist die größte der Welt und wurde aufgrund ihrer meisterhaften Skulpturen, Reliefs und Freskos für lange Zeit sogar als "Achtes Weltwunder" bezeichnet.
Dem Admonter Konvent gehören derzeit 26 Benediktinerpatres an, die u.a. in der Seelsorge der ebenfalls 26 vom Stift aus betreuten Pfarren tätig sind. Abt des Stiftes ist derzeit Bruno Hubl. Spiritueller Mittelpunkt der Klostergemeinschaft sind das Stundengebet in der Chorkapelle der Klausur, die Konventmesse in der Benediktuskapelle sowie an Sonn- und Feiertagen die lateinische Choralvesper in der Stiftskirche.
Die Admonter Stiftsbibliothek mit ihrem Saal von 70 mal 14 Metern und einer Höhe von elf Metern als "Herzstück" ist eingebunden in eine Museumsanlage, die auf 3.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart zeigt und jährlich 80.000 Besucher anlockt. Im Handschriftenraum vermittelt die Schau "Bibliotheca universalis" die Vielfalt der Bibliothek und deren mittelalterliche Büchersammlung.
Das Kunsthistorische Museum des Klosters zeigt Exponate von der Romanik bis zum Barock, während naturhistorisch Interessierte mit einer der bedeutendsten Insektensammlungen Europas auf ihre Rechnung kommen. Aktuelle Akzente sind die seit 1997 aufgebaute Sammlung für Gegenwartskunst mit über 1.000 Werken von 180 zumeist österreichischen Künstlern der jüngeren und mittleren Generation.
Nicht zu übersehen ist jedoch auch die wirtschaftliche Bedeutung des Klosters, das insgesamt 580 Mitarbeiter beschäftigt. Mit Abstand größter Stiftsbetrieb ist die STIA Holzindustrie GmbH, die unter dem Markennamen "Admonter" exquisite Naturholzböden und -platten erzeugt. Zu den Geschäftsfeldern gehören jedoch ebenso die Land- und Forstwirtschaft, die Energiewirtschaft mit acht Kleinwasserkraftwerken und einem Biomasseheizwerk, der Pflegebereich, das Immobiliengeschäft oder auch der Tourismus, für den in den vergangenen Jahren durch die Eröffnung des Vier-Sterne-Hotels "Spirodom" oder durch die Mitgliedschaft bei der Vereinigung "Klösterreich" Schwerpunkte gesetzt wurden.
Bekannt ist Admont weiters für sein Stiftsgymnasium, das 1644 gegründet wurde und heute einen sprachlichen, einen naturwissenschaftlichen und einen musischen Zweig anbietet. Zur Zeit werden etwa 700 Schüler zwischen zehn und 18 Jahren in 26 Klassen von 62 Lehrern unterrichtet. Aufgrund ihres großen Einzugsgebietes in der gebirgigen Oststeiermark ist die Schule für viele Schüler die einzige Möglichkeit, ein Gymnasium zu besuchen.
Admont wurde 1074 vom Salzburger Erzbischof Gebhard gegründet und geht zurück auf eine Stiftung der heiligen Hemma von Gurk. Im frühen 12. Jahrhundert wurde es nach dem Investiturstreit zum monastischen Zentrum für den gesamten süddeutsch-österreichischen Raum, war hier ein Ausgangspunkt der an die Reformbewegung von Cluny angelehnten "Hirsauer Reform" und hatte von 1120 bis in die Reformationszeit auch ein für seine literarische Tätigkeit bekanntes Nonnenkloster angeschlossen. Nennenswert ist zudem die Stickereischule des Stiftes, die im 17. Jahrhundert florierte.
Ihr barockes Gesicht erhielt die Klosteranlage durch einen Umbau, der 1735 unter dem Architekten Johann Gotthard Hayberger begonnen und vom Grazer Baumeister Josef Hueber weitergeführt wurde. 1865 fiel das gesamte Kloster mit Ausnahme der Bibliothek einem Großbrand zum Opfer, woraufhin die Anlage in den Folgejahren wieder neu errichtet werden musste. Die Admonter Stiftskirche, die auf den alten Fundamenten steht, ist der erste große neugotische Sakralbau Österreichs.
Kontakt
Benediktinerstift Admont 8911 Admont 1 |
Ordens-/Gedenktag
3. Februar |