POLITIK & SOZIALES
Obwohl die Kirche keine Parteipolitik betreibt, ergreift sie sehr wohl im politischen Diskurs immer wieder Partei für die Menschen – gerade für jene, die keine eigene Stimme haben – und möchte eine integrative Kraft sein.
Christinnen und Christen sind dem Evangelium verpflichtet und damit auch dem aktiven Einsatz für einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Welt in den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Dafür Partei zu ergreifen ist die Aufgabe aller Getauften: Sei es durch ein konkretes politisches Engagement, durch die gewissenhafte Beteiligung an der gesellschaftlichen Diskussion, an Wahlen und Abstimmungen und auch durch das Mittragen der Zukunft von Menschheit und Welt im Gebet.
Die katholische Kirche betreibt keine Parteipolitik; sie versteht sich als "freie Kirche in freier Gesellschaft", wie es im "Mariazeller Manifest" von 1952 heißt. Sie ergreift aber im politischen Diskurs immer wieder Partei für die Menschen – gerade für jene, die keine eigene Stimme haben – und möchte eine integrative Kraft sein.
Allein bei der größten Sozial-Organisation der Kirche, der Caritas, arbeiten in Österreich über 10.000 hauptberufliche und mehr als 28.000 ehrenamtliche MitarbeiterInnen. Darüber hinaus gibt es in Österreich 32 Krankenhäuser katholischer Orden mit fast 10.000 Betten, in denen etwa 450.000 stationäre und über 800.000 ambulante PatientInnen pro Jahr medizinisch versorgt werden.
Konkrete Beratungsarbeit für Menschen in Notsituationen leitet die Kirche in 97 Beratungsstellen, die von 17 katholischen Trägerorganisationen geführt werden. Pro Jahr werden dort über 130.000 Beratungsgespräche geführt - die rund 300.000 Gesprächskontakte der Telefonseelsorge nicht hinzugezählt.