Die Grazer Schulschwestern (eigentlich: "Franziskanerinnen der Unbefleckten Empfängnis") gehen auf eine Grazer Mädchenschule zurück, die im 19. Jahrhundert von Anna Engel gegründet wurde. Antonia Maria Lampel (1807-1851) war Lehrerin an dieser Schule und später auch Direktorin. Der Grazer Fürstbischof Zängerle unterstütze ihr Bemühen, mit ihren Lehrerkolleginnen eine religiöse Gemeinschaft zum Zweck der Jugenderziehung ("Schulschwestern") als dritten Orden des hl. Franziskus zu gründen und approbierte die Kongregation 1842, ein Jahr später erfolgte die päpstliche Anerkennung. Aus der 1864 gegründeten Niederlassung in Maribor/Marburg entsteht ein selbstständiger Zweig ("Schulschwestern vom heiligen Franziskus").
Die Grazer Schulschwestern unterrichteten in den Landesschulen und gründeten weitere eigene Niederlassungen. 1855 wurde das Mutterhaus in Graz-Eggenberg eröffnet. 1923 wurden die Provinzen Österreich und Slowenien gegründet. In Graz befinden sich das Provinzialat der Österreichischen Provinz und das Generalat des Gesamtordens. Die Kongregation wurde 1929 als "Institut päpstlichen Rechtes" anerkannt.
Heute hat die Kongregation vier Provinzen (Österreich, Brasilien, Slowenien, Montenegro) und zwei Regionen (Frankreich und Südafrika). Dem Orden gehören rund 400 Schwestern an. In Österreich haben die Schulschwestern Niederlassungen in Graz und Mariazell. Die Schulen des Ordens in Graz werden vom "Schulverein Grazer Schulschwestern" erhalten. (Infos: www.schulschwestern.at)
Die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen (Kongregation der Schulschwestern vom Dritten Orden des hl. Franziskus) wurde 1723 von Maria Theresia Zechner (1697-1763) in Hallein gegründet. Sie widmeten sich der Betreuung der Kinder der Salinenarbeiter, vor allem der Mädchen. 1845 wurden Schwestern der Kongregation von Kaiserin Carolina Augusta nach Wien berufen, nachdem die Kaiserin bereits eine Kinderbewahranstalt in Hallein gestiftet hatte. 1853 bildeten die Wiener Schulschwestern (Wien-Erdberg) einen selbstständigen Zweig, 1856 kam die nächste Gründung, die Franziskanerinnen von Amstetten.
Das Mutterhaus der Halleiner Schwestern befand sich von 1948 bis 2012 in der Emsburg in Salzburg, 2013 wurde das neue Mutterhaus in Oberalm bei Salzburg bezogen. Schwesterngemeinschaften bzw. Niederlassungen gibt es in Hallein, Salzburg, Oberalm, St. Johann im Pongau, Altenmarkt, Abtenau und Vigaun. Die "Halleiner Schwestern arbeiten in der Seelsorge, der Alten- und Krankenpastoral und im Hospizbereich. In Oberalm, Hallein, Salzburg, Vigaun, Abtenau, St. Johann und Altenmarkt bieten sie geistliche Oasen als spirituelle Tankstellen an. Die Schwestern führen Schulen und Kinderbetreuungseinrichtung in Hallein, eine Schule in St. Johann im Pongau und ein Seniorenheim in Oberalm. Seit 1934 sind die Schwestern auch in Bolivien und seit 1945 in Argentinien tätig. Derzeit wirken rund 70 Halleiner Schwestern in Österreich, knapp 40 in Südamerika.
(Infos: www.halleiner-schwestern.net)
Gottes Lob, Gebet für andere und Tätigkeiten im Sozialbereich sind die Aufgabengebiete, denen sich die insgesamt 300 Hedwigschwestern in Dänemark, Deutschland, Polen, Tschechien und Österreich verschrieben haben. Da ihr Nachwuchs ausblieb, gaben die heimischen Schwestern 2008 ihre eigene Niederlassung auf und mieteten sich im Jesuheim der Barmherzigen Schwestern von Zams in Lochau (Vorarlberg) ein. Diese im Ordensbereich noch neuartige Form des Zusammenlebens funktioniere "ganz gut", erklärte die Provinzoberin Sr. Gabriela Wieland gegenüber "Kathpress".
Zwischen 73 und 93 Jahre alt sind die sechs heimischen Hedwigschwestern, die nunmehr in Lochau ein eigenes Stockwerk eigenständig bewohnen und auch eine Kapelle für sich haben. Der Haushalt sowie die Pflege der hochbetagten Mitglieder wird von den Schwestern in Eigenregie erledigt, einzig bei Bedarf wird Hilfe vom Heim angefordert. Gemeinsam mit ihren Herbergsgeberinnen feiern Sr. Wieland und ihre Mitschwestern die täglichen Gottesdienste und auch die Ordensfeste, "zudem lädt man sich bei Ausflügen, Tagungen und Vorträgen gegenseitig ein".
Zurück geht der Orden auf das Jahr 1859. Der Breslauer Priester und Domherr Robert Spiske (1821-1888) gründete damals aus einer Gruppe der "Hedwigsfrauen", die sich in Zeiten der Industrialisierung besonders der armen und verwahrlosten Kinder annahmen, eine eigene Kongregation. Der Ordensname verweist auf die heilige Hedwig von Schlesien (1174-1243), Helferin der Armen und Kranken sowie auch Patronin der Heimatvertriebenen, äußeres Kennzeichen war von Beginn an ein blauer Schleier, der auf das fünf Jahre vor der Gründung verkündete Dogma der Unbefleckten Empfängnis Mariens verweist.
