
Was feiern Christen am Palmsonntag?
Mit dem Palmsonntag (heuer der 9. April) beginnt die letzte Woche vor dem Osterfest - die "Karwoche". In ihr findet sich der Kern des christlichen Glaubens in höchster verdichteter Form: Das Gedenken des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. Der Palmsonntag als erster Tag dieser "Heiligen Woche" erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem und den Beginn seiner Leidensgeschichte.
Der Evangelist Matthäus berichtet: "Viele Menschen breiteten auf dem Weg ihre Kleider aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf die Straße". Zentrale Elemente der liturgischen Feiern am Palmsonntag sind der erstmalige Bericht vom künftigen Leiden und Sterben Jesu sowie zuvor die Palmsegnung und -prozession.
In Anlehnung an die Palm- und Ölzweige - Zeichen der Königswürde, des Friedens sowie auch der christlichen Märtyrer - kommen bei der Palmprozession im deutschsprachigen Raum Palmbuschen aus Buchsbaum, Wacholder oder Weiden mit "Kätzchen" zum Einsatz. Das Aussehen der meist kunstvoll gebundenen Buschen unterscheidet sich von Region zu Region. In ländlichen Gegenden steckt man den gesegneten Palmbuschen in der Hoffnung auf eine gute Ernte in den Acker. Verbreitet ist auch der Brauch, einzelne Zweige zu Hause hinter dem Kreuz im Herrgottswinkel oder an der Haustüre zu befestigen.
Liturgische Texte zum Palmsonntag
Ebenfalls auf einen biblischen Bericht zurück gehen die sogenannten "Palmesel", die etwa in ländlichen Gemeinden mitgezogen werden. Der biblischen Erzählung nach ist Jesus auf einem Esel in die Stadt Jerusalem eingeritten und die Menschen haben ihm zugejubelt, ihre Kleider auf dem Weg ausgebreitet und Palmzweige von den Bäumen gerissen.
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, deren Bezeichnung sich aus dem althochdeutschen "kara" oder "chara" für Klage, Kummer, Trauer ableitet. In anderen Sprachräumen heißt sie vor allem "Heilige Woche" (etwa "Holy Week", "Semaine sainte" oder "Settimana Santa").
Cultus: Der Feiertag im Kirchenjahr