Am 2. Februar 1947, dem Fest der Darstellung des Herrn, hat der Franziskanerpater Petrus Pavlicek in Wien eine Gebetsgemeinschaft gegründet, die bald den Namen "Rosenkranz - Sühnekreuzzug um den Frieden der Welt" (RSK) erhielt.
In seiner von den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs besetzten Heimat wuchs die Zahl der Mitbeter rasch. Als Österreich 1955 den Staatsvertrag erhielt, zählte die Gebetsgemeinschaft im Land an die 300.000 Mitglieder. Die unerwartet erlangte Freiheit wurde damals von vielen, auch von führenden Politikern, als eine Antwort des Himmels auf die Gebete so vieler Menschen empfunden.
Schon schlossen sich dem RSK Gläubige aus anderen Ländern an, aus der Schweiz, aus Südtirol und aus Deutschland, wo die Zahl der Mitbeter besonders stark ab 1961 wuchs, als mit der Errichtung der "Berliner Mauer" deutlich wurde, dass die Sowjets das Land zweiteilen wollen.
Die Idee des RSK fiel besonders in so genannten Missionsländern auf fruchtbaren Boden. So sind in den 70 Jahren der Gebetsgemeinschaft 2,3 Millionen Gläubige aus 132 Ländern beigetreten; heute sind es hunderttausende Beterinnen und Beter.
Anlass für deren Gründung war eine Eingebung, die P. Petrus 1946 erhalten hatte, als er in Mariazell vor der Gnadenstatue betete: Als er der Gottesmutter die Not der Menschen in der Nachkriegszeit aufzählte, vernahm er in seinem Inneren die Worte: "Tut, was ich euch sage, und ihr werdet Frieden haben!"
Dieser Aufruf deckt sich mit der Botschaft, die die Seherkinder von Fatima 1917, also vor 100 Jahren, erhalten haben. Nach Karl Rahner stellen von der Kirche geprüfte Privatoffenbarungen einen Imperativ an die Christenheit dar. Diesem Imperativ bemüht sich der Rosenkranz - Sühnekreuzzug (der Name wurde ergänzt mit "Gebetsgemeinschaft für Kirche und Welt") zu entsprechen.
Der RSK will eine vertiefte, an der Heiligen Schrift orientierte Marienverehrung fördern, weil Maria ein sicherer Weg zu Christus ist. Als Hilfsmittel gibt uns die "Mutter der Glaubenden" den Rosenkranz an die Hand.
Wach gehalten werden soll der Gedanke der stellvertretenden Sühne - nach Kardinal Ratzinger (em. Papst Benedikt XVI.) eine "Urgegebenheit des biblischen Zeugnisses"; zum Beten und Opfern für die Bekehrung der Sünder möchte der RSK anleiten.
Das Gebet um den Frieden, der in unserer Welt immer wieder bedroht ist - aktuell in besonders großen Ausmaß - ist der Gebetsgemeinschaft für Kirche und Welt weiterhin das große Anliegen.