1931 vom Papst bestätigt, gliederte sich die Kongregation 1959 in den Augustinerorden ein und heißt seither mit vollem Namen "Kongregation der Schwestern von der heiligen Hedwig, von der allerreinsten und unbefleckt empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria und vom III. Orden des heiligen Augustinus".
Nach Österreich kam der Orden 1946, als die Breslauer Schwestern auf der Flucht aus Südmähren u.a. nach Unterolberndorf in der Gemeinde Kreuttal bei Wien (Niederösterreich) kamen und hier von Kardinal Theodor Innitzer das kriegsbeschädigte Herz-Jesu-Heim anvertraut bekamen, das sie als Kinderheim bis 1981 führten und dann der Erzdiözese Wien zurückgaben. Nachdem 1948 vier Kandidatinnen eingekleidet worden waren, blieb in den Folgejahrzehnten der Nachwuchs weitgehend aus, wodurch die Betreuung der älteren und pflegebedürftigen Mitglieder zur Hauptaufgabe wurde. Dies bewog zur Übersiedlung nach Vorarlberg.
Infos: http://www.hedwigschwestern.de
Die Kongregation der Helferinnen ist eine internationale Ordensgemeinschaft mit der Spiritualität der Jesuiten, die sich laut ihrem Gründungsauftrag insbesonders der Hilfe für notleidende Menschen widmet und hier "bei allem Guten hilft, was immer es sei". Ihre Mitglieder sind in den verschiedensten Einrichtungen tätig - vor allem in der Seelsorge und Sozialarbeit, in Pfarrgemeinden, Altenheimen und Krankenhäusern, jedoch auch in Schulen, Behinderteneinrichtungen, Gefängnissen oder im jeweils erlernten Beruf. Eigene Einrichtungen betreibt der Orden dabei nicht.
Gegründet wurde die Kongregation 1856 durch die Französin Eugénie Smet (1825-1871, Ordensname Maria). Aus einer kleinbürgerlichen Familie in Lille stammend, engagierte sich Smet für arme Familien und Kranke, organisierte eine Suppenküche für Bedürftige und veranstaltet Lotterien und Spendenaktionen für die Mission, Strafgefangene oder auch für den Freikauf von Sklavinnen. 1853 empfing sie im Gottesdienst die Eingebung der Gründung einer Ordensgemeinschaft, die sich den "Seelen im Fegefeuer" weihen solle.
Umgesetzt wurde dies drei Jahre später, als Smet in Paris mit ihren ersten Mitstreiterinnen mit Tätigkeiten der Hauskrankenpflege in Arbeiterfamilien startete. Die Gemeinschaft übernahm 1859 die ignatianische Spiritualität und Satzungen der Jesuiten - darunter die Grundregel "Gott in allen Dingen suchen und finden", sowie die evangelischen Räte der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams. Zehn Jahre später folgte die päpstliche Approbation des Ordens, 1957 wurde Smet selig gesprochen.
In Österreich, wo der Orden seit 1897 vertreten ist, gibt es heute Niederlassungen in Wien, Graz, Salzburg, Klagenfurt und Kirchschlag. 1968 entstand die Provinz "Mitteleuropa" mit Provinzsitz in Wien-Währing, der heute insgesamt 64 Schwestern in Österreich, Deutschland, Ungarn und Rumänien angehören. Das ursprünglich ebenfalls der mitteleuropäischen Provinz angehörende Indien bildet seit 2011 eine "Häusergruppe" mit China, Taiwan und Hong Kong.
Geleitet wird der internationale Orden derzeit erstmals von einer Österreicherin: Die Vorarlbergerin Sr. Gudrun Bohle, zuvor Provinzoberin für Mitteleuropa und Generalrätin in der Pariser Ordensleitung, wurde im August 2013 zur Generaloberin gewählt. Sie wolle die Aufbrüche in Asien und Afrika unterstützen und neue Leitungsstrukturen in Europa und Amerika erproben, sah die damals 50-Jährige als einige ihrer nunmehrigen Herausforderungen.
Kontakt Kongregation der Helferinnen Abt-Karl-Gasse 22-24/1/20 A-1180 Wien Tel. +43 (0)1 402 02 12 Fax +43 (01) 403 53 53 E-Mail:provinzialat@helferinnen.info www.helferinnen.info |
Ordens-/Gedenktag
7. Februar |
Alten- und Krankenpflege, Kinderbetreuung sowie Pastoralarbeit sind die Aufgabengebiete der rund 80 "Herz Jesu Schwestern", die im Raum Wien (rund 50) sowie in Deutschland, Polen, Tschechien und Frankreich leben. Der an der Regel des heiligen Augustinus orientierte Orden wurde in Paris vom Priester Victor Braun (1825-1882) gegründet, für den in Wien 1991 ein Seligsprechungsprozess eröffnet wurde, der seit 2007 von den vatikanischen Behörden weiterverfolgt wird.
