Menschen machen Fehler. Viele davon lassen sich leicht wieder gut machen, bei anderen machen wir die Erfahrung, dass sie die Beziehung zu anderen Menschen und zu Gott (zer)stören. Das kann soweit gehen, dass Verzeihung und Versöhnung unmöglich erscheint und Menschen an ihrer Tat oder ihrem Versäumnis leiden bzw. zu Verzweifeln drohen. Doch die katholische Kirche ist davon überzeugt, dass Gottes Liebe größer ist als unser Versagen.
Im Sakrament der Beichte spricht der Priester dem schuldig gewordenen Menschen die Verzeihung von Gott zu und macht sie/ihn frei, sich mit Gott und seinen Mitmenschen zu versöhnen. Das Gespräch mit dem Priester kann hilfreich sein, die eigenen Fehler ins Wort zu bringen und gemeinsam mit dem Gegenüber nach alternativen Handlungsmöglichkeiten zu suchen. Deshalb kann es auch lohnend sein, regelmäßig zu ein und demselben Beichtvater zur Beichte und Aussprache zu gehen. Eine weitere Möglichkeit, die nicht unbedingt mit dem Sakrament der Beichte verbunden sein muss, ist die Aussprache und geistliche Begleitung durch eine/n geistlichen BegleiterIn.
Ich suche eine/n geistliche/n BegleiterIn
Leben und Glauben geschieht in Gemeinschaft. Es kann Menschen hilfreich sein, Fragen und Herausforderungen entlang des Lebens- und Glaubensweges mit einem/r anderen ChristIn regelmäßig oder über einen bestimmten Zeitraum zu teilen. Geistliche Begleitung hilft, in der persönlichen Beziehung zu Gott zu wachsen und bietet Unterstützung auf dem Lebensweg. Alle Themen und Fragen, die damit zusammenhängen, können dabei zur Sprache kommen. Geistliche Begleitung ist nicht gleichzusetzen mit Glaubensunterweisung, Therapie und Supervision sowie nicht unbedingt ident mit dem Empfang des Sakraments der Beichte.
Welche Sünden muss ich beichten?
Alle Sünden, die einen belasten, dürfen bei der Beichte angesprochen werden. Eine Pflicht zur Beichte gibt es nach katholischer Ordnung aber nur für schwere Sünden. In der traditionellen katholischen Morallehre gilt eine Sünde (nur) dann als schwer, wenn sie
1. in einer wichtigen Sache gegen den Willen Gottes verstößt
2. bei klarer Erkenntnis erfolgt (der Täter weiß um die Schwere der Sünde)
3. mit voller Zustimmung geschieht.
Eine solche Sünde verletzt nicht nur die Liebe zu Gott in unserem Herzen, sondern zerstört sie. Darum wird sie auch "Todsünde" genannt. Katholische Gläubige, die sich einer solchen Sünde bewusst sind, sollen auf die heilige Kommunion verzichten, bis sie im Sakrament der Buße von dieser Schuld "losgesprochen" worden sind.
Die Beichte als Sakrament findet ihre Grundlegung im Neuen Testament:
"Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert." (Joh 20,21-23)
Da Sünde immer gegen Mitmenschen, Geschöpfe oder sich selbst verstößt, ist Beichte niemals nur Privatsache, denn durch Gottes Liebe zu all seinen Geschöpfen, sündigt der Mensch gleichsam gegen Gott selbst. Darum hat Vergebung und Versöhnung auch immer primär mit Gott zu tun, da der Mensch dies allein nicht bewerkstelligen kann. Es liegt zwar in der Verantwortung des Menschen immer nach Wiedergutmachung zu streben, aber allein Gott kann auch jenes heilen, was außerhalb der Verfügungsgewalt des Menschen steht. Gott ist es, der alles zum Guten wenden kann, selbst das Böse. Genau das ist es, was wir im Sakrament der Buße feiern.
Was wir Menschen mit Gottes Hilfe tun können, lässt sich in fünf "b" zusammenfassen:
Grundsätzlich ist jede/r KatholikIn dazu verpflichtet einmal jährlich seine/ihre schweren Sünden zu beichten (Can. 989 CIC). Entschließt man sich zur Beichte zu gehen, so betritt man den Beichtstuhl oder das Beichtzimmer und kann dann nach einem Segen des Priesters seine Sünden bekennen. Im Anschluss an das Bekenntnis gibt der Priester dem Pönitenten eine Aufgabe ("Buße"). Dies kann eine gute Tat sein oder aber auch ein Gebet. In akuten Notsituationen kann auch eine gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit allgemeinem Bekenntnis und Generalabsolution erfolgen. Allerdings sollte ein Einzelbekenntnis – sofern möglich – so schnell als möglich nachgeholt werden.
