"Für Sie persönlich"
Sie meinte damit, nicht nur die Angehörigen, sondern überhaupt die Lebenden und Verstorbenen, jene, die nicht mehr zum Gottesdienst kommen können oder wollen, die Kranken, die Leidenden und alle, die uns um ihr Gebet ersucht haben.
Diese Worte meiner Mutter waren mir nach ihrem Tod weiter wichtig und so bete ich auch auf dem Weg zur täglichen heiligen Messe für alle, die mir anvertraut sind, die mir ihre Sorgen und Nöte mitgeteilt haben, für die Mitglieder und Wohltäter unserer Gebetsgemeinschaft und nehme sie mit in die heilige Eucharistiefeier.
„Nehmen wir alle wieder mit!“ Diesen Gedanken möchte ich gerne als Anregung auch an Sie weitergeben.
P. Petrus sagte öfters: „Das heilige Messopfer ist ein Ozean.“ Er wollte damit ausdrücken, dass wir alles, was uns belastet, bedrückt oder beschäftigt, die Menschen und ihre Anliegen, mit in die heilige Messe nehmen sollen.
P. Petrus war auch sehr streng, pünktlich zu sein. Wir sollen uns noch in Ruhe auf dieses heilige Geschehen am Altar einstimmen, vorbereiten, denn in jeder heiligen Messe ereignet sich dieses große Geheimnis der Gegenwart Jesu.
In wenigen Wochen feiern wir das Fronleichnamsfest, oder wie es liturgisch lautet: „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, die Eucharistie. Gerne wird vom „heiligen“ Brot gesprochen, aber es ist nicht nur ein heiliges Brot. Jesus selbst ist in der Eucharistie für uns zum Brot des Lebens geworden. ER ruft uns zum heiligen Mahl, zum Fest der offenbar gewordenen Liebe. ER will zu uns kommen, uns stärken, ermutigen, aufrichten und Kraft für unser Leben und unsere Aufgaben schenken.
Gerade um das Fronleichnamsfest soll uns wieder neu bewusst werden, welch großen Reichtum wir Christen haben.
Zur Verehrung der heiligen Eucharistie gibt es einen schönen Hymnus von Thomas von Aquin. Diesen hat P. Benno sehr geschätzt und gerne, entweder bei der Anbetung oder auch zur Kommuniondanksagung, verwendet:
„Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir.
Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier.
Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin,
weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.
Kann ich nicht wie Thomas schaun die Wunden rot,
bet ich dennoch gläubig: ‚Du mein Herr und Gott!’
Tief und tiefer werde dieser Glaube mein,
fester lass die Hoffnung, treu die Liebe sein.
Jesus, den verborgen jetzt mein Auge sieht,
stille mein Verlangen, das mich heiß durchglüht:
Lass die Schleier fallen einst in deinem Licht,
dass ich selig schaue, Herr, dein Angesicht.“
(GL 497,1.4.7)
Wir waren bemüht, Ihnen in dieser Ausgabe unserer Zeitschrift wieder Hilfen und Anregungen für das geistliche Leben anzubieten. Bitte lesen Sie die einzelnen Artikel, es steht viel Arbeit dahinter.
Und - beten wir weiter treu um den Frieden in der Welt, es ist dringend nötig!
Mit dem Wunsch für einen erholsamen Sommer,
Traude Gallhofer
für den Vorstand des RSK
Die Printversion des Heftes können Sie unter zent@rsk-ma.at gerne anfordern.
© Foto: kathbild.at/Rupprecht
Die Gebetsgemeinschaft des RSK steht unter der Patronanz von Kardinal Christoph Schönborn, Wien, und Erzbischof Franz Lackner, Salzburg