Victor Braun, geboren als neuntes von elf Kindern in St. Avold im Nordosten Frankreichs, war zunächst Seelsorger in einem Gefängnis für junge Frauen, trat dann 1862 bei den "Brüdern des heiligen Vinzenz von Paul" ein und wirkte in Paris als Lehrlingsseelsorger. Während dieser Zeit gründete er ein Heim für stellenlose deutsche Dienstmädchen, dessen Mitarbeiterinnen er 1866 dem "heiligsten Herzen Jesu" weihte, was bis heute als Startpunkt der "Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu" - so der offizielle Name der Kongregation - gilt. Die Schwestern widmeten sich besonders den armen Kranken, den Waisenkindern, Alten und Dienstmädchen.
Gleich nach Frankreich und England war Österreich das dritte Land, in dem der von ihm gegründete Frauenorden - dessen Provinzen wenig später eigene Wege gingen und unabhängig wurden - Verbreitung fand: 13 Schwestern kamen 1873 nach Wien, nachdem Baron Jaromir von Mundy, Stabsarzt und Malteser, dem damaligen Leiter des Krankenhauses Rudolfstiftung in Wien-Landstraße den Orden für die Mitarbeit in der Krankenpflege empfohlen hatte. 1890 wurde infolge der steigenden Anzahl der Schwestern das heutige Mutterhaus in der Kainergasse errichtet, in dem sich der älteste Teil des Krankenhauses befindet. 1906 wurde die angrenzende Herz-Jesu-Kirche eingeweiht, 1931 eine Schule mit Kindergarten und Hort eröffnet.
Im II. Weltkrieg wurden alle entbehrlichen Räume des Klosters von der NS-Wehrmacht für ein Reservelazarett beschlagnahmt, wobei die Schwestern die Pflege der verletzten Soldaten übernahmen. Aus dieser Einrichtung entstand 1945 das private Herz-Jesu-Krankenhaus. 1989 wurde das Personalwohnhaus seiner Bestimmung übergeben, 2000 folgte ein Trakt in der Rabengasse. 2007 wurde das Herz-Jesu Krankenhaus Teil der Vinzenzgruppe, womit der Orden den Fortbestand des gemeinnützigen Spitals auch unabhängig von der eigenen Mitgliederentwicklung sichern wollte.
Weitere Niederlassungen hat der Orden auch in Wien-Hietzing sowie in Gainfarn bei Bad Vöslau. In Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg) betreibt die Kongregation ein Kinderferienheim. Zum Orden zugehörig sind auch Niederlassungen in Deutschland, Polen und Tschechien: So betreut der Orden im deutschen Niederfell Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung, ist im tschechischen Kravare-Kouty in der Alten-, Kinder- und Pfarrpastoral tätig und leistet in Polen an drei Standorten (Bytom, Dylaki und Opole) Alten- und Kinderbetreuung sowie Mitarbeit in der Pfarrseelsorge und im Religionsunterricht.
Aus den ersten aus der Gründung von 1866 hervorgegangenen Provinzen in Frankreich, England und Österreich wurden im Laufe der Zeit drei unabhängige Institute, die seit 2003 in der Föderation "Victor Braun" - Beiname: "Im Dienste des Herzens Jesu" - zusammengeschlossen sind: Die "Surs Servantes du Sacré Cur de Jésus" in der französischen Diözese Versailles, die im englischen Bentwood ansässigen "Sisters of the Sacred Hearts of Jesus and Mary" sowie eben die "Dienerinnen des heiligsten Herzens Jesu" in der Erzdiözese Wien.
Herz-Jesu-Schwestern
Keinergasse 37
A-1030 Wien
Tel: +43 - (0)1 - 7122 6840
http://www.herzjesu-schwestern.at
Der Jesuiten-Orden wurde von Ignatius von Loyola (1491-1556) und seinen ersten Gefährten gegründet und 1540 vom Papst anerkannt. Er hat heute weltweit rund 16.000 Mitglieder. Weil der Orden offiziell "Gesellschaft Jesu" heißt, tragen die Jesuiten hinter ihrem Namen das Kürzel SJ ("Societas Jesu").
Die erste Niederlassung der Jesuiten in Österreich wurde noch zu Lebzeiten des hl. Ignatius im Jahr 1551 in Wien gegründet. Der Orden errichtete ein Kolleg mit Schule und übernahm in Folge die Führung der Wiener Universität. Zur 1563 errichteten österreichischen Provinz gehörten außerdem Graz, Klagenfurt, Linz, Leoben, Krems, Judenburg, Wiener Neustadt und Steyr. Als wirtschaftlicher Rückhalt der Kollegien mit ihren Schulen dienten die Niederlassungen St. Lorenzen in der Steiermark, in Kärnten Millstatt und Eberndorf, weiters Pulgarn in Oberösterreich, St. Bernhard in Niederösterreich und Traunkirchen im Salzkammergut. Alle diese Niederlassungen wurden innerhalb weniger Jahrzehnte bis ca. 1630 gegründet. Weitere Kollegien in Innsbruck und Hall gehörten zur Oberdeutschen Provinz.
1773 wurde der Orden von Papst Clemens XIV. aufgehoben und seine Besitzungen in Österreich dem staatlichen Studienfonds einverleibt. 1814 erfolgte die Wiedererrichtung der Gesellschaft Jesu. Zahlreiche Häuser wurden in Folge gegründet und zum Teil im Lauf der Jahre auch wieder aufgegeben.
Jesuiten leben nicht ortsgebunden in Klöstern, sondern in ordenseigenen Einrichtungen und Häusern. Sie sollen mobil und verfügbar sein, um an verschiedenen Orten immer wieder neue Aufgaben zu übernehmen. Beim Eintritt in den Orden legen sie die Gelübde der Armut, der ehelosen Keuschheit und des Gehorsams ab.