Weihesakrament
Gott beruft Menschen, sich ganz in Seine Nachfolge zu stellen und das Amt des Priesters für die Gemeinschaft der ChristInnen zu übernehmen. Durch ihre Weihe werden diese Menschen zu Zeichen der Nähe Gottes für eine Welt, in der Gott oft fern scheint. Das Weihesakrament hat seinen Ursprung in der Berufung der zwölf Apostel durch Jesus selbst:
Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten. (Mk, 3,14)
Doch auch nach Jesus ist in einigen Schriften der Bibel bezeugt, dass auch die Apostel bewährte Christen durch Gebet und Handauflegung mit der Aufgabe der Gemeindeleitung und des diakonalen Dienstes betraut haben:
In jeder Gemeine bestellten sie durch Handauflegung Älteste und empfahlen sie mit Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie nun glaubten. (Apg 14,23)
In der heutigen Ordnung umfasst das Sakrament drei selbstständige Weihestufen: das Episcopat (die Bischofsweihe), das Presbyterat (die Priesterweihe) und das Diakonat (die Diakonatsweihe). Das Weihesakrament ist ein unverlierbares Zeichen.
Das äußerliche Zeichen der Weihe ist die Handauflegung des Bischofs, während er das feierliche Weihegebet spricht. Damit erbittet er den Heiligen Geist für den Weihekandidaten.
Warum können nur Männer geweiht werden?
"Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann." - So heißt es im "Codex Iuris Canonici" (Canon 1024). Die Weihe an einer Frau wäre somit nicht nur unerlaubt, sondern auch ungültig. Dafür gibt es mehrere Gründe: der primäre Grund ist, dass Jesus selbst dieses Sakrament eingesetzt hat und er hat lediglich Männer zu Aposteln bestimmt. Die Kirche weiß sich daran gebunden. Sie versteht sich als Dienerin der durch Christus empfangenen Wahrheit und fühlt sich somit verpflichtet jenes unverfälscht und ungekürzt zu bewahren, was er vorgegeben hat.
Ein weiterer Grund liegt in der beharrlichen Lehre der Kirche, die schon immer daran festgehalten hat, dass nur die Zulassung von Männern zum Priesteramt in Übereinstimmung mit Gottes Plan für seine Kirche steht.
Wenn Sie sich zu einem geweihten Leben berufen fühlen oder sich für diesen Weg interessieren, wenden Sie sich an Ihren Pfarrer oder eine/n SeelsorgerIn Ihres Vertrauen für ein erstes Gespräch Kontakt aufnehmen.
Firmung
Firmung – abgeleitet vom lateinischen Begriff confirmatio – bedeutet Stärkung bzw. Bekräftigung und ist eines der sieben Sakramente in der katholischen Kirche. Mit dem Empfang des Sakraments der Firmung ist – nach den Sakramenten der Taufe und der Eucharistie – die Initiation vollständig: der Mensch ist ganz in die Gemeinschaft mit Jesus Christus in der katholischen Kirche aufgenommen. Für viele Menschen, die bereits als Kleinkind getauft wurden und im Volksschulalter die Erstkummunion gefeiert habe, ist die Firmung die erste reife, persönliche Entscheidung für ein christliches Leben. Deshalb spricht man beim Sakrament der Firmung auch vom "Erwachsenwerden im Glauben".
