Mit dem ersten Adventsonntag beginnt nicht nur die vorweihnachtliche Adventzeit, sondern auch ein neues Kirchenjahr. Der Advent gilt als eine Zeit der Stille und Besinnung. Für Christen ist er die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Das Wort kommt vom lateinischen "adventus" und bedeutet "Ankunft". Christen verbinden damit die Erinnerung an die Geburt Jesu in Bethlehem und das Erwarten seiner Wiederkunft am Ende der Zeit.
In den Gottesdiensten an den vier Adventsonntagen werden häufig Texte aus dem Alten Testament verwendet, die die Ankunft des Erlösers prophezeien. Die vier Kerzen des zum jüngeren Brauchtum zählenden Adventkranzes symbolisieren das Kommen des "Lichts der Welt". Die Zweige immergrüner Tannen stehen für das ewige Leben.
Neben der Erinnerung an die Geburt Jesu hat die Adventzeit ein zweites Thema: die Rückkehr Jesu als Weltenrichter am Ende der Zeiten. Daher hat die Adventzeit auch einen Bußcharakter. Äußere Zeichen hierfür sind die violetten Messgewänder und die violetten Bänder, die sich oft an Adventkränzen finden.
Neben der Erinnerung an die Geburt Jesu hat die Adventzeit ein zweites Thema: die Rückkehr Jesu als Weltenrichter am Ende der Zeiten.
Die Länge der Adventzeit hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Während man im 5. Jahrhundert in Jerusalem nur einen einzigen Adventsonntag feierte, hat Papst Gregor der Große (590-604) die Zahl der Adventsonntage auf vier festgelegt. Die sich über vier Sonntage erstreckende Adventzeit wurde erst 1570 durch Papst Pius V. allgemein verbindlich. Nur in der Erzdiözese Mailand werden auch heute noch sechs Adventsonntage gefeiert.
In vielen Pfarren werden an den Werktagen des Advents die sogenannten Rorate-Messen gefeiert. Der Name leitet sich ab von den ersten Worten des bekannten Liedes "Tauet, Himmel, den Gerechten", auf Lateinisch "Rorate caeli". Diese Gottesdienste werden meist früh am Morgen gefeiert, der Kirchenraum ist oft nur mit Kerzenlicht erhellt.
Der Adventkalender - vor allem bei Kindern beliebt - zählt die Tage des Dezembers bis zum Weihnachtsfest und war ursprünglich eine religiöse Hinführung auf Weihnachten. Verschiedene Vorformen des Adventkalenders finden sich bereits im 19. Jahrhundert. 1908 druckte der Münchner Verleger Gerhard Lang den ersten Adventkalender mit Klapptürchen. Heute verbergen sich hinter den Türchen Bilder, Sprüche oder Süßigkeiten.
Süßigkeiten und allerlei andere kulinarischen Spezialitäten findet man auch auf den zahlreichen Adventmärkten in Österreich. Zu den Bekanntesten zählen unter anderem der Mariazeller Advent, bei dem es den weltweit größten Adventkranz zu bewundern gibt. Ein kulturelles Highlight ist auch der jährliche Grafenegger Advent im Schloss Grafenegg/Niederösterreich. Unter dem Motto "Klang trifft Kulisse" erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm für jung und alt.