Die Arbeitsfelder der Jesuiten sind breit gestreut. Jesuiten sind als Lehrer, Schriftsteller, Sozialarbeiter, geistliche Begleiter, Manager, Pfarrer, Jugendarbeiter und vieles andere mehr tätig. In Österreich leben und arbeiten gegenwärtig knapp 90 Jesuiten. Zu ihren Aufgaben zählen die Exerzitien- und Bildungsarbeit, vor allem im Kardinal König-Haus in Wien, die Arbeit an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und in der Priesterbildung im Collegium Canisianum sowie verschiedene pastorale und soziale Tätigkeiten in Wien, Linz, Steyr und Graz. Die Schule "Kollegium Kalksburg" in Wien wird von der "Vereinigung von Ordensschulen Österreichs", das "Kollegium Aloisianum" in Linz-Freinberg vom "Schulverein Kollegium Aloisianum" geführt.
Österreichische Jesuiten leben und arbeiten auch in Rom, Deutschland, Rumänien und in Taiwan.
Kontakt Provinzial Dr. P. Bernhard Bürgler SJ Adresse: 1010 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 1 Telefon: + 43 / 1 / 512 52 32 Telefax: + 43 / 1 / 512 48 99 E-Mail: provinzialat.at@jesuiten.org Web: www.jesuiten.at |
Ordens-/Gedenktag
3. Dezember |
Der Jesuiten-Orden wurde von Ignatius von Loyola (1491-1556) und seinen ersten Gefährten gegründet und 1540 vom Papst anerkannt. Er hat heute weltweit rund 16.000 Mitglieder. Weil der Orden offiziell "Gesellschaft Jesu" heißt, tragen die Jesuiten hinter ihrem Namen das Kürzel SJ ("Societas Jesu").
Die erste Niederlassung der Jesuiten in Österreich wurde noch zu Lebzeiten des hl. Ignatius im Jahr 1551 in Wien gegründet. Der Orden errichtete ein Kolleg mit Schule und übernahm in Folge die Führung der Wiener Universität. Zur 1563 errichteten österreichischen Provinz gehörten außerdem Graz, Klagenfurt, Linz, Leoben, Krems, Judenburg, Wiener Neustadt und Steyr. Als wirtschaftlicher Rückhalt der Kollegien mit ihren Schulen dienten die Niederlassungen St. Lorenzen in der Steiermark, in Kärnten Millstatt und Eberndorf, weiters Pulgarn in Oberösterreich, St. Bernhard in Niederösterreich und Traunkirchen im Salzkammergut. Alle diese Niederlassungen wurden innerhalb weniger Jahrzehnte bis ca. 1630 gegründet. Weitere Kollegien in Innsbruck und Hall gehörten zur Oberdeutschen Provinz.
1773 wurde der Orden von Papst Clemens XIV. aufgehoben und seine Besitzungen in Österreich dem staatlichen Studienfonds einverleibt. 1814 erfolgte die Wiedererrichtung der Gesellschaft Jesu. Zahlreiche Häuser wurden in Folge gegründet und zum Teil im Lauf der Jahre auch wieder aufgegeben.
Jesuiten leben nicht ortsgebunden in Klöstern, sondern in ordenseigenen Einrichtungen und Häusern. Sie sollen mobil und verfügbar sein, um an verschiedenen Orten immer wieder neue Aufgaben zu übernehmen. Beim Eintritt in den Orden legen sie die Gelübde der Armut, der ehelosen Keuschheit und des Gehorsams ab.
Die Arbeitsfelder der Jesuiten sind breit gestreut. Jesuiten sind als Lehrer, Schriftsteller, Sozialarbeiter, geistliche Begleiter, Manager, Pfarrer, Jugendarbeiter und vieles andere mehr tätig. In Österreich leben und arbeiten gegenwärtig knapp 90 Jesuiten. Zu ihren Aufgaben zählen die Exerzitien- und Bildungsarbeit, vor allem im Kardinal König-Haus in Wien, die Arbeit an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und in der Priesterbildung im Collegium Canisianum sowie verschiedene pastorale und soziale Tätigkeiten in Wien, Linz, Steyr und Graz. Die Schule "Kollegium Kalksburg" in Wien wird von der "Vereinigung von Ordensschulen Österreichs", das "Kollegium Aloisianum" in Linz-Freinberg vom "Schulverein Kollegium Aloisianum" geführt.
Österreichische Jesuiten leben und arbeiten auch in Rom, Deutschland, Rumänien und in Taiwan.
Kontakt Provinzial Dr. P. Bernhard Bürgler SJ Adresse: 1010 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 1 Telefon: + 43 / 1 / 512 52 32 Telefax: + 43 / 1 / 512 48 99 E-Mail: provinzialat.at@jesuiten.org Web: www.jesuiten.at |
Ordens-/Gedenktag
3. Dezember |
Im ostafrikanischen Sansibar wurden 1938 die "Josephsschwestern von Mombasa" gegründet, die heute 23 Häuser vorwiegend in Kenia und Tansania sowie auch eine kleine Gemeinschaft in Wien betreiben. Schwerpunkte des Ordens sind die Mithilfe bei der Seelsorge, die Katechese, der Schulunterricht sowie auch der Dienst an Kranken. Entsprechend waren Mitglieder des Ordens auch bis 2014 im Wiener Altenwohnheim der Hartmannschwestern tätig. Derzeit absolvieren Josephsschwestern weiterführende Studien an der Universität Wien.