In den orthodoxen Kirchen wird die Firmung unmittelbar nach der Taufe, also noch vor der Eucharistie, gespendet. Die Firmung direkt nach der Taufe ist in der katholischen Kirche lediglich bei erwachsenen Täuflingen üblich nach dem Vorbild der Urkirche, in der die Erwachsenentaufe zum Usus gehörte. Gläubige, die als Säuglinge getauft wurden, empfangen die Firmung bei "Erreichen des Vernunftgebrauchs". Sie wird durch einen Bischof als Nachfolger der Apostel, der den Heiligen Geist herabruft, gespendet. Das Vorbild für die Feier der Firmung findet sich im Neuen Testament:
Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten für sie, sie möchten den Heiligen Geist empfangen. Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, des Herrn, getauft. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. (Apg 8,14-17)
In Österreich können Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr das Sakrament der Firmung empfangen. Die Dauer der Vorbereitungszeit ist von Pfarre zu Pfarre verschieden und beginnt meist im Herbst. Die Firmung wird in der Regel zwischen Ostern und Pfingsten des darauffolgenden Jahres gespendet. Bitte nehmen Sie rechtzeitig Kontakt zur Pfarrkanzlei Ihrer Heimatpfarre auf, um die konkrete Vorgehensweise vor Ort zu erfragen und sich anzumelden.
Erwachsene, die sich firmen lassen wollen, wenden sich bitte an einen katholischen Seelsorger. In der Regel wird das der Pfarrer ihrer Heimatgemeinde sein, es können aber auch ein Diakon oder andere pastorale MitarbeiterInnen Ihres Vertrauens sein. Die SeelsorgerInnen werden Sie auf Ihrem Weg der Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung begleiten bzw. Sie an eine Vorbereitungsgruppe verweisen.
Die Feier
Üblicherweise wird die Firmung von einem Bischof – als Nachfolger der Apostel – gespendet. Wo dies nicht möglich ist, kann die Firmung auch von einem Priester gespendet werden, allerdings bedarf es hierzu einer gesonderten Beauftragung durch den Diözesanbischof. In den Ostkirchen ist durch die Kopplung von Taufe und Firmung jeder Priester bevollmächtigt das Sakrament der Firmung zu spenden.
Die Firmung selbst wird in Regel im Rahmen einer Heiligen Messe gespendet. Nach einem Eröffnungsgeben und der Erneuerungen des Taufversprechens, breitet der Bischof – oder sein Vertreter – die Hände über die Firmlinge aus und betet für die Herabkunft des Heiligen Geistes und die Vermittlung der Gaben des Heiligen Geistes. Danach legt er jedem Firmling einzeln die rechte Hand auf und zeichnet mit Chrisam, einem geweihten Salböl, ein Kreuz auf dessen/deren Stirn. Dazu spricht er: "N., sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist." Während der Firmung steht der/der Firmpate/in hinter dem Firmling und legt ihm/ihr die rechte Hand auf die Schulter als Zeichen der Begleitung und des Beistandes im Übergang zum vollen Christsein.
Sie möchten Tauf- bzw. Firmpate/in werden?
Glaube ist eine konkrete Erfahrung der Gemeinschaft mit Gott und den Menschen. Damit ein Mensch seinen persönlichen Glauben leben und wichtige Grundlagen dafür erlernen kann, braucht er/sie Vorbilder und WeggefährtInnen. Diese Rolle übernehmen Sie mit der Aufgabe als Tauf- bzw. FirmpatIn: Sie werden Ihrem Patenkind zum Vorbild im Glauben und zu einer/m WeggefährtIn in den konkreten Situationen des Lebens.
Um das Patenamt übernehmen zu können, ist es notwendig, dass Sie selbst aus dem Glauben an Jesus Christus leben und in der Gemeinschaft der Kirche stehen:
Voraussetzungen sind, dass Sie das 16. Lebensjahr vollendet haben, selbst katholisch sind und voll in die Gemeinschaft der Kirche eingegliedert, das heißt getauft, gefirmt und falls verheiratet auch kirchlich verheiratet sind. Sie sollen aktiv an der Entwicklung des Glaubenslebens des Ihnen anvertrauten Menschen mitwirken und können daher nicht aus der Kirche ausgetreten (oder ausgeschlossen) sein. Wo es möglich ist, erscheint es außerdem sinnvoll, dass der/die TaufpatIn ebenfalls die Rolle der/des FirmpatIn übernimmt.
Ehe
Im Sakrament der Ehe schließen zwei Liebende durch ausdrücklichen Konsens einen lebenslangen Bund, der die gegenseitige Stütze, gegenseitige Vervollkommnung und die Zeugung und Erziehung von Nachkommen zum Ziel hat. Anders als in der katholischen Kirche, hat die Ehe in der evangelischen Kirche keinen sakramentalen Charakter.
