Militärdiözese
Eingerichtet wurde die einzige kategoriale Diözese Österreichs (neben neun territorialen) im Jahr 1987. Schon zuvor wirkten ab 1956 erste Militärgeistliche im Rahmen des sogenannten "Militärvikariats" im neuen Österreichischen Bundesheer. Die Militärseelsorge als eine der ältesten Seelsorgeformen gibt es aber schon viel länger: Mit Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die Sorge der Kirche um den Berufsstand der Soldaten bereits institutionalisiert.
Der Militärbischof ist einem Diözesanbischof gleichgestellt und gehört der Österreichischen Bischofskonferenz an. Seine Bischofskirche ist die St. Georgs-Kathedrale in der Wiener Neustädter Burg, wo auch die Theresianische Militärakademie untergebracht ist. Seit 2015 ist Werner Freistetter Militärbischof in Österreich.
Derzeit verfügt die Militärdiözese über etwas mehr als 20 Priester und Diakone. Der kleinere Teil davon gehört unmittelbar zum Militärordinariat, der größere Teil ist von anderen Diözesen "ausgeliehen". Die Geistlichen wirken in 19 Militärpfarren im In- und Ausland.
Die Militärpfarren sind nach territorialen Prinzipien organisiert. Es gibt die beiden Dekanante Ost und West mit zehn bzw. sieben Militärpfarren sowie zwei Auslandspfarren im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina. "Wir sind da für die Soldaten bei Gottesdiensten und im persönlichen Gespräch, bei Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen, aber auch in Ausnahmesituationen, beispielsweise bei Auslandseinsätzen", so Militärpfarrer Alexander Wessely, Bischofsvikar für Medien in der Militärdiözese. Die offizielle (und aktuellste) Statistik der Militärdiözese verzeichnet für 2015 64 Taufen, 242 Firmungen und 23 Trauungen.
Eine institutionalisierte Militärseelsorge, ähnlich jener in Österreich, gibt es weltweit nur in etwas mehr als 30 Ländern. Militärdiözesen bzw. -ordinariate mit einem eigenen Bischof an der Spitze gibt es in noch weniger Ländern. Oft werden die Militärdiözesen aber vom Bischof einer territorialen Diözese mitbetreut, beispielsweise in Deutschland.
(Infos: www.mildioz.at)