Gegründet wurde die Gemeinschaft 1938 von Bischof John Hefferman als apostolische Kongregation nach der Benediktsregel. Von den Schwestern erhoffte er sich Hilfe bei der Aufbauarbeit in der entstehenden Diözese Mombasa (Kenia). Die Schwestern leisteten von Anfang an wichtige Bildungs- und Kulturarbeit und teilten in Einfachheit das Leben mit den Menschen. Benannt wurden die Gemeinschaft nach dem Ortspatron, dem heiligen Josef.
Heute (Stand 2015) gehören zur Gemeinschaft 240 Schwestern mit Profess, 12 Novizinnen, 9 Postulantinnen und 7 Kandidatinnen. Sie führen Schulen, Krankenhäuser und Sozialprojekte. Besondere Aufmerksamkeit widmen sie Frauen, Waisenkindern und AIDS-Kranken. Das Generalat der Josephsschwestern befindet sich in Mombasa. Außer den Häusern in Kenia und Tansania gibt es Ordensniederlassungen in den USA, in Italien und Österreich.
Josephsschwestern von Mombasa
Stock im Weg 1a
A-1130 Wien
www.ssjmombasa.org
Die Kapuziner verbindet karitatives Engagement und Seelsorge mit einem klösterlichen Eremitenleben. Der Name des Bettelordens leitet sich von der Kapuze des braunen Franziskanerhabits ab, weiters galt auch lange Zeit der Bart als wichtiges Erkennungszeichen sowie die Bezeichnung "Bruder" für jedes Mitglied, unabhängig davon ob es sich um geweihte Priester oder „Laienbrüder“ handelt. In der Geschichte waren die Kapuziner als Krankenpfleger in Pestepidemien, Einsiedler, Prediger, Bettelbrüder, Diplomaten, Beichtväter und Missionare bekannt. Heute sind viele Mitglieder in der Pfarrseelsorge tätig.
Kapuziner leben als "betende und arbeitende" Brüdergemeinschaften in Klöstern, die jeweils von einem "Guardian" geleitet werden. In Österreich und Südtirol gibt es 20 Niederlassungen, denen insgesamt 120 Kapuzinerbrüder angehören. Zusammengeschlossen sind diese Klöster seit 2011 in der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol mit Sitz in Innsbruck. Daneben wirken hierzulande auch Kapuziner der Provinz Krakau, so wie auch Kapuziner aus Österreich in der Mission in Madagaskar und Chile tätig sind.
Gemeinsam mit den Franziskanern und den Minoriten bilden die Kapuziner den sogenannten "Ersten Orden des heiligen Franziskus" - und bemühen sich ebenso wie diese, die Ideale des Franz von Assisi (1181-1226) einer Nachahmung des Evangeliums durch einen bescheidenen Lebensstil sowie Nähe und Solidarität mit Armen und Ausgegrenzten zu leben. Ihr Ursprung ist eng mit den Franziskanern verbunden, aus dem sie sich 1528 in Italien als Reformbewegung abspalteten.
Nach Österreich kamen die Kapuziner 1593, als das Kloster in Innsbruck gegründet wurde. Sieben Jahre später folgte das erste Kloster in Wien durch Ernst Freiherr von Mollard, das jedoch 1784 durch Joseph II. wieder aufgehoben wurde und seither von den Mechitaristen bewohnt wird. Weiterhin Bestand hat in der Bundeshauptstadt das 1622 gegründete Kloster am Neuen Markt, das bis heute die Gruft der Habsburger - die sogannte "Kapuzinergruft" - beherbergt. Bedeutende Kapuziner Österreichs waren u.a. der heilige Märtyrer Fidelis von Sigmaringen (1578–1622), der päpstliche Legat bei der Wiener Türkenbelagerung Markus von Aviano (1631–1699) sowie der in Hall und Wattens lebende selige Mysiker Thomas von Olera (1563–1631).
Weltweit gehören heute 10.500 Brüder dem Orden an, ihre Hochblüte erlebten die Kapuziner jedoch Ende des 18. Jahrhunderts: Damals verzeichnete die Gemeinschaft 32.800 Mitglieder in 1.715 Klöstern.
Provinzialat der Kapuziner Österreich-Südtirol
Kaiserjägerstraße 6
A-6020 Innsbruck
Tel. +43-(0)512-584914-10
www.kapuziner.at
Die Kapuzinerinnen von der ewigen Anbetung habe ihren Sitz in der Kirche St. Maria Loreto in Salzburg. Seit dem 17. Jahrhundert beten die Ordensfrauen in der zur Salzburger Pfarre St. Andrä gehörenden Kirche und dem angeschlossenen Loretokloster, wo sie ein zurückgezogenes Leben führen und sich vor allem dem Gebet widmen. Ihren Lebensunterhalt erwerben sie sich durch Handarbeiten und Produkte aus dem eigenen Garten.