Unentbehrliche Elemente für das Ehe-Sakrament
l Mann und Frau sagen aus eigener Entscheidung und freiem Willen ihr JA zueinander.
l Beide sind fest entschlossen, treu zu sein, "bis der Tod uns scheidet".
l Beide sind grundsätzlich für Kinder offen.
Entscheiden sich einer oder beide Ehepartner bewusst gegen eines oder mehrere dieser Charakteristika, ist die Ehe nicht sakramentfähig.
Um eine katholische Ehe schließen zu können, muss grundsätzlich wenigstens einer der Ehepartner römisch-katholisch sein. Darüber hinaus darf keiner der beiden zuvor eine gültige Ehe eingegangen sein.
Falls Sie sich dazu entschließen, katholisch zu heiraten, sollten Sie rechtzeitig mit dem Pfarrer ihrer Wohngemeinde Kontakt aufnehmen, um die nötigen Vorbereitungen treffen zu können. Weiters sollten Sie bedenken, dass hierzu auch ein sogenannter "Ehevorbereitungskurs" zählt.
Die Trauung Durch den Empfang des Bußsakraments werden die Eheleute auf die Trauung vorbereitet. Obgleich es die Ehepartner sind, die sich das Ehesakrament gegenseitig spenden, hat die Kirche zur Gültigkeit festgelegt, dass es – abgesehen von Notsituationen – eines Priesters oder Diakons bedarf, der die Ehe schließt, da eine Sakramentenspendung grundsätzlich immer ein Handeln der gesamten Kirche ist und nie etwas rein Privates darstellt.
Das Eheversprechen
"N., vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meinen Mann/meine Frau.
ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen,
in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet.
Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.
Trage diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue.
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Wir möchten kirchlich heiraten
Sie möchten einander das Sakrament der Ehe spenden, um Ihren gemeinsamen Weg vor Gott zu gehen und Ihre Liebe Gottes Treue anzuvertrauen.
Zur Spendung des Sakramentes der Ehe benötigen Sie einen Traupriester, der der Feier vorsteht, sowie zwei Trauzeugen. Erster Ansprechpartner ist der Pfarrer der Heimatgemeinde der Braut. In der Regel soll die Trauung in dieser Pfarre stattfinden.
Sollten Sie in einer anderen Pfarre oder Kirche heiraten wollen, muss der Pfarrer der Heimatgemeinde der Braut eine sogenannte Überweisung ausstellen. Sollten sie einen anderen Traupriester wünschen, muss wiederum der Pfarrer der Braut eine Bevollmächtigung für den gewünschten Priester ausstellen.
Konkret: Die Anmeldung zur kirchlichen Trauung sollte möglichst frühzeitig geschehen. Nehmen sie mindestens drei Monate vor dem geplanten Termin Kontakt mit der Pfarre der Braut auf und bringen Sie jedenfalls folgende Dokumente zur Anmeldung mit:
Taufschein der Brautleute (wird von der Pfarre ausgestellt, in der man getauft wurde)
Geburtsurkunde der Brautleute
Meldezettel
Lichtbildausweis (oder Staatsbürgerschaftsnachweis) der Brautleute.
Um wichtigen Fragen nach dem gemeinsamen Lebensweg und dem Stellenwert des gemeinsamen Glaubens Raum zu geben, müssen Paare vor der Eheschließung in der katholische Kirche ein Ehevorbereitungsseminar besuchen. In Ihrer Pfarre bzw. auf Websiten von Bildungshäusern finden Sie konkrete Angebote.
Die Firmung ist im Übrigen keine notwendige Vorraussetzung, um kirchlich heiraten zu können. Da sie aber die Aufnahme in die katholische Kirche - nach der Taufe und der Eurcharistie - vervollständigt, kann es eine lohnende Entscheidung sein, vor der Eheschließung das Sakrament der Firmung zu empfangen: Für jene, die bereits als Kleinkind getauft wurden und im Volksschulalter die Erstkommunion gefeiert haben, ist die Firmung eine (erste) reife, persönliche Entscheidung für ein Leben als ChristIn.
