Die Äthiopisch-katholische Kirche ist eine verhältnismäßig junge Kirche. Erst Papst Pius XI. errichtete 1930 eine eigene äthiopisch-katholische Hierarchie.
Die Zahl der Gläubigen der Äthiopisch-katholischen Kirche ist mit 70.000 sehr gering. Der Sitz des Patriarchen ist in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba.
Beziehungen zwischen der römisch-katholischen und der Äthiopischen Kirche gab es bereits im 13. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert halfen die Portugiesen dem äthiopischen König, muslimische Invasoren zu besiegen. Infolge kamen vor allem jesuitische Missionare ins Land und versuchten, aus der äthiopischen eine römisch-katholische Kirche zu machen. Die Folge war ein blutiger Bürgerkrieg, der in den 1630er-Jahren zur Ausweisung aller katholischen Missionare führte. Erst im 19. Jahrhunderts konnten sich diese wieder frei in Äthiopien bewegen, zuvor wurden alle Bemühungen von den Äthiopiern selbst unterdrückt.
Die Äthiopisch-katholische Kirche geht im Wesentlichen auf die Missionsbemühungen des italischen Ordensmannes Justinus de Jacobis zurück, der 1839 nach Äthiopien kam. Er hatte vor allem deshalb einigen Erfolg, weil er respektvoll mit den äthiopischen (kirchlichen) Traditionen umging. Bei seinem Tod 1860 hinterließ er bereits 12.000 katholische Äthiopier und den Grundstock eines einheimischen katholischen Klerus.