Die Klosterkirche gilt als Gnadenort und ist eng mit der Geschichte des hier beherbergten "Loretokindleins" und seiner Verehrung verbunden. Die geschnitzte Elfenbeinfigur des Jesuskindes, einst Geschenk einer Gräfin aus dem Adelsgeschlecht Oettingen, ist 1650 ein Pilgerziel, mit dem viele Gebetserhörungen und Krankenheilungen in Zusammenhang gebracht werden. Seit 1731 ist der neun Zentimeter großen Darstellung mit edelstein-beseztem Gewand ein eigener Altar gewidmet. Das Hauptfest des Gnadenkindleins gilt das Fest des heiligen Namens Jesu, das jährlich in der Zeit vom 1. bis 8. Jänner in der Salzburger Loretokirche gefeiert wird.
Das Kloster wurde 1637 errichtet, durch eine Stiftung von Friedrich Edler von Grimming und eine Grundstücksschenkung durch Fürsterzbischof Paris Lodron an zehn Ordensschwestern, die im Dreißigjährigen Krieg vor den Schweden von Landshut nach Salzburg geflohen waren. Ihre Statuten wurde 1649 - ein Jahr vor Ankunft des "Loretokindleins" - bischöflich bestätigt.
1937 führte Erzbischof Sigismund Waitz die Ewige Anbetung ein. Seit 1944 wurde das Kloster von Fliegerbomben schwer getroffen und 1946 wieder aufgebaut. 2011 wurden die bis zuletzt gültigen Konstitutionen von 1940 durch neu erarbeitete abgelöst, die der damalige Erzbischof Alois Kothgasser am 4. Oktober approbierte.
Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung
Kirche St. Maria Loreto
Paris-Lodron-Straße 6
A-5020 Salzburg
Tel: +43 - (0)662 - 8711 63
Die Karmeliten sind eine weltweite Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche, die sich ein intensives Gebetsleben und die Erziehung und Hilfe zum geistlichen Leben auf die Fahnen geheftet haben. Die Karmeliten und Karmelitinnen führen in erster Linie ein intensives Gebetsleben, sind darüber hinaus aber auch in den unterschiedlichsten Bereichen der Seelsorge tätig. Schwerpunkt des Apostolats ist die Erziehung und Hilfe zum geistlichen Leben, etwa durch Exerzitien, Vorträge oder geistliche Begleitung.
Die Ursprünge der Gemeinschaft gehen auf eine Einsiedler-Gemeinschaft auf dem Berg Karmel im Heiligen Land im 12. Jahrhundert zurück. Die Rückeroberung des Heiligen Landes durch die Sarazenen ab 1238 machte eine Übersiedlung der Eremiten nach Europa notwendig. Im 15. Jahrhundert entstand zuerst in Deutschland der weibliche Zweig des Ordens, der sich bald nach Frankreich, Italien und Spanien ausbreitete.
Im 16. Jahrhundert erfuhr der Orden durch die beiden Heiligen Teresa von Avila (1515-1582) und Johannes vom Kreuz (1542-1591), eine entscheidende Reform, die neu auf ein kontemplatives Leben ausgerichtet war und aus der heraus ein neuer Zweig des alten Ordens, der Orden der Unbeschuhten Karmeliten (auch Teresianischer Karmel genannt) hervorging.
Heute gibt es über 4.000 Karmeliten in über 500 Niederlassungen in 82 Ländern, sowie 11.600 Karmelitinnen in 823 Klöstern in 89 Ländern. Der Teresianische Karmel ist eine weltweite Ordensfamilie in verschiedenen Zweigen (Brüder, Schwestern in der Klausur, Kongregationen von Schwestern und Brüdern, Säkularinstitute, Dritter Orden und Skapulierbruderschaft).
In der Österreichischen Provinz des Teresianischen Karmels gibt es elf Schwesternklöster in Bärnbach, Gmunden, Graz, Himmelau (St. Michael im Lavanttal), Innsbruck, Linz, Maria Jeutendorf, Mariazell, Mayerling (Alland), Rankweil, und Wien sowie vier Brüderklöster in Wien, Linz, Innsbruck und Graz, welche zur "Semiprovinz Österreich zum Hl. Leopold" zusammengeschlossen sind. Sitz des Provinzials, derzeit ist es P. Roberto Maria Pirastu, ist das Kloster in Wien-Döbling. Weiters gehören zum Teresianischen Karmel in Österreich zwei karmelitanische Schwesternkongregationen: Die Marienschwestern vom Karmel und Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu.
Schon seit Jahrhunderten gab es auch immer wieder Laien, die sich mit den Ordensleuten sehr verbunden fühlten und im Geiste des Karmel leben wollten. Aus diesen Bruderschaften entstammt der Säkularorden, auch "Dritter Orden" genannt. Heute gibt es auf allen Kontinenten zahlreiche Laiengemeinschaften, "Ordo Carmelitarum Discalceatorum Saecularis" (OCDS) genannt, die auch der Spiritualität des Karmels in ihrem jeweiligen Lebensstand und Beruf dem Orden - und in der Regel auch mit einem konkreten Karmelkloster - verbunden sind. In Österreich gibt es derzeit vier Gemeinschaften des Säkularordens des Teresianischen Karmel: die OCDS-Gemeinde Wien, die OCDS-Gemeinde Linz, die OCDS-Gemeinde Graz und die OCDS-Gemeinde Maria Jeutendorf.
Kontakt Teresianischer Karmel in Österreich Provinzial Dr. P. Roberto Pirastu Karmelitenkloster Silbergasse 35 1190 Wien Telefon: +43 / 01 / 320 33 40Telefax: +43 / 01 / 320 33 40 / 33 E-Mail: provinzialat@karmel.at Internet: www.karmel.at |
Ordens-/Gedenktag
14. Dezember |
Die Gemeinschaft der "Kleinen Brüder Jesu" zählt gegenwärtig rund 220 Mitglieder. Es gibt Niederlassungen in 36 Ländern, in Afrika, Nord- und Südamerika, Asien und Europa. Etwa ein Viertel der Mitglieder sind Priester. Kirchenrechtlich zählen die "Kleinen Brüder Jesu" zu den kontemplativen Ordensgemeinschaften. Sie sind seit 1968 eine Kongregation "päpstlichen Rechts". Im deutschsprachigen Raum leben "Kleine Brüder Jesu" in Hamburg, Duisburg, Nürnberg, Zürich, St. Pölten und Wien, wie auf der Website www.charlesdefoucauld.de zu lesen ist. Die "Kleinen Brüder" in Österreich gehören ebenso wie jene in England, Belgien, Deutschland und der Schweiz der "Region Europa Nord" an.
Die "Kleinen Brüder Jesu" leiten ihre spirituelle Herkunft von Charles de Foucauld (1858-1916) ab. Foucauld lernte bei einer "Erkundungsreise durch Marokko" 1883/84 fromme Muslime kennen, die ihn nachhaltig beeindrucken und schließlich auch zum christlichen Glauben zurückführen. Es folgten Stationen als Trappistenmönch in Syrienund Palästina, bevor er 1901 in die Sahara nach Algerien ging und als Einsiedler lebte. Getrieben vom Ruf, zu den Ärmsten der Armen zu gehen, übersiedelt er 1905 zu den Tuareg in den Hoggar. Am Abend des 1. Dezember 1916 wurde Foucauld, der sich inzwischen "Kleiner Bruder Karl von Jesus" nannte, im Zuge eines Überfalls erschossen. Der Todestag ist gleichzeitig sein Gedenktag. Foucauld wurde 2005 seliggesprochen.
Durch fünf französische Priester, darunter Rene Voillaume, wurde auf Grundlage der Ideen Foucaulds 1936 die Gemeinschaft der "Kleinen Brüder Jesu" gegründet. 1939 folgte durch Magdeleine Hutin die Gründung der Gemeinschaft der "Kleinen Schwestern Jesu". Heute gibt es zehn religiöse Orden und neun Gemeinschaften, die ihr spirituelles Leben auf Foucualds Charisma zurückführen.
Die "Kleinen Brüder Jesu" lebten in Mietswohnungen unter einfachen Verhältnissen und verdienten ihren Lebensunterhalt als Lohnarbeiter in Fabriken, auf dem Bau oder in der Landwirtschaft. Die Priester der Gemeinschaft unterscheiden sich von den anderen Mitgliedern weder durch einen besonderen Lebensstil oder Aufgabenbereich noch durch die Ausbildung oder ein größeres Maß an Autorität. Ihr speziell priesterlicher Dienst besteht darin, innerhalb der Gemeinschaft die Eucharistiefeier zu ermöglichen.
Kontakt
Br. Herbert Hartl, Verantwortlicher Telefon: +43 / 1 / 547 16 74 |
Ordens-/Gedenktag
1. Dezember |
Die "Kleine Franziskanische Familie" ist ein Säkularinstitut, das 1929 in Italien gegründet wurde. Die Familie versteht sich als "klein im franziskanischen Geist", ist in 11 Ländern verbreitet und hat rund 900 Mitglieder. In Österreich sind die rund zehn Mitglieder in der Erzdiözese Wien sowie in der Diözese Linz und in der Erzdiözese Salzburg tätig. Die Zentrale des Instituts befindet sich in Braunau. Die Mitglieder der "Kleinen Franziskanischen Familie" bemühen sich vor allem um das Gebet zur Förderung der Priester- und Ordensberufungen. Darüber hinaus sind die Institutsmitglieder auch in Pfarren tätig und sorgen sich vor allem um Randgruppen.
Die Italienerin Vincenza Stroppa wurde in den 1920er-Jahren in Brescia vom Franziskanerpater Ireneo Mazzotti ermutigt, sich in einer persönlichen Weihe an Gott einem Leben in franziskanischer Spiritualität inmitten der Welt zu widmen. Bald schlossen sich Stroppa weitere Frauen an, sodass es am 26. Dezember 1929 zur Gründung eines geistlichen Instituts kam.
Im Jahr 1975 wurde die "Kleine Franziskanische Familie" schließlich als Säkularinstitut anerkannt und ihre Konstitutionen bestätigt. 1982 erfolgte schließlich auch die Anerkennung als Säkularinstitut pästlichen Rechts.
Kontakt Kleine Franziskanische Familie Talstraße 4a/16 |
Ordens-/Gedenktag
26. Dezember |
Rund 1.300 "Kleine Schwestern Jesus" gibt es heute in mehr als 60 Ländern weltweit. Die erste österreichische Gemeinschaft wurde 1954 in Wiener Neustadt gegründet, 1964 entstand eine Niederlassung in Linz, 2005 eine in Wien. Derzeit gibt es in Österreich "Kleine Schwestern" in Wien, in Klagenfurt, Linz und Regelsbrunn (Niederösterreich). Die Schwestern in Österreich bilden seit 2011 gemeinsam mit den Schwestern in Deutschland die Region "Deutschland-Österreich".
Die "Kleinen Schwestern Jesu" leiten ihre spirituelle Herkunft von Charles de Foucauld (1858-1916) ab. Foucauld lernte bei einer "Erkundungsreise durch Marokko" 1883/84 fromme Muslime kennen, die ihn nachhaltig beeindrucken und schließlich auch zum christlichen Glauben zurückführen. Es folgten Stationen als Trappistenmönch in Syrienund Palästina, bevor er 1901 in die Sahara nach Algerien ging und als Einsiedler lebte. Getrieben vom Ruf, zu den Ärmsten der Armen zu gehen, übersiedelt er 1905 zu den Tuareg in den Hoggar. Am Abend des 1. Dezember 1916 wurde Foucauld, der sich inzwischen "Kleiner Bruder Karl von Jesus" nannte, im Zuge eines Überfalls erschossen. Der Todestag ist gleichzeitig sein Gedenktag. Foucauld wurde 2005 seliggesprochen.
Durch fünf französische Priester, darunter Rene Voillaume, wurde auf Grundlage der Ideen Foucaulds 1936 die Gemeinschaft der "Kleinen Brüder Jesu" gegründet. 1939 folgte durch Magdeleine Hutin die Gründung der Gemeinschaft der "Kleinen Schwestern Jesu". Heute gibt es zehn religiöse Orden und neun Gemeinschaften, die ihr spirituelles Leben auf Foucualds Charisma zurückführen.
Die "Kleinen Schwestern Jesu" leben in kleinen Gemeinschaften in einfachen Mietwohnungen, meist zu dritt oder viert.
Kontakt
Antonsplatz 22/17c Tel.: 01/3197850 |
Ordens-/Gedenktag
1. Dezember |
Als eines der ältesten Klöster Österreich erhebt sich das Benediktinerstift Kremsmünster über dem Tal der Krems. Es ist jener Ort, an dem Bayernherzog Tassilo III. 777 der Legende nach seinen Sohn Günther bei einer Eberjagd verloren und daraufhin den Grundstein des Kloster legte. Seither lebten und leben, mit Ausnahme einer vierjährigen Unterbrechung während des zweiten Weltkriegs Benediktinermönche in dem Kloster. Heute zählt der Konvent 51 Mönche, die 26 Pfarren betreuen. Der Stiftertag fällt auf den 11. Dezember.
Das gesamte Mittelalter hindurch galt Kremsmünster als Hort wirtschaftlicher Prosperität und der Wissensbewahrung- und vermittlung. Besonders die Schreibschulen und die bedeutende Bibliothek machten das Stift über seine Klostermauern hinaus bekannt. In der frühen Neuzeit wirkten zahlreiche Mönche als Professoren an der Benediktineruniversität in Salzburg. 1549 machte Abt Gregor Lechner die Kremsmünsterer Klosterschule für die Öffentlichkeit zugänglich. Heute werden im Stiftsgymnasium rund 340 Schüler von 43 Lehrkräften in 16 Klassen unterrichtet.
Die heutige Gestalt des Stiftes ist vor allem von den großen Architekturschöpfungen des 17. und 18. Jahrhunderts dominiert. In der Barockzeit erfolgte neben der Erneuerung der Stiftskirche und dem Neubau des Klosters durch Carlo Antonio Carlone und Jakob Prandtauer unter Abt Alexander Fixlmillner III. auch der Bau einer Sternwarte. Die als Turm angelegte Warte diente als klösterliche Forschungsstätte für Naturwissenschaften und als Universalmuseum. Heute umfasst das Museum der Sternwarte umfangreiche naturhistorische und physikalisch-astronomische Sammlungen. Als wichtigster Teil des Observatoriums wird seit 1762 eine Klimastation betrieben. Daneben verfügt die Warte über eine eigene Fachbibliothek und ihr eigenes Archiv.
Auf historisch gesichertem Boden stehen die Angaben über das Stift seit der Wiederrichtung nach den Ungarnstürmen im zehnten Jahrhundert durch Heinrich II. Seit seiner Zeit bestehen die Archive des Stiftes ohne historischen Bruch bis heute. Im 13. Jahrhundert schrieb Bernardus Noricus die Geschichte des Klosters erstmals nieder. In dieselbe Zeit fällt auch der Neubau der Stiftskirche. Im 15. Jahrhundert dürfte die Klosteranlage ihre heutige Ausdehnung erreicht haben. Es folgten Um- und Neubauten, die nach der Reformation und der Abwehr der Türkengefahr entstanden.
1941 hob die nationalsozialistische Herrschaft das Kloster auf, das klösterliche Leben gelangte aber auch während dieser vier Jahre nicht zum Erliegen. Nach Ende des zweiten Weltkriegs kehrten Abt Ignaz Schachermair und seine Mitbrüder wieder ins Kloster zurück. 1964 wurde Albert II. Bruckmayr zum Abt geweiht. In seine Amtszeit fallen umfangreiche Renovierungsarbeiten und Feierlichkeiten zum 1200-Jahr-Jubiläum des Stiftes. Zu seinem Nachfolger wurde Oddo Bergmair bestimmt, der das Kloster bis 2007 leitetet. Seit 2. März 2007 leitet Ambros Ebhart das Kloster.
Kontakt Abt KR Mag. Ambros Ebhart OSB Adresse: 4550 Kremsmünster Telefon: +43 / 7583 / 5275 Telefax: +43 / 7583 / 5275 / 18 E-Mail: abtei@stift-kremsmuenster.atInternet: www.stift-kremsmuenster.at |
Ordens-/Gedenktag
11. Dezember |