Diözese Innsbruck
Aktuell leben in der Diözese mit 290 Pfarren und Seelsorgestellen rund 374.034 Katholiken. 2004 hat man sich für die Einrichtung von Seelsorgeräumen, in denen mehrerer Pfarren zusammenarbeiten, entschieden. Von den geplanten 75 Seelsorgeräumen sind knapp 90 Prozent bereits errichtet.
Zahlreiche Ordensgemeinschaften und kirchliche Einrichtungen spannen ein Netz der kirchlichen Präsenz und menschennahen Seelsorge über Tirol. Gut 25.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeugen von einem starken Laienengagement. Die Caritas der Diözese Innsbruck ist mit ihren haupt- und unzähligen ehrenamtlichen Mitarbeitern ein unverzichtbarer und professioneller Pfeiler in der sozialen Landschaft Tirols. Prägende Bildungseinrichtungen sind die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein und die Theologische Fakultät der Universität Innsbruck. Dazu kommen die drei diözesanen Bildungshäuser Haus der Begegnung in Innsbruck, das Bildungshaus Osttirol und das Bildungshaus St. Michael in Pfons bei Matrei am Brenner, das bis Ende 2017 neu errichtet wird.
Das Christentum fasste in Tirol bereits im 5. und 6. Jahrhundert Fuß. Im 8. Jahrhundert erfolgte dann eine diözesane Grenzziehung, wie sie mehr oder weniger unverändert bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts Bestand haben sollte: Der Osten Nordtirols und der Großteil Osttirols gehörte zur 732 gegründeten Diözese Salzburg (ab 798 Erzdiözese), das mittlere und westliche Inntal zur Diözese Säben bzw. Brixen, das Außerfern zur Diözese Augsburg. Der Südtiroler Vinschgau samt Nauders war, ebenso wie das hintere Paznaun, dem Bischof von Chur unterstellt, das Burggrafenamt wie Bozen und das Bozener Unterland dem Bischof von Trient.
Für die kirchliche Entwicklung bedeutend waren die im Hochmittelalter gegründeten Stifte Wilten, Fiecht und Stams, später dann auch Franziskaner, Kapuziner und Jesuiten sowie zahlreiche Frauenorden.
Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts war Tirol nur noch auf die Diözesen Brixen, Salzburg und Trient aufgeteilt. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Teilung Tirols lag nun der Großteil der Diözese Brixen, zu der auch Vorarlberg gehörte, auf österreichischem Gebiet, während der Bischofssitz samt Verwaltung, Priesterseminar und Bischöflichem Gymnasium in Italien lag, das mehr und mehr die Verbindungen in den Norden kappte. So wurde 1921 die Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch in Abhängigkeit von Brixen, 1925 dann direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt, gegründet und die Leitung dem Brixener Weihbischof Sigismund Waitz übertragen.
1964 erhob Papst Paul VI. (1963-78) die Apostolische Administratur zur Diözese Innsbruck und ernannte Paulus Rusch (1903-1986) zum ersten Bischof von Innsbruck. Gleichzeitig entstand in Südtirol die Diözese Bozen-Brixen, die nun auch die ehemals Trienter Gebiete Südtirols umfasste. Vier Jahre später wurde 1968 das bis dahin zum Innsbrucker Diözesangebiet gehörende Vorarlberg abgetrennt und zur eigenständigen Diözese Feldkirch erhoben. Die kirchlichen wie politischen Bemühungen, das zur Erzdiözese Salzburg gehörende Tiroler Unterland mit Innsbruck zu vereinigen, wurden nicht umgesetzt.
Auf Bischof Rusch folgte 1980 Reinhold Stecher (1921-2013), ab 1997 war der gebürtige Steirer Alois Kothgasser Diözesanbischof von Innsbruck. Von 2003 bis Jahresbeginn 2016 stand der aus Oberösterreich stammende Manfred Scheuer als Bischof der Tiroler Diözese vor. Nach dem Wechsel Scheuers nach Linz leitete Diözesadministrator Jakob Bürgler übergangsweise die Diözese. Am 27. September 2017 wurde Hermann Glettler von Papst Franziskus zum Diözesanischof von Innsbruck ernannt. Die Weihe erfolgte am 2. Dezember 2017.
zuletzt bearbeitet am 5. Jänner 2021