Eucharistie
Die Eucharistie - abgeleitet vom griechischen εὐχαριστέω eucharistéo "Danksagung" - ist das Kernstück des christlichen Glaubens und vergegenwärtigt die Lebenshingabe Jesu am Kreuz und seine Auferstehung. Ihr Ursprung liegt im Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern:
Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. (Mk 14,17-25)
Versammeln sich katholische Christen und Christinnen zur Heiligen Messe, ist Jesus als Gastgeber in ihrer Mitte zugegen, deshalb ist die Eucharistiefeier gleichsam "Herrenmahl": die Gläubigen sind Gäste am Tisch Jesu. Neben der gottesdienstlichen Feier als Ganzer bezeichnet "Eucharistie(feier)" auch speziell den zweiten Hauptteil der Messe. Als "Eucharistie" werden auch die geweihten Gaben - Brot und Wein - Leib und Blut Christi - bezeichnet, die wir bei der Kommunion empfangen.
Aufbau der Messe
Die Messe hat vier Hauptteile:
Eröffnung
Wortgottesdienst
Eucharistiefeier
Entlassung (Sendung)
In der Feier der "Erstkommunion" empfangen Gläubige erstmals Leib und Blut Jesu Christi in den Gestalten von Brot und Wein. Sie dienen als Zeichen der Liebe und Zuwendung Gottes zum Menschen. Kommunion kommt vom lateinischen communio (Gemeinschaft) und meint Gemeinschaft in Christus und durch Christus mit Gott und den Mitmenschen.
Die Heilige Messe ist Gemeinschaftsfeier, deshalb sind alle Gläubigen berufen, an der ihr teilzunehmen und bestimmte Teile zu gestalten oder einzelne Aufgaben und Ämter auszuführen (LektorIn, KantorIn, usw.), jedoch ist die Eucharistie immer Geschenk des Herrn und bedarf eines geweihten Amtsträgers, der ihre Leitung übernimmt und Repräsentant Jesu Christi ist. Das gemeinsame Feiern der Eucharistie, das Beten und Singen, der Friedensgruß und das Mahlhalten bauen die versammelte Gemeinde auf als einen Leib. In diesen Leib sind wir seit der Taufe eingegliedert.
Erstkommunion
Bei der Feier der Erstkommunion empfangen Getaufte zum ersten Mal den Leib und das Blut Christi in den Gestalten von Brot und Wein. Für Kinder ist es lediglich der Empfang des Leibes Christi in Gestalt von Brot. Die Feier der Erstkommunion ist ein wichtiges Ereignis im Leben eines Kindes, aber auch jenem der Angehörigen und der ganzen Kirchengemeinde. Jährlich empfangen in Österreich über 50.000 Kinder die Erstkommunion (Stand 2012: 52.968). Vorbereitet werden die Kinder auf die Feier der Erstkommunion durch sogenannte Tischeltern, ReligionslehrerInnen, den Eltern und etlichen anderen HelferInnen.
Taufe
Seit dem 5. und 6. Jahrhundert ist die Säuglingstaufe die vorherrschende Tradition im Christentum, sie markiert somit den Anfang des christlichen Lebens und gehört – wie auch Erstkommunion und Firmung – zu den Eingliederungssakramenten. Bei der Taufe erhält der Täufling die unverlierbare Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche.
Das Wort „Taufe“ kommt vom Eintauchen – „getauft im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Gespendet wird die Taufe durch Eintauchen in Wasser oder durch Übergießen mit Wasser. Der Taufe selbst geht ein Taufgespräch mit dem zuständigen Pfarrer voraus. In diesem Gespräch informiert der Pfarrer über die Bedeutung und Voraussetzungen für die Taufe. Idealerweise sind die Taufpaten bei diesem Gespräch anwesend. Beim Taufgespräch wird darüber hinaus der Ablauf der Taufe besprochen. Die Anmeldung zur Taufe geschieht für gewöhnlich in der Wohnpfarre.
Diözesen & Pfarren
In den meisten Pfarren wird geraten ca. 4-6 Wochen vor dem geplanten Termin mit der Pfarre Kontakt aufzunehmen. Um die genauen Anforderungen zu erfahren wenden sie sich direkt an die Pfarre.
Allgemein bedarf es folgender Dokumente bei der Anmeldung zur Taufe:
Geburtsurkunde des Täuflings
Meldezettel des Täuflings
Taufschein der Eltern
Heiratsurkunde und Trauungsschein der Eltern (falls verheiratet)
Wenn die Taufe nicht in der Wohnpfarre (Wohnsitz des Täuflings) vorgenommen wird, ist eine schriftliche Einverständniserklärung von der Wohnpfarre einzuholen.
Wer kann Pate, Patin sein?
Wer das Patenamt übernimmt,
muss getauft und gefirmt sein und die Eucharistie empfangen haben
darf nicht aus der katholischen Kirche ausgetreten sein
soll das 16. Lebensjahr vollendet haben
soll ein Leben führen, das dem Glauben entspricht, und die christlichen Erziehung des Patenkindes unterstützen.
Angehörige einer orthodoxen Kirche dürfen das Patenamt übernehmen - zusammen mit einem/einer katholischen Paten/Patin. Angehörige einer evangelischen Gemeinschaft dürfen Taufzeugen sein - zusammen mit einem/einer katholischen Paten/Patin. Wenn zwei Personen das Patenamt übernehmen, dann sollten es eine Patin und ein Pate sein.
Ablauf der Taufe
Empfang der Eltern und des Täuflings - vor der Kirche Der Priester / Diakon empfängt die Eltern mit dem Kind und die Paten und begrüßt sie im Namen der Kirchengemeinde – gewöhnlich beim Eingang der Kirche. Die Eltern stellen ihr Kind mit Namen vor und bitten um die Taufe. Sie erklären sich bereit, das Kind im Glauben und Lieben zu begleiten. Das Kind wird von den Eltern in die Kirche getragen. Gemeinsam ziehen alle in die Kirche ein. Das Kind wird durch die Taufe Teil der Gemeinschaft der Getauften. Die gesamte Tauffeier kann durch Lieder und gemeinsames Beten und Antworten eine wahre Feier des Glaubens werden.
Wortgottesfeier Lesung aus der Bibel, dem Wort Gottes an uns: durch die Verkündigung und Auslegung von Gottes Wort soll der Glaube der Eltern und der Gemeinde gestärkt werden.
Kreuzzeichen als Segenszeichen für das Kind Der Priester / Diakon und die Eltern (und die Paten, Geschwister, Kinder, Gemeindemitglieder) bezeichnen das Kind mit dem Kreuzzeichen. Sie segnen das Kind.
Anrufung der Heiligen und Gebete Durch die Taufe wird das Kind in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen. Paulus nennt alle, die zu Gott gehören und von Gott so geheiligt sind, „Heilige“. Diese Gemeinschaft reicht über den Tod hinaus. Die Heiligen im Himmel, vor allem die Namenspatrone, werden angerufen; wir vertrauen auf ihre Fürbitten für den Täufling.
Spendung der Taufe
Taufwasserweihe Gott hat das Wasser geschaffen. Es ist Zeichen für Leben und Reinigung. Deshalb lobt die Gemeinde den Schöpfergott und ruft seinen Segen auf das Wasser herab. In der Taufe will Gott die Fülle des Lebens zusagen - ein Leben, das nicht mehr „totzukriegen“ ist. Dieses Leben Gottes, das ewige Leben ist stärker als Sünde und Tod.
Absage an das Böse und Bekenntnis des Glaubens Das Kleinkind kann noch keine Glaubensaussage und keine Entscheidung treffen. Die Eltern, die um die Taufe bitten, und die Paten bekennen ihren Glauben und übernehmen es, das Kind in diese Lebensweise einer Christin / eines Christen hineinzuführen. Daher erklären die Eltern, Paten und die anwesenden Gläubigen, dass sie dem Bösen widerstehen wollen („Ich / wir widersagen!“) und bekennen, dass sie ihr Leben auf den dreieinigen Gott bauen wollen („Ich / wir glaube/n!“ – Gebet des Glaubensbekenntnisses / Credo)
Spendung der Taufe Ursprünglich tauchten die Täuflinge in einem Wasserbecken dreimal unter. Heute gießt der Priester / Diakon dreimal Wasser über den Kopf.
Dazu spricht er das Taufwort:
N. (Vornamen), ICH TAUFE DICH
IM NAMEN DES VATERS (+),
UND
DES SOHNES (+)
UND
DES HEILIGEN GEISTES (+).
Getauft = eingetaucht: von Gott geliebt, als sein Kind angenommen, mit starkem, ewigen Leben beschenkt. Einem liebenden, treuen Gott im Leben anvertraut - für immer, unwiderruflich!
Salbung mit Chrisam Salben, um zu stärken, gesund zu erhalten. Früher wurde für wichtige Ämter „gesalbt“ wie Priester, Profeten, Könige. Auch Jesus war ein Gesalbter, griech.: Christos.
Das weiße Taufkleid Nach dem Untertauchen im Wasser wurde ein neues, weißes Kleid angelegt. Dieses soll ein Zeichen der Reinheit, des Lebens, der Unschuld und der Freude sein.
Die Taufkerze Wie in der Osterfeier eine Kerze entzündet wird, als Symbol für den auferstandenen Jesus Christus, so erhält jetzt der Täufling – beziehungsweise der Pate – eine Kerze überreicht. Nach Möglichkeit wird sie jeweils an der Osterkerze entzündet. Das Licht des Auferstandenen möge im Leben des Kindes leuchten.
Abschluss der Tauffeier Wenn die Taufspendung beim Taufbecken erfolgte, zieht die Taufgemeinde zum Altar. Hier werden die Neugetauften einmal in der Kraft der Taufe an der Feier der Eucharistie, am Herrenmahl teilnehmen. Gemeinsam beten alle – mit dem Kind und für das Kind – das Gebet des Jesu „Vater unser“. Zum Abschluss segnet der Priester / Diakon die Eltern und die Paten; gestärkt mit Gottes Segen sollen sie für das neugetaufte Kind zum Segen werden.
Mit dem Entschluss zur Taufe verpflichten sich die Eltern oder Erziehungsberechtigten sich zum katholischen Glauben zu bekennen und dem getauften Kind eine christliche Erziehung angedeihen zu lassen. Die Taufe ist nicht nur das erste Sakrament, das einem Kind gespendet wird, sondern gleichsam "Zugangstor" zu den übrigen Sakramenten der Kirche. Das Bekenntnis zum Glauben an den dreieinigen Gott und der Empfang der Taufe sind das Fundament, auf dem das persönliche christliche Leben und das Leben der Kirche als Gemeinschaft weiterbauen.
Im Falle eines erwachsenen Menschen erfolgt die Vorbereitung zum Christsein, die als "Katechumenat" bezeichnet wird, in Begleitung eines erfahrenen Seelsorgers und sollte möglichst zusammen mit anderen in einer Gruppe gegangen werden. In der Regel dauert die Vorbereitungszeit von Erwachsenen mehrere Monate bis ein Jahr. Dies deshalb, da ausreichend Raum für eine reifliche Entscheidung und einen persönlichen Wachstumsprozess sein soll. Nach mehreren Phasen des Katechumenats geschieht Ihre persönliche Initiation - die Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche durch die Sakramente der Taufe, der Eucharistie und der Firmung - für gewöhnlich in der Osternacht.
Sie möchten Tauf- bzw. Firmpate/in werden?
Glaube ist eine konkrete Erfahrung der Gemeinschaft mit Gott und den Menschen. Damit ein Mensch seinen persönlichen Glauben leben und wichtige Grundlagen dafür erlernen kann, braucht er/sie Vorbilder und WeggefährtInnen. Diese Rolle übernehmen Sie mit der Aufgabe als Tauf- bzw. FirmpatIn: Sie werden Ihrem Patenkind zum Vorbild im Glauben und zu einer/m WeggefährtIn in den konkreten Situationen des Lebens.
Um das Patenamt übernehmen zu können, ist es notwendig, dass Sie selbst aus dem Glauben an Jesus Christus leben und in der Gemeinschaft der Kirche stehen:
Voraussetzungen sind, dass Sie das 16. Lebensjahr vollendet haben, selbst katholisch sind und voll in die Gemeinschaft der Kirche eingegliedert, das heißt getauft, gefirmt und falls verheiratet auch kirchlich verheiratet sind. Sie sollen aktiv an der Entwicklung des Glaubenslebens des Ihnen anvertrauten Menschen mitwirken und können daher nicht aus der Kirche ausgetreten (oder ausgeschlossen) sein. Wo es möglich ist, erscheint es außerdem sinnvoll, dass der/die TaufpatIn ebenfalls die Rolle der/des FirmpatIn übernimmt.
Sakramente
Schenke man jemandem eine Rose, so sagt dies dem Beschenkten "Ich liebe Dich" oder "Ich wünsche Dir baldige Besserung", vielleicht auch einfach "Es ist schön, dass es Dich gibt". Die Rose drückt etwas aus: Liebe und Zuneigung, die sonst unsichtbar sind. Ihre Botschaft gilt.
Ähnlich ist es auch mit einem Sakrament: Es ist ein Zeichen, das etwas Unsichtbares sichtbar macht, etwas Unaussprechliches in Worte fasst, und etwas Unbegreifliches spürbar werden lässt. Sakramente bringen die Liebe und die Nähe Gottes zu uns Menschen zum Ausdruck. Unterschiedliche Riten und Symbole lassen uns sehen, hören und spüren, dass Gott wirklich da ist und in unserem Leben wirkt.
Es ist ein Zeichen, das etwas Unsichtbares sichtbar macht, etwas Unaussprechliches in Worte fasst, und etwas Unbegreifliches spürbar werden lässt.
Besonders in Zeiten, in denen etwas Neues beginnt, brauchen wir die Zusage, dass Gott mit uns ist. Auch dann, wenn es uns schlecht geht, sehnen wir uns nach einer Stärkung. So kennt die katholische Kirche sieben Sakramente, durch die Gott den Menschen an allen wichtigen Wende- und Entscheidungspunkten seines Lebens begleitet.
Am Anfang des Lebens wird das Neugeborene im Sakrament der » Taufe unter den besonderen Schutz Gottes gestellt. Der Mensch, der sich taufen lässt, wird Mitglied der Gemeinschaft der Gläubigen, der Kirche.
Im Sakrament der » Eucharistie empfängt der Heranwachsende Stärkung im Brot des Lebens. Die heilige Kommunion als Nahrung für Geist und Seele stärkt den Menschen durch den regelmäßigen Empfang sein Leben hindurch.
Am Übergang zum Erwachsenenalter wird der junge Mensch gefirmt. Im Sakrament der» Firmung werden ihm Weisheit, Mut und Glaubenskraft durch den Heiligen Geist zugesprochen.
Mit der Taufe, der Eucharistie und der Firmung wird ein Mensch vollumfänglich Mitglied der Kirche.
Im Sakrament der» Ehe verbinden sich zwei Liebende zu einer lebenslänglichen Partnerschaft, die offen ist für Nachwuchs. Gott ist der dritte im Bund, der Seinen Segen über der Liebe halten soll.
Im Sakrament der » Weihe erklärt sich ein Mann bereit, sein Leben ganz in den Dienst an Gott und den Menschen zu stellen. Die Weihe kennt drei Stufen: die des Diakons, die des Priesters und die des Bischofs.
Immer wieder machen wir Fehler, verstricken uns in Schuld und müssen umkehren. Vergebung kann uns nur von unserem Gegenüber her zugesagt werden. Im Sakrament der Versöhnung, der » Beichte, ermöglicht uns Gott einen neuen Anfang.
Das Sakrament der» Krankensalbung ist ein Zeichen der Heilung und Stärkung in der Situation von Krankheit und Schwäche. Dem Menschen wird Kraft geschenkt: für den Weg der Genesung oder für den Weg durch den Tod.
Die Gemeinschaft der Gläubigen, die Kirche, wird auch Grundsakrament genannt – trotz vieler menschlicher Schwächen bleibt durch sie Christus greifbar in der Welt.
Am Beginn des Lebens, während des Heranwachsens und am Übergang zum Erwachsenenalter, in den großen Lebensentscheidungen und in der Gebrechlichkeit des Lebens, selbst dann, wenn wir versagt haben und Fehler unser Weitergehen behindern: Sakramente sind wirksame Zeichen der Liebe und Nähe Gottes, die unseren ganz eigenen Lebensweg begleiten.
Am Unmittelbarsten ist dieses Mitgehen Gottes auf unseren Wegen in der Person von Jesus Christus erlebbar geworden. Deshalb bezeichnet die Kirche Jesus Christus auch als das Ursakrament – also als ursprüngliches, starkes Zeichen, das Gott uns geschickt hat, damit wir Seiner göttlichen Zusage vertrauen.
Bis heute feiert die Kirche die Sakramente, um diesen Auftrag Jesu weiterzuführen. Die Gemeinschaft der Gläubigen, die Kirche, wird daher auch Grundsakrament genannt – trotz vieler menschlicher Schwächen bleibt durch sie Christus "hörbar", "sichtbar" und "greifbar" in der Welt.