Mariä Himmelfahrt
Mariä Himmelfahrt
Mariä Himmelfahrt oder auch "Aufnahme Marias in den Himmel" zählt zu einem der ältesten christlichen Hochfeste. Gefeiert wird die Himmelfahrt Marias mit "Leib und Seele", so der Wortlaut in dem im Jahre 1950 von Papst Pius XII. verkündeten Dogma.
Wir verkünden, erklären und definieren es als ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die unbefleckte, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde.
Seine Wurzeln liegen in einem Marienfest, das im 5. Jahrhundert von Cyrill von Alexandrien eingeführt und auf den 15. August gelegt wurde. Hierin unterscheidet es sich von Christi Himmelfahrt, das immer exakt 39 Tage nach dem Ostersonntag stattfindet und dem somit, anders als Mariä Himmelfahrt, kein fixes Datum zugeordnet wurde. Eindeutige Beweise für die Himmelfahrt Marias finden sich nicht in der Bibel, doch gibt es Textpassagen, die mit der "Aufnahme Marias in den Himmel" in Verbindung gebracht werden:
Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. (Off 12,1)
Brauchtum in der Kirche
Das Brauchtum verknüpfte diesen Tag mit dem Fest der Kräuterweihe, die insbesondere in ländlichen Regionen einen fixen Termin im Jahreskreis bildet. Wie die Kräuter zu Mariä Himmelfahrt kamen erzählt eine Legende aus dem 13. Jahrhundert, der zu Folge die Jünger Jesu das Grab Mariens öffneten, darin jedoch nicht mehr den Leichnam, sondern nur mehr Blüten und Kräuter vorfanden.
Kräutersegen |
Guter Gott, Schöpfer der Welt, mit Maria, deren Vollendung wir heute feiern, preisen wir dich und bitten dich: Segne + diese Blumen und Kräuter, die aus deiner Schöpfung stammen. Mache sie für uns, die wir uns nach Gesundheit und Heilung sehnen, zum Zeichen deiner Güte. Wir setzen unser Vertrauen in dich, weil du uns in Jesus deine heilende Nähe gezeigt hast. Lass alles gesund werden, was krank ist - in uns, in unserer Umgebung, in unserer Kirche, in unserer Welt. Amen K.V. |
Zur Kräutersegnung werden - je nach Region verschieden - aus sieben, neun, 12, 24 oder gar 99 verschiedenen Kräutern gebundene Sträuße gebracht. Typische Kräuter sind z.B. Johanniskraut, Wermut, Beifuß, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian und Eisenkraut. Die gesegneten Sträuße werden dann auf dem Dachboden oder im so genannten "Herrgottswinkel" aufgehängt, wo sie gegen Krankheiten, Gewitter, Blitzschlag und Unheil helfen sollen. Oftmals werden auch zerriebene Blätter kranken Tieren ins Futter gemischt. Kirchengeschichtlich lässt sich dieses bis heute lebendige Brauchtum bis ins 5. Jahrhundert zurückverfolgen.
zuletzt bearbeitet am 